[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.zum deutschen Wörterbuche. Das ist wohl möglich, aber nimmermehr wahrschein-lich, und eben um deswillen gehört die Geschichte des Ovids vom Piramus und von der Thisbe mit allem Rechte unter die Fabeln. Diese Beschreibung, welche ich von dem Ver- [Abbildung]
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zum deutſchen Woͤrterbuche. Das iſt wohl moͤglich, aber nimmermehr wahrſchein-lich, und eben um deswillen gehoͤrt die Geſchichte des Ovids vom Piramus und von der Thisbe mit allem Rechte unter die Fabeln. Dieſe Beſchreibung, welche ich von dem Ver- [Abbildung]
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zum deutſchen Woͤrterbuche.
Das iſt wohl moͤglich, aber nimmermehr wahrſchein-
lich, und eben um deswillen gehoͤrt die Geſchichte
des Ovids vom Piramus und von der Thisbe mit
allem Rechte unter die Fabeln.
Dieſe Beſchreibung, welche ich von dem Ver-
ſtande des Worts, Fabel, gegeben habe, oͤffnet den
Dichtern ein weites Feld zu tauſend Erfindun-
gen. Mir ſind deren ſchon ſo viele beygefallen, daß
ich der Welt mit einem ziemlich ſtarken Octavbaͤnd-
chen davon aufwarten koͤnnte. Wer weis, was
noch geſchieht? Ein Dichter bin ich zwar nicht;
aber hundert Leute machen Verſe, die doch keine
Dichter ſind; und geſetzt, ich ſchriebe nicht feurig,
ſo wuͤrde ich gewiß ziemlich fließend ſchreiben. Das
iſt ſchon genug! Und wenn mir auch hierinnen alle
vernuͤnftige Welt widerſpraͤche; ſo weis ich doch,
Strephon giebt mir ſeinen Beyfall, denn ihm gehts
auch ſo! Damit aber die gelehrte Welt vor großem
Verlangen nach meinem Baͤndchen nicht gar zu un-
geduldig werde, wie ich faſt befuͤrchten muß: So
will ich inzwiſchen von vieren meiner Fabeln nur
den Jnnhalt herſetzen. Man wird finden, daß
ſie durchgaͤngig moͤglich ſind; keine einzige aber
wahrſcheinlich iſt.
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