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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. XIII.
Entsetzung und Schrecken wird das Ge-
blüthe nur häuffiger dem Hertzen zugezo-
gen/ und dessen Geister/ so ohne dem mit
Abtreibung des schädlichen Gifftes ge-
nungsam zu thun/ nur mehr turbiret/ ge-
schwächt/ und wohl gar unterdrückt wer-
den dörfften.

Die Kennzeichen dieser Kranckheit sind
wenn der Patient ein Schauren und
Frost über den gantzen Leib empfindet/
worauff eine abwechselnde innerliche gros-
se Hitze und Durst sich einfindet/ der
Mund wird trucken und das Fieber sehei-
net alßdenn klein zu seyn/ etliche schlaffen
in der Zeit immerfort/ und viel sind gar
wahnwitzig wegen allzugrosser Hitze und
Schmertzen im Haupte/ der Pulß gehet
schwach/ das Hertze ist umbgeben mit
Bangigkeit/ und die Kräffte fallen bald
anfänglich so geschwind hinweg/ als in
keiner Kranckheit/ auch in den schlimbsten
Fiebern nicht geschehen kan. Etliche be-
kommen einen unheilbaren Durchfall/
und etliche bluten so wohl durch den Mund
und Nasen/ als auch durch die Ohren/
männliche Glied und Beermutter/ andre

haben

Feldſchers. Cap. XIII.
Entſetzung und Schrecken wird das Ge-
bluͤthe nur haͤuffiger dem Hertzen zugezo-
gen/ und deſſen Geiſter/ ſo ohne dem mit
Abtreibung des ſchaͤdlichen Gifftes ge-
nungſam zu thun/ nur mehr turbiret/ ge-
ſchwaͤcht/ und wohl gar unterdruͤckt wer-
den doͤrfften.

Die Kennzeichen dieſer Kranckheit ſind
wenn der Patient ein Schauren und
Froſt uͤber den gantzen Leib empfindet/
worauff eine abwechſelnde innerliche groſ-
ſe Hitze und Durſt ſich einfindet/ der
Mund wird trucken und das Fieber ſehei-
net alßdeñ klein zu ſeyn/ etliche ſchlaffen
in der Zeit immerfort/ und viel ſind gar
wahnwitzig wegen allzugroſſer Hitze und
Schmertzen im Haupte/ der Pulß gehet
ſchwach/ das Hertze iſt umbgeben mit
Bangigkeit/ und die Kraͤffte fallen bald
anfaͤnglich ſo geſchwind hinweg/ als in
keiner Kranckheit/ auch in den ſchlimbſten
Fiebern nicht geſchehen kan. Etliche be-
kommen einen unheilbaren Durchfall/
und etliche bluten ſo wohl duꝛch den Mund
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[279/0319] Feldſchers. Cap. XIII. Entſetzung und Schrecken wird das Ge- bluͤthe nur haͤuffiger dem Hertzen zugezo- gen/ und deſſen Geiſter/ ſo ohne dem mit Abtreibung des ſchaͤdlichen Gifftes ge- nungſam zu thun/ nur mehr turbiret/ ge- ſchwaͤcht/ und wohl gar unterdruͤckt wer- den doͤrfften. Die Kennzeichen dieſer Kranckheit ſind wenn der Patient ein Schauren und Froſt uͤber den gantzen Leib empfindet/ worauff eine abwechſelnde innerliche groſ- ſe Hitze und Durſt ſich einfindet/ der Mund wird trucken und das Fieber ſehei- net alßdeñ klein zu ſeyn/ etliche ſchlaffen in der Zeit immerfort/ und viel ſind gar wahnwitzig wegen allzugroſſer Hitze und Schmertzen im Haupte/ der Pulß gehet ſchwach/ das Hertze iſt umbgeben mit Bangigkeit/ und die Kraͤffte fallen bald anfaͤnglich ſo geſchwind hinweg/ als in keiner Kranckheit/ auch in den ſchlimbſten Fiebern nicht geſchehen kan. Etliche be- kommen einen unheilbaren Durchfall/ und etliche bluten ſo wohl duꝛch den Mund und Naſen/ als auch durch die Ohren/ maͤnnliche Glied und Beermutter/ andre haben

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/319>, abgerufen am 18.05.2024.