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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. XII.
der Natur zugeeiguet/ sondern auch zu
dessen Unterhalt und Nahrung nothwen-
dig verordnet/ ist gantz falsch/ und siehet
man dahero offt mit Verwunderung wie
die unverständigen Feldscher bloß durch
diesen nichtigen Wahn verleitet/ nur allein
zu Stopffung desselben ihre Hülff Mittel
anwenden/ weil sie meinen/ wo dieses nicht
alsofort gestillet wird/ so wird daß Glied
gäntzlich verterben und erlahmen müssen/
da doch das wiedernatürliche Auslauffen
dieser schädlichen Feuchtigkeit zu nichts
nützet/ als daß es offters die Sehnen und
Ligamenta ja wohl gar die Beine mit sei-
ner Schärffe zernaget und verterbet/ und
weit zuträglicher wäre/ sie liessen anfäng-
lich dieses scharffe Wasser ein wenig fort-
lauffen/ und die Schmertzen und Inflam-
mation
desto besser zu mindern/ doch muß
es auch nicht zuviel geschehen/ damit nicht
daß Glied und der gantze Leib dadurch
geschwächt werden möchten; Denn die-
ser Außfluß ist offters/ sonderlich in
grossen Ellbogen Wunden so starck/
daß ob schon des Tages vier mahl ver-

bun-
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Feldſchers. Cap. XII.
der Natur zugeeiguet/ ſondern auch zu
deſſen Unterhalt und Nahrung nothwen-
dig verordnet/ iſt gantz falſch/ und ſiehet
man dahero offt mit Verwunderung wie
die unverſtaͤndigen Feldſcher bloß durch
dieſen nichtigen Wahn verleitet/ nur allein
zu Stopffung deſſelben ihre Huͤlff Mittel
anwenden/ weil ſie meinen/ wo dieſes nicht
alſofort geſtillet wird/ ſo wird daß Glied
gaͤntzlich verterben und erlahmen muͤſſen/
da doch das wiedernatuͤrliche Auslauffen
dieſer ſchaͤdlichen Feuchtigkeit zu nichts
nuͤtzet/ als daß es offters die Sehnen und
Ligamenta ja wohl gar die Beine mit ſei-
ner Schaͤrffe zernaget und verterbet/ und
weit zutraͤglicher waͤre/ ſie lieſſen anfaͤng-
lich dieſes ſcharffe Waſſer ein wenig fort-
lauffen/ und die Schmertzen und Inflam-
mation
deſto beſſer zu mindern/ doch muß
es auch nicht zuviel geſchehen/ damit nicht
daß Glied und der gantze Leib dadurch
geſchwaͤcht werden moͤchten; Denn die-
ſer Außfluß iſt offters/ ſonderlich in
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[269/0309] Feldſchers. Cap. XII. der Natur zugeeiguet/ ſondern auch zu deſſen Unterhalt und Nahrung nothwen- dig verordnet/ iſt gantz falſch/ und ſiehet man dahero offt mit Verwunderung wie die unverſtaͤndigen Feldſcher bloß durch dieſen nichtigen Wahn verleitet/ nur allein zu Stopffung deſſelben ihre Huͤlff Mittel anwenden/ weil ſie meinen/ wo dieſes nicht alſofort geſtillet wird/ ſo wird daß Glied gaͤntzlich verterben und erlahmen muͤſſen/ da doch das wiedernatuͤrliche Auslauffen dieſer ſchaͤdlichen Feuchtigkeit zu nichts nuͤtzet/ als daß es offters die Sehnen und Ligamenta ja wohl gar die Beine mit ſei- ner Schaͤrffe zernaget und verterbet/ und weit zutraͤglicher waͤre/ ſie lieſſen anfaͤng- lich dieſes ſcharffe Waſſer ein wenig fort- lauffen/ und die Schmertzen und Inflam- mation deſto beſſer zu mindern/ doch muß es auch nicht zuviel geſchehen/ damit nicht daß Glied und der gantze Leib dadurch geſchwaͤcht werden moͤchten; Denn die- ſer Außfluß iſt offters/ ſonderlich in groſſen Ellbogen Wunden ſo ſtarck/ daß ob ſchon des Tages vier mahl ver- bun- S iij

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/309>, abgerufen am 26.11.2024.