Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des warhafftigen Wiewohl die Wunden des Zwerchfells Deine Cur richte vornehmlich dahin da- vor-
Des warhafftigen Wiewohl die Wunden des Zwerchfells Deine Cur richte voꝛnehmlich dahin da- vor-
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Des warhafftigen
Wiewohl die Wunden des Zwerchfells
ins gemein vor toͤdtlich gehalten werden
ſo halte ich doch davor/ daß man einen Un-
terſcheid machen muß ob die Verletzung in
dem duͤnnen Spanaͤdrigen und mitleren
Theile geſchehen oder in deſſelben Umbkrei-
ſe und fleiſchichtem Theile: Von den erſten
ſage ich gleichfals daß ſie ins gemein toͤdt-
lich/ wegen der Erſtickung ſo darauff fol-
get/ die andern ſind zwar auch gefaͤhrlich/
koͤnnen aber noch mit groſſem Fleiß curiret
werden. Die Kennzeichen dieſer Ver-
wundung ſind folgende/ aus der Wun-
den fleuſt ein ſchaͤumicht Blut/ die Schmeꝛ-
tzen ziehen ſich von dem Ort der Verwun-
dung biß uͤber die Schulter und Schulter-
blat/ das Athemholen iſt ſchwer und muß
mit vielen Keichen und Huſten geſchoͤpfft
werden/ der Patient geraͤth unterweilen
in wunderliches Lachen und Aber witz/ und
dieſes wegen genauer Verwandtnuͤß deſ-
ſelben mit dem Haupte.
Deine Cur richte voꝛnehmlich dahin da-
mit keine Entzuͤndung darzu kom̃e/ welche
dir ſonſten die allergroͤſte Verhinderungen
verurſachen wuͤrde/ und procedire uͤbri-
gens mit dem Verbinden/ wie ich dir im
vor-
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Zitationshilfe: | Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/84>, abgerufen am 27.07.2024. |