Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.Hülfe und gnädigen Beistand einnehmen dürfen, noch "Herre," unterbrach hier, wahrscheinlich hastig sich "Jeses, Heinrich!" rief Wieschen;-- "ich bin nicht "Was -- wen hat Er sitzen sehen, Schelze?" "Einen von ihnen -- den Kleinen, Herre! Auf Hülfe und gnädigen Beiſtand einnehmen dürfen, noch „Herre,“ unterbrach hier, wahrſcheinlich haſtig ſich „Jeſes, Heinrich!“ rief Wieſchen;— „ich bin nicht „Was — wen hat Er ſitzen ſehen, Schelze?“ „Einen von ihnen — den Kleinen, Herre! Auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0225" n="217"/> Hülfe und gnädigen Beiſtand einnehmen dürfen, noch<lb/> an der Elbe bei dem Gute Langeleben angetroffen<lb/> haben,“ ſprach Magiſter Buchius. „Ich für mein Theil<lb/> glaube außer dieſen auch noch drüben am Vogler bei<lb/> Hohlenberg auf ſolche geſtoßen zu ſein, an der großen und<lb/> an der kleinen Hohle, gegen den Butzberg zu. Was<lb/> die hohle Burg bei Stadtoldendorf anbetrifft —“</p><lb/> <p>„Herre,“ unterbrach hier, wahrſcheinlich haſtig ſich<lb/> aus den Armen ſeines Wieſchens aufrichtend, der Knecht<lb/> Heinrich Schelze, „Herre, Herr Magiſter, die Unter¬<lb/> kommen und Höhlungen da im Stein ſtammen nicht<lb/> von den alten, lange verſtorbenen Bärenhäutern! Man<lb/> ſoll eigentlich lieber nicht davon ſprechen. Sie haben's<lb/> nicht gerne; aber die darin gewohnt haben, die wohnen<lb/> heute noch darin. Ich habe ſelber Einen von ihnen<lb/> am hellen heißen Mittage ſitzen ſehen — am hellen<lb/> lichten Mittage, um Johanni, ſo um die Siebenſchläfer<lb/> und Peter und Paul herum, mitten im Sommer,<lb/> mitten am Mittage.“</p><lb/> <p>„Jeſes, Heinrich!“ rief Wieſchen;— „ich bin nicht<lb/> dabei geweſen, Mademoiſell Selinde,“ lachte Thedel von<lb/> Münchhauſen. Der Magiſter Buchius aber fragte ernſt¬<lb/> haftiglich:</p><lb/> <p>„Was — wen hat Er ſitzen ſehen, Schelze?“</p><lb/> <p>„Einen von ihnen — den Kleinen, Herre! Auf<lb/> der hohlen Burg unter der Homburg! Er ſaß bei<lb/> ſeinem Loch und ließ die Beine baumeln. Wie ein<lb/> dreijährig Kind mit einem alten, alten Kopf und<lb/></p> <p> </p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0225]
Hülfe und gnädigen Beiſtand einnehmen dürfen, noch
an der Elbe bei dem Gute Langeleben angetroffen
haben,“ ſprach Magiſter Buchius. „Ich für mein Theil
glaube außer dieſen auch noch drüben am Vogler bei
Hohlenberg auf ſolche geſtoßen zu ſein, an der großen und
an der kleinen Hohle, gegen den Butzberg zu. Was
die hohle Burg bei Stadtoldendorf anbetrifft —“
„Herre,“ unterbrach hier, wahrſcheinlich haſtig ſich
aus den Armen ſeines Wieſchens aufrichtend, der Knecht
Heinrich Schelze, „Herre, Herr Magiſter, die Unter¬
kommen und Höhlungen da im Stein ſtammen nicht
von den alten, lange verſtorbenen Bärenhäutern! Man
ſoll eigentlich lieber nicht davon ſprechen. Sie haben's
nicht gerne; aber die darin gewohnt haben, die wohnen
heute noch darin. Ich habe ſelber Einen von ihnen
am hellen heißen Mittage ſitzen ſehen — am hellen
lichten Mittage, um Johanni, ſo um die Siebenſchläfer
und Peter und Paul herum, mitten im Sommer,
mitten am Mittage.“
„Jeſes, Heinrich!“ rief Wieſchen;— „ich bin nicht
dabei geweſen, Mademoiſell Selinde,“ lachte Thedel von
Münchhauſen. Der Magiſter Buchius aber fragte ernſt¬
haftiglich:
„Was — wen hat Er ſitzen ſehen, Schelze?“
„Einen von ihnen — den Kleinen, Herre! Auf
der hohlen Burg unter der Homburg! Er ſaß bei
ſeinem Loch und ließ die Beine baumeln. Wie ein
dreijährig Kind mit einem alten, alten Kopf und
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