Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Der Vaticanische Pallast. Ein Badeknecht aus weißem Marmor demBegriff mit Eine kleine Cybele. Sie steht auf der Figur Sardanapal. So bezeichnet diese Statue Der Kopf, der viel Güte und Adel hat, trägt dus, 27 a) Winkelmann G. d. K. S. 467. behauptet: der
berüchtigte König von Assyrien könne es nicht seyn, weil dieser sich alle Tage den Bart habe abnehmen lassen, unsere Figur aber einen Bart trage. Ein Grund, der viel Bekanntschaft mit der früheren Ge- schichte in dem griechischen Künstler voraussetzt. Er gibt zur Person, die sie abbildet, einen früheren König dieses Nahmens in Assyrien, welcher ein weiser Mann war, an. Man könnte immer noch fragen: ist der Nahme von dem Künstler eingegra- ben, der das Werk verfertigte, mithin eine sichere Angabe der Bedeutung, die er damit verbinden wollte? Der Vaticaniſche Pallaſt. Ein Badeknecht aus weißem Marmor demBegriff mit Eine kleine Cybele. Sie ſteht auf der Figur Sardanapal. So bezeichnet dieſe Statue Der Kopf, der viel Guͤte und Adel hat, traͤgt dus, 27 a) Winkelmann G. d. K. S. 467. behauptet: der
beruͤchtigte Koͤnig von Aſſyrien koͤnne es nicht ſeyn, weil dieſer ſich alle Tage den Bart habe abnehmen laſſen, unſere Figur aber einen Bart trage. Ein Grund, der viel Bekanntſchaft mit der fruͤheren Ge- ſchichte in dem griechiſchen Kuͤnſtler vorausſetzt. Er gibt zur Perſon, die ſie abbildet, einen fruͤheren Koͤnig dieſes Nahmens in Aſſyrien, welcher ein weiſer Mann war, an. Man koͤnnte immer noch fragen: iſt der Nahme von dem Kuͤnſtler eingegra- ben, der das Werk verfertigte, mithin eine ſichere Angabe der Bedeutung, die er damit verbinden wollte? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0117" n="95"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Vaticaniſche Pallaſt.</hi> </fw><lb/> <p><hi rendition="#fr">Ein Badeknecht</hi> aus weißem Marmor dem<note place="right">Begriff mit<lb/> derſelben<lb/> verbindet.</note><lb/> Borgheſiſchen ſogenannten Seneca aͤhnlich. Er haͤlt<lb/> einen Eimer, welcher antik iſt, und ſtand ehemals in<lb/> der Villa Pamfili.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Eine kleine Cybele.</hi> Sie ſteht auf der Figur<lb/> eines Mannes, der ſie aus dem Waſſer hebt. Die<lb/> Stellung iſt reizend.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Sardanapal.</hi> So bezeichnet dieſe Statue<lb/> der Nahme der auf dem Rande des Gewandes einge-<lb/> graben iſt. <note place="foot" n="27 a)">Winkelmann G. d. K. S. 467. behauptet: der<lb/> beruͤchtigte Koͤnig von Aſſyrien koͤnne es nicht ſeyn,<lb/> weil dieſer ſich alle Tage den Bart habe abnehmen<lb/> laſſen, unſere Figur aber einen Bart trage. Ein<lb/> Grund, der viel Bekanntſchaft mit der fruͤheren Ge-<lb/> ſchichte in dem griechiſchen Kuͤnſtler vorausſetzt.<lb/> Er gibt zur Perſon, die ſie abbildet, einen fruͤheren<lb/> Koͤnig dieſes Nahmens in Aſſyrien, welcher ein<lb/> weiſer Mann war, an. Man koͤnnte immer noch<lb/> fragen: iſt der Nahme von dem Kuͤnſtler eingegra-<lb/> ben, der das Werk verfertigte, mithin eine ſichere<lb/> Angabe der Bedeutung, die er damit verbinden<lb/> wollte?</note> Zu entſcheiden, welcher Sardanapal<lb/> hier vorgeſtellet ſey? Dies gehoͤrt nicht vor mein<lb/> Forum.</p><lb/> <p>Der Kopf, der viel Guͤte und Adel hat, traͤgt<lb/> einen Bart, und eine Kopfbinde, welche die Haare<lb/> zur Haͤlfte zuſammenfaßt, die andere Haͤlfte faͤllt auf<lb/> die Schultern in gekraͤuſelten Locken herab. Der<lb/> Kopf hat uͤberhaupt Aehnlichkeit mit den Koͤpfen der<lb/> Termen, die man Jupiter terminalis, Jupiter placi-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dus,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0117]
Der Vaticaniſche Pallaſt.
Ein Badeknecht aus weißem Marmor dem
Borgheſiſchen ſogenannten Seneca aͤhnlich. Er haͤlt
einen Eimer, welcher antik iſt, und ſtand ehemals in
der Villa Pamfili.
Begriff mit
derſelben
verbindet.
Eine kleine Cybele. Sie ſteht auf der Figur
eines Mannes, der ſie aus dem Waſſer hebt. Die
Stellung iſt reizend.
Sardanapal. So bezeichnet dieſe Statue
der Nahme der auf dem Rande des Gewandes einge-
graben iſt. 27 a) Zu entſcheiden, welcher Sardanapal
hier vorgeſtellet ſey? Dies gehoͤrt nicht vor mein
Forum.
Der Kopf, der viel Guͤte und Adel hat, traͤgt
einen Bart, und eine Kopfbinde, welche die Haare
zur Haͤlfte zuſammenfaßt, die andere Haͤlfte faͤllt auf
die Schultern in gekraͤuſelten Locken herab. Der
Kopf hat uͤberhaupt Aehnlichkeit mit den Koͤpfen der
Termen, die man Jupiter terminalis, Jupiter placi-
dus,
27 a) Winkelmann G. d. K. S. 467. behauptet: der
beruͤchtigte Koͤnig von Aſſyrien koͤnne es nicht ſeyn,
weil dieſer ſich alle Tage den Bart habe abnehmen
laſſen, unſere Figur aber einen Bart trage. Ein
Grund, der viel Bekanntſchaft mit der fruͤheren Ge-
ſchichte in dem griechiſchen Kuͤnſtler vorausſetzt.
Er gibt zur Perſon, die ſie abbildet, einen fruͤheren
Koͤnig dieſes Nahmens in Aſſyrien, welcher ein
weiſer Mann war, an. Man koͤnnte immer noch
fragen: iſt der Nahme von dem Kuͤnſtler eingegra-
ben, der das Werk verfertigte, mithin eine ſichere
Angabe der Bedeutung, die er damit verbinden
wollte?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |