Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Das Capitol. + Eine colossalische Statue der Minerva mit + Eine Vase auf drei Füßen, die zur Fon- Eine Diana, in leichtem aufgeschürztem Ge- Eine andere Diana. Ihr langes simples Ge- der Diana. Es haben sich keine Statuen von dieser Göttin Die ursprüngliche Idee der Diana war Luna, de- + Pyrr-
Das Capitol. † Eine coloſſaliſche Statue der Minerva mit † Eine Vaſe auf drei Fuͤßen, die zur Fon- Eine Diana, in leichtem aufgeſchuͤrztem Ge- Eine andere Diana. Ihr langes ſimples Ge- der Diana. Es haben ſich keine Statuen von dieſer Goͤttin Die urſpruͤngliche Idee der Diana war Luna, de- † Pyrr-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0228" n="206"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Capitol.</hi> </fw><lb/> <p>† <hi rendition="#fr">Eine coloſſaliſche Statue der Minerva</hi> mit<lb/> einer ſchoͤnen Drapperie und einem majeſtaͤtiſchen Cha-<lb/> rakter.</p><lb/> <p>† <hi rendition="#fr">Eine Vaſe auf drei Fuͤßen, die zur Fon-<lb/> taine dient, mit Laubwerk von erhobener Ar-<lb/> beit</hi>. Vortrefflich.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Eine Diana</hi>, in leichtem aufgeſchuͤrztem Ge-<lb/> wande fortſchreitend: Voller Leben und Ausdruck.<lb/> Das Gewand iſt vortrefflich. Aber alt ſcheint daran<lb/> blos der Koͤrper. Der Kopf iſt wenigſtens aufgeſetzt,<lb/> denn der Hals iſt modern.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Eine andere Diana</hi>. Ihr langes ſimples Ge-<lb/> wand reicht ihr bis auf die Fuͤße. Dies Gewand<lb/> iſt im uralten Stile, aber ſchoͤn ausgefuͤhrt. Kopf<lb/> und Arme modern, daher die Benennung zweifelhaft.</p><lb/> <note place="left">Charakter<lb/> der Diana.</note> <p>Es haben ſich keine Statuen von dieſer Goͤttin<lb/> auf uns erhalten, die zu Hauptwerken gehoͤren koͤnnten.</p><lb/> <p>Die urſpruͤngliche Idee der Diana war Luna, de-<lb/> ren Strahlen durch Pfeile ausgedruͤckt wurden. In<lb/> ihren Hainen wurden geweihete Hirſche erhalten, die<lb/> vielleicht ein ſymboliſches Attribut waren. So kam<lb/> man in der Folge der Zeit auf den Begriff einer Jaͤge-<lb/> rin, einer Waldgoͤttin. Der Kuͤnſtler fand die Na-<lb/> tur einer weiblichen Schoͤnheit, die ſich durch Eigen-<lb/> ſchaften auszeichnet, welche die Beſchaͤfftigung der<lb/> Jagd vorausſetzet und ausbildet, Schnelligkeit und<lb/> Abhaͤrtung, eines Ideals faͤhig. Gemeiniglich be-<lb/> zeichnete er ſie durch den halben Mond als Haupt-<lb/> ſchmuck, durch den aufgeſchuͤrzten Rock zum beque-<lb/> meren Laufe, durch Pfeil, Koͤcher, Bogen und<lb/> Jagdhund.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">† <hi rendition="#fr">Pyrr-</hi></fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0228]
Das Capitol.
† Eine coloſſaliſche Statue der Minerva mit
einer ſchoͤnen Drapperie und einem majeſtaͤtiſchen Cha-
rakter.
† Eine Vaſe auf drei Fuͤßen, die zur Fon-
taine dient, mit Laubwerk von erhobener Ar-
beit. Vortrefflich.
Eine Diana, in leichtem aufgeſchuͤrztem Ge-
wande fortſchreitend: Voller Leben und Ausdruck.
Das Gewand iſt vortrefflich. Aber alt ſcheint daran
blos der Koͤrper. Der Kopf iſt wenigſtens aufgeſetzt,
denn der Hals iſt modern.
Eine andere Diana. Ihr langes ſimples Ge-
wand reicht ihr bis auf die Fuͤße. Dies Gewand
iſt im uralten Stile, aber ſchoͤn ausgefuͤhrt. Kopf
und Arme modern, daher die Benennung zweifelhaft.
Es haben ſich keine Statuen von dieſer Goͤttin
auf uns erhalten, die zu Hauptwerken gehoͤren koͤnnten.
Die urſpruͤngliche Idee der Diana war Luna, de-
ren Strahlen durch Pfeile ausgedruͤckt wurden. In
ihren Hainen wurden geweihete Hirſche erhalten, die
vielleicht ein ſymboliſches Attribut waren. So kam
man in der Folge der Zeit auf den Begriff einer Jaͤge-
rin, einer Waldgoͤttin. Der Kuͤnſtler fand die Na-
tur einer weiblichen Schoͤnheit, die ſich durch Eigen-
ſchaften auszeichnet, welche die Beſchaͤfftigung der
Jagd vorausſetzet und ausbildet, Schnelligkeit und
Abhaͤrtung, eines Ideals faͤhig. Gemeiniglich be-
zeichnete er ſie durch den halben Mond als Haupt-
ſchmuck, durch den aufgeſchuͤrzten Rock zum beque-
meren Laufe, durch Pfeil, Koͤcher, Bogen und
Jagdhund.
† Pyrr-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |