Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.Bodenwerder angelangt sind, aber mit dem allerbesten "Lasse Er mich mit Seinem Obristlieutenant Friede¬ "Halten Durchlaucht zu Gnaden, ein Freiherr von "Um den Herrn von Guerchy nach Holzminden und Bodenwerder angelangt ſind, aber mit dem allerbeſten „Laſſe Er mich mit Seinem Obriſtlieutenant Friede¬ „Halten Durchlaucht zu Gnaden, ein Freiherr von „Um den Herrn von Guerchy nach Holzminden und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0247" n="239"/> Bodenwerder angelangt ſind, aber mit dem allerbeſten<lb/> Willen die ſchweren Pontons auf den ſchlechten Wegen<lb/> nicht an den Fluß haben bringen können. Sie haben<lb/> daher vor's Erſte uns Jäger durch die Weſer ſchwimmen<lb/> laſſen und hat man auch die feindlichen Poſten den<lb/> Heinſer Wald entlang bis Polle und Forſt delogirt,<lb/> während dem Brückenſchlag. Herr Obriſtlieutenant<lb/> Friederichs —“</p><lb/> <p>„Laſſe Er mich mit Seinem Obriſtlieutenant Friede¬<lb/> richs in Ruhe, Herr,“ ſchnauzte der Herzog. „Wann<lb/> Hardenberg mit ſeiner Brücke fertig geworden iſt, möchte<lb/> ich erfahren. Aber, <hi rendition="#aq">exactement</hi>, Herr Lieutenant von<lb/> Münchhauſen. Keine <hi rendition="#aq">écarts</hi>, bitte ich, <hi rendition="#aq">point de visions</hi>,<lb/> keine <hi rendition="#aq">entortillements</hi>, keine Verkleiſterungen; kurz, die<lb/> Wahrheit, Herr! wann beliebte es Seiner Excellenz mit<lb/> ſeiner Brücke fertig zu werden?“</p><lb/> <p>„Halten Durchlaucht zu Gnaden, ein Freiherr von<lb/> Münchhauſen ſpricht nur die Wahrheit,“ ſagte der<lb/> Lieutenant bei den hannöverſchen Jägern, Freiherr<lb/> von Münchhauſen, ebenſo ruhig wie ſein größerer<lb/> Stammesverwandter in ruſſiſchen, osmaniſchen und<lb/> andern Dienſten. „Um ſieben Uhr, leider erſt bei Tage,<lb/> haben die Truppen den Fluß paſſiren können, und ſo<lb/> melden Excellenz allergehorſamſt, daß Sie, nachdem Sie<lb/> drei Bataillons und vier Eskadrons zwiſchen Rühle und<lb/> dem Vogler zur Deckung der Defil<hi rendition="#aq">é</hi>s vorgeſchoben haben,<lb/> nunmehr auf dem Wege nach Stadtoldendorf ſind —“</p><lb/> <p>„Um den Herrn von Guerchy nach Holzminden und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [239/0247]
Bodenwerder angelangt ſind, aber mit dem allerbeſten
Willen die ſchweren Pontons auf den ſchlechten Wegen
nicht an den Fluß haben bringen können. Sie haben
daher vor's Erſte uns Jäger durch die Weſer ſchwimmen
laſſen und hat man auch die feindlichen Poſten den
Heinſer Wald entlang bis Polle und Forſt delogirt,
während dem Brückenſchlag. Herr Obriſtlieutenant
Friederichs —“
„Laſſe Er mich mit Seinem Obriſtlieutenant Friede¬
richs in Ruhe, Herr,“ ſchnauzte der Herzog. „Wann
Hardenberg mit ſeiner Brücke fertig geworden iſt, möchte
ich erfahren. Aber, exactement, Herr Lieutenant von
Münchhauſen. Keine écarts, bitte ich, point de visions,
keine entortillements, keine Verkleiſterungen; kurz, die
Wahrheit, Herr! wann beliebte es Seiner Excellenz mit
ſeiner Brücke fertig zu werden?“
„Halten Durchlaucht zu Gnaden, ein Freiherr von
Münchhauſen ſpricht nur die Wahrheit,“ ſagte der
Lieutenant bei den hannöverſchen Jägern, Freiherr
von Münchhauſen, ebenſo ruhig wie ſein größerer
Stammesverwandter in ruſſiſchen, osmaniſchen und
andern Dienſten. „Um ſieben Uhr, leider erſt bei Tage,
haben die Truppen den Fluß paſſiren können, und ſo
melden Excellenz allergehorſamſt, daß Sie, nachdem Sie
drei Bataillons und vier Eskadrons zwiſchen Rühle und
dem Vogler zur Deckung der Defilés vorgeſchoben haben,
nunmehr auf dem Wege nach Stadtoldendorf ſind —“
„Um den Herrn von Guerchy nach Holzminden und
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