Seine Härte streift schon an die Quarzhärte 7--8, auch leichtes Gewicht 2,7, und Glasglanz, und ob er gleich noch gemeiner als Topas ist, so nimmt er doch klare Färbungen an, die öfter auf das Dichroskop gut wirken.
Vor dem Löthrohr schmilzt er schon wenn auch schwierig zu trübem Glase, Vauquelin entdeckte 1797 in ihm die Beryllerde. Nach vielem Schwanken gibt man ihm jetzt die Formel Be Si2 + Al S2 = (Be, Al) Si2, da beide Basen mit einander isomorph sind. Etwa 13,4 Be, 16,8 Al, 69,7 Si. Die Beryllerde trennt sich nach der Entdeckung des Hrn. Prof. Chr. Gmelin aus ihrer verdünnten Auflösung in Kali durchs Kochen von der Thonerde.
Häufiger Begleiter des Topases, aber auch sonst in großen Mengen im krystallinischen Urgebirge.
1. Smaragd, smaragdos Herodot, Theophrast, Plinius. Zamarrut der Araber. Emeraude Franz., Emerald Engl. Verdankt seine smaragd- grüne Farbe einem Chromgehalt, der bis auf 3,5 Cr steigen kann. Daß die Alten den wirklichen Smaragd kannten, beweisen die in den Ruinen Roms gefundenen Zierrathen, auch kommen sie als Schmuck Aegyptischer Mumien vor, und Plinius sagt eruuntur circa Copton oppidum The- baidis collibus excavatis, wo Caillaud im Gebirge Zabarab südlich Cos- seir sogar die alten Gruben wieder gefunden haben wollte. Doch scheint sich die Sache nicht ganz zu bestätigen (Beilage Allg. Zeitung 1844, Nro. 347). Im Alterthum stand er nach Plinius hist. nat. 37. 16 im höchsten Ansehen: tertia auctoritas (1 Diamant, 2 Perlen) zmaragdis perhibetur pluribus de causis, quippe nullius coloris adspectus jucundior est ... nihil omnino viridius comparatum illis viret. Praeterea soli gem- marum contuitu implent oculos nec satiant ... non sole mutati, non umbra, non lucernis ... Nero princeps gladiatorum pugnas spectabat in zmaragdo. Nun werden aber eine Reihe grüner Steine angeführt, die offenbar nicht Smaragde waren, darunter auch die schon von Herodot genannten Obelisken in einem Aegyptischen Tempel, welche aus 4 Sma- ragden von 40 Ellen Länge und 2--4 Ellen Breite bestanden!
Im Mittelalter findet man ihn schon in alten Kirchenschätzen des 8ten Jahrhunderts, auch findet sich in der Tiara des Pabstes eine Sma- ragdsäule von 1 Zoll Länge und Zoll Dicke, die bereits zur Zeit Pabst Julius des zweiten sich zu Rom befand. Erst durch die Entdeckung von Peru wurden sie häufiger, daher gewöhnlich Peruanischer Smaragd genannt. Die Incas verehrten einen in der Größe eines Straußeneis. Die Hauptgruben finden sich heutiges Tages im Tunka-Thal (Quindiu- kette zwischen Cauca und Magdalena ohnweit Cartago), wo er im Kalk- spath bricht, der Gänge im Thonschiefer bildet. Eine Handgroße Druse mit noch nicht Fingerdicken Krystallen bedeckt wurde 1818 noch für 22,000 Rubel in Petersburg ausgeboten. Säulen von 22 Linien Länge und 20 Linien Dicke gehören schon zu den bedeutendsten. Daher war die Freude groß, als die Bauern 1831 im Walddistrikt 12 Meilen nordöstlich von Katharinenburg beim Ausgraben von Baumwurzeln im Glimmerschiefer an der Takowaja Smaragde entdeckten, die bei tiefern Schürfen in dem
I. Cl. 6te Fam.: Smaragd.
Seine Härte ſtreift ſchon an die Quarzhärte 7—8, auch leichtes Gewicht 2,7, und Glasglanz, und ob er gleich noch gemeiner als Topas iſt, ſo nimmt er doch klare Färbungen an, die öfter auf das Dichroſkop gut wirken.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt er ſchon wenn auch ſchwierig zu trübem Glaſe, Vauquelin entdeckte 1797 in ihm die Beryllerde. Nach vielem Schwanken gibt man ihm jetzt die Formel B̶⃛e S⃛i2 + A̶⃛l S⃛2 = (B̶⃛e, A̶⃛l) S⃛i2, da beide Baſen mit einander iſomorph ſind. Etwa 13,4 B̶⃛e, 16,8 A̶⃛l, 69,7 S⃛i. Die Beryllerde trennt ſich nach der Entdeckung des Hrn. Prof. Chr. Gmelin aus ihrer verdünnten Auflöſung in Kali durchs Kochen von der Thonerde.
Häufiger Begleiter des Topaſes, aber auch ſonſt in großen Mengen im kryſtalliniſchen Urgebirge.
