Raabe, Wilhelm: Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1857.Zwitschernd hüpft Flämmchen auf Elisens Hand. Lise! "Da ich mich vor Morgen bei Euch nicht zu zeigen Gustav. "P. Scr. Ich passe auf und wenn ich Deine Nasen- "P. Scr. Bring' Deine Korbtasche mit!" "Was mag er nur wollen?" fragt Lischen, die schon 11
Zwitſchernd hüpft Flämmchen auf Eliſens Hand. Liſe! „Da ich mich vor Morgen bei Euch nicht zu zeigen Guſtav. „P. Scr. Ich paſſe auf und wenn ich Deine Naſen- „P. Scr. Bring’ Deine Korbtaſche mit!“ „Was mag er nur wollen?“ fragt Lischen, die ſchon 11
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Zwitſchernd hüpft Flämmchen auf Eliſens Hand.
Sie nimmt ihm den Zettel ab und in einer weitbeinigen
Knabenhandſchrift lautet die Botſchaft:
Liſe!
„Da ich mich vor Morgen bei Euch nicht zu zeigen
„wage und noch dazu leider gezwungen bin (ſcheußlich!)
„3 Seiten, ſchreibe drei Seiten voll lateiniſchen Unſinn’s
„zu überſetzen (ich möchte nur wiſſen, wozu ein Maler,
„und ich will einer werden, Latein braucht ?????) ſo
„bitte ich Dich, den Onkel (Du brauchſt ihm dieſen
„Brief nicht zu zeigen) ebenſo auf ſeinem Lehnſtuhl
„feſtzubinden, wie ich die alte Martha und ſobald als
„möglich vor die Thür zu kommen. — Ich will Dir
„mal was Wichtiges ſagen.
Guſtav.
„P. Scr. Ich paſſe auf und wenn ich Deine Naſen-
„ſpitze ſehe, ſchleiche ich an den Häuſern hin zu Euerer
„Thür! Komme bald!!
„P. Scr. Bring’ Deine Korbtaſche mit!“
„Was mag er nur wollen?“ fragt Lischen, die ſchon
nach dem Nagel guckt, an welchem ihre Taſche hängt,
während ich trotz des warnenden Paſſus den Brief des
Uebelthäters und ſeine echte Tertianerlogik ſtudire. Es
iſt prächtig: Weil ich ein dreiſeitiges Excercitium machen
muß — ſo komme ſobald als möglich! Und dann
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