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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. XII.
abwenden und thun könte. Jst also das
Gliedwasser nichts anders/ als ein scharf-
fes Wasser/ welches in Verwundung der
gleichen/ die solche Feuchtigkeiten von Na-
tur anzunehmen geneigt sind/ Lufft zum
außlauffen bekompt/ wie man etwan an
safftigen Bäumen/ als Bircken etc. sie-
het/ daß wenn sie beschädiget werden ihren
Safft lauffen lassen/ doch muß auch hier-
bey ein Unterscheid gemacht werden/ denn
eines von diesen Wassern ist hell und klar/
das andre aber dick und molckicht/ das er-
ste kompt von dem weissen Geäder und
daß andre ist allezeit etwas vermischt mit
des Leibes Humoren und leimichten Feuch-
tigkeit/ so die Gelenck schlüpffrig machet/
geschiehet aber selten.

Die Cur belangend/ so habe ich zwar
schon außführlich in den Ellbogen Wun-
den des 3ten Theils und 2. Cap. hiervon
geschrieben/ ich wil aber dem geneigten
Leser zugefallen noch einige Medicamen-
ta
beyfügen/ damit er diesem gefährlichen
Zufalle desto besser abhelffen könne: Vor
allen Dingen gebühret dißfals Felix
Würtzens braunem Sälblein der Vor-

zug/
S iiij

Feldſchers. Cap. XII.
abwenden und thun koͤnte. Jſt alſo das
Gliedwaſſer nichts anders/ als ein ſcharf-
fes Waſſer/ welches in Verwundung der
gleichen/ die ſolche Feuchtigkeiten von Na-
tur anzunehmen geneigt ſind/ Lufft zum
außlauffen bekompt/ wie man etwan an
ſafftigen Baͤumen/ als Bircken etc. ſie-
het/ daß wenn ſie beſchaͤdiget werden ihren
Safft lauffen laſſen/ doch muß auch hier-
bey ein Unterſcheid gemacht werden/ deñ
eines von dieſen Waſſern iſt hell und klar/
das andre aber dick und molckicht/ das er-
ſte kompt von dem weiſſen Geaͤder und
daß andre iſt allezeit etwas vermiſcht mit
des Leibes Humoren und leimichten Feuch-
tigkeit/ ſo die Gelenck ſchluͤpffrig machet/
geſchiehet aber ſelten.

Die Cur belangend/ ſo habe ich zwar
ſchon außfuͤhrlich in den Ellbogen Wun-
den des 3ten Theils und 2. Cap. hiervon
geſchrieben/ ich wil aber dem geneigten
Leſer zugefallen noch einige Medicamen-
ta
beyfuͤgen/ damit er dieſem gefaͤhrlichen
Zufalle deſto beſſer abhelffen koͤnne: Vor
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[271/0311] Feldſchers. Cap. XII. abwenden und thun koͤnte. Jſt alſo das Gliedwaſſer nichts anders/ als ein ſcharf- fes Waſſer/ welches in Verwundung der gleichen/ die ſolche Feuchtigkeiten von Na- tur anzunehmen geneigt ſind/ Lufft zum außlauffen bekompt/ wie man etwan an ſafftigen Baͤumen/ als Bircken etc. ſie- het/ daß wenn ſie beſchaͤdiget werden ihren Safft lauffen laſſen/ doch muß auch hier- bey ein Unterſcheid gemacht werden/ deñ eines von dieſen Waſſern iſt hell und klar/ das andre aber dick und molckicht/ das er- ſte kompt von dem weiſſen Geaͤder und daß andre iſt allezeit etwas vermiſcht mit des Leibes Humoren und leimichten Feuch- tigkeit/ ſo die Gelenck ſchluͤpffrig machet/ geſchiehet aber ſelten. Die Cur belangend/ ſo habe ich zwar ſchon außfuͤhrlich in den Ellbogen Wun- den des 3ten Theils und 2. Cap. hiervon geſchrieben/ ich wil aber dem geneigten Leſer zugefallen noch einige Medicamen- ta beyfuͤgen/ damit er dieſem gefaͤhrlichen Zufalle deſto beſſer abhelffen koͤnne: Vor allen Dingen gebuͤhret dißfals Felix Wuͤrtzens braunem Saͤlblein der Vor- zug/ S iiij

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/311>, abgerufen am 17.05.2024.