1. Smaragd, σμάραγδος Herodot, Theophraſt, Plinius. Zamarrut der Araber. Emeraude Franz., Emerald Engl. Verdankt ſeine ſmaragd- grüne Farbe einem Chromgehalt, der bis auf 3,5 C̶⃛r ſteigen kann. Daß die Alten den wirklichen Smaragd kannten, beweiſen die in den Ruinen Roms gefundenen Zierrathen, auch kommen ſie als Schmuck Aegyptiſcher Mumien vor, und Plinius ſagt eruuntur circa Copton oppidum The- baidis collibus excavatis, wo Caillaud im Gebirge Zabarab ſüdlich Coſ- ſeir ſogar die alten Gruben wieder gefunden haben wollte. Doch ſcheint ſich die Sache nicht ganz zu beſtätigen (Beilage Allg. Zeitung 1844, Nro. 347). Im Alterthum ſtand er nach Plinius hist. nat. 37. 16 im höchſten Anſehen: tertia auctoritas (1 Diamant, 2 Perlen) zmaragdis perhibetur pluribus de causis, quippe nullius coloris adspectus jucundior est … nihil omnino viridius comparatum illis viret. Praeterea soli gem- marum contuitu implent oculos nec satiant … non sole mutati, non umbra, non lucernis … Nero princeps gladiatorum pugnas spectabat in zmaragdo. Nun werden aber eine Reihe grüner Steine angeführt, die offenbar nicht Smaragde waren, darunter auch die ſchon von Herodot genannten Obelisken in einem Aegyptiſchen Tempel, welche aus 4 Sma- ragden von 40 Ellen Länge und 2—4 Ellen Breite beſtanden!
Im Mittelalter findet man ihn ſchon in alten Kirchenſchätzen des 8ten Jahrhunderts, auch findet ſich in der Tiara des Pabſtes eine Sma- ragdſäule von 1 Zoll Länge und Zoll Dicke, die bereits zur Zeit Pabſt Julius des zweiten ſich zu Rom befand. Erſt durch die Entdeckung von Peru wurden ſie häufiger, daher gewöhnlich Peruaniſcher Smaragd genannt. Die Incas verehrten einen in der Größe eines Straußeneis. Die Hauptgruben finden ſich heutiges Tages im Tunka-Thal (Quindiu- kette zwiſchen Cauca und Magdalena ohnweit Cartago), wo er im Kalk- ſpath bricht, der Gänge im Thonſchiefer bildet. Eine Handgroße Druſe mit noch nicht Fingerdicken Kryſtallen bedeckt wurde 1818 noch für 22,000 Rubel in Petersburg ausgeboten. Säulen von 22 Linien Länge und 20 Linien Dicke gehören ſchon zu den bedeutendſten. Daher war die Freude groß, als die Bauern 1831 im Walddiſtrikt 12 Meilen nordöſtlich von Katharinenburg beim Ausgraben von Baumwurzeln im Glimmerſchiefer an der Takowaja Smaragde entdeckten, die bei tiefern Schürfen in dem
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I. Cl. 6te Fam.: Smaragd.
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iſt, ſo nimmt er doch klare Färbungen an, die öfter auf das Dichroſkop
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der Thonerde.
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im kryſtalliniſchen Urgebirge.
1. Smaragd, σμάραγδος Herodot, Theophraſt, Plinius. Zamarrut
der Araber. Emeraude Franz., Emerald Engl. Verdankt ſeine ſmaragd-
grüne Farbe einem Chromgehalt, der bis auf 3,5 C̶⃛r ſteigen kann. Daß
die Alten den wirklichen Smaragd kannten, beweiſen die in den Ruinen
Roms gefundenen Zierrathen, auch kommen ſie als Schmuck Aegyptiſcher
Mumien vor, und Plinius ſagt eruuntur circa Copton oppidum The-
baidis collibus excavatis, wo Caillaud im Gebirge Zabarab ſüdlich Coſ-
ſeir ſogar die alten Gruben wieder gefunden haben wollte. Doch ſcheint
ſich die Sache nicht ganz zu beſtätigen (Beilage Allg. Zeitung 1844,
Nro. 347). Im Alterthum ſtand er nach Plinius hist. nat. 37. 16 im
höchſten Anſehen: tertia auctoritas (1 Diamant, 2 Perlen) zmaragdis
perhibetur pluribus de causis, quippe nullius coloris adspectus jucundior
est … nihil omnino viridius comparatum illis viret. Praeterea soli gem-
marum contuitu implent oculos nec satiant … non sole mutati, non
umbra, non lucernis … Nero princeps gladiatorum pugnas spectabat in
zmaragdo. Nun werden aber eine Reihe grüner Steine angeführt, die
offenbar nicht Smaragde waren, darunter auch die ſchon von Herodot
genannten Obelisken in einem Aegyptiſchen Tempel, welche aus 4 Sma-
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Im Mittelalter findet man ihn ſchon in alten Kirchenſchätzen des
8ten Jahrhunderts, auch findet ſich in der Tiara des Pabſtes eine Sma-
ragdſäule von 1 Zoll Länge und [FORMEL] Zoll Dicke, die bereits zur Zeit Pabſt
Julius des zweiten ſich zu Rom befand. Erſt durch die Entdeckung von
Peru wurden ſie häufiger, daher gewöhnlich Peruaniſcher Smaragd
genannt. Die Incas verehrten einen in der Größe eines Straußeneis.
Die Hauptgruben finden ſich heutiges Tages im Tunka-Thal (Quindiu-
kette zwiſchen Cauca und Magdalena ohnweit Cartago), wo er im Kalk-
ſpath bricht, der Gänge im Thonſchiefer bildet. Eine Handgroße Druſe
mit noch nicht Fingerdicken Kryſtallen bedeckt wurde 1818 noch für 22,000
Rubel in Petersburg ausgeboten. Säulen von 22 Linien Länge und 20
Linien Dicke gehören ſchon zu den bedeutendſten. Daher war die Freude
groß, als die Bauern 1831 im Walddiſtrikt 12 Meilen nordöſtlich von
Katharinenburg beim Ausgraben von Baumwurzeln im Glimmerſchiefer
an der Takowaja Smaragde entdeckten, die bei tiefern Schürfen in dem
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/274>, abgerufen am 22.11.2024.
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