Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Des wahrhafftigen
bringen kan/ welche schon eine Zeit unem-
pfindlich und halb verdorret gewesen/ wie
davon in gedachten D. Nicol. Tulp. Ob-
servat. Med. Libr. 3. Cap. 49. p.
261. weit-
läufftiger nachzulesen.

Cap. XII.
Von dem so genandtem Gliedwas-
ser/ was es eigentlich sey/ aus was
es verursacht werde/ und wie
es zu verhindern.

DEr unvergleichliche Paracels9 nennet
diesen Gebrechen Synoviam. Cel-
sus
aber Meliceriam und Ischorem
bey uns Teutschen aber wird es gemeini-
glich daß Gliedwasser genennet/ zwar es
ist wol eigentlich ein scharffes und molckich-
tes Wasser/ welches sich nicht allein von
den verwundten Gleichen absondert/ son-
dern auch weil es der schwachen Natur
unerträglich und beschwerlich mit grossem
Schmertzen außläufft und von derselben
außgestossen wird/ mit sich bringende aller-
hand Zufälle zu Geferten: Daß es aber
wie viele gröblicht irren solte eine solche
Feuchtigkeit seyn/ welche (wie sie meinen)
nicht allein dem Gliede angebohren und von

der

Des wahrhafftigen
bringen kan/ welche ſchon eine Zeit unem-
pfindlich und halb verdorret geweſen/ wie
davon in gedachten D. Nicol. Tulp. Ob-
ſervat. Med. Libr. 3. Cap. 49. p.
261. weit-
laͤufftiger nachzuleſen.

Cap. XII.
Von dem ſo genandtem Gliedwaſ-
ſer/ was es eigentlich ſey/ aus was
es verurſacht werde/ und wie
es zu verhindern.

DEr unvergleichliche Paracelſ9 neñet
dieſen Gebrechen Synoviam. Cel-
ſus
aber Meliceriam und Iſchorem
bey uns Teutſchen aber wird es gemeini-
glich daß Gliedwaſſer genennet/ zwar es
iſt wol eigentlich ein ſcharffes und molckich-
tes Waſſer/ welches ſich nicht allein von
den verwundten Gleichen abſondert/ ſon-
dern auch weil es der ſchwachen Natur
unertraͤglich und beſchwerlich mit groſſem
Schmertzen außlaͤufft und von derſelben
außgeſtoſſen wird/ mit ſich bringende aller-
hand Zufaͤlle zu Geferten: Daß es aber
wie viele groͤblicht irren ſolte eine ſolche
Feuchtigkeit ſeyn/ welche (wie ſie meinen)
nicht allein dem Gliede angebohren uñ von

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0308" n="236"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des wahrhafftigen</hi></fw><lb/>
bringen kan/ welche &#x017F;chon eine Zeit unem-<lb/>
pfindlich und halb verdorret gewe&#x017F;en/ wie<lb/>
davon in gedachten <hi rendition="#aq">D. Nicol. Tulp. Ob-<lb/>
&#x017F;ervat. Med. Libr. 3. Cap. 49. p.</hi> 261. weit-<lb/>
la&#x0364;ufftiger nachzule&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Cap. XII.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Von dem &#x017F;o genandtem Gliedwa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ was es eigentlich &#x017F;ey/ aus was<lb/>
es verur&#x017F;acht werde/ und wie<lb/>
es zu verhindern.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Er unvergleichliche <hi rendition="#aq">Paracel&#x017F;9</hi> nen&#x0303;et<lb/>
die&#x017F;en Gebrechen <hi rendition="#aq">Synoviam. Cel-<lb/>
&#x017F;us</hi> aber <hi rendition="#aq">Meliceriam</hi> und <hi rendition="#aq">I&#x017F;chorem</hi><lb/>
bey uns Teut&#x017F;chen aber wird es gemeini-<lb/>
glich daß Gliedwa&#x017F;&#x017F;er genennet/ zwar es<lb/>
i&#x017F;t wol eigentlich ein &#x017F;charffes und molckich-<lb/>
tes Wa&#x017F;&#x017F;er/ welches &#x017F;ich nicht allein von<lb/>
den verwundten Gleichen ab&#x017F;ondert/ &#x017F;on-<lb/>
dern auch weil es der &#x017F;chwachen Natur<lb/>
unertra&#x0364;glich und be&#x017F;chwerlich mit gro&#x017F;&#x017F;em<lb/>
Schmertzen außla&#x0364;ufft und von der&#x017F;elben<lb/>
außge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en wird/ mit &#x017F;ich bringende aller-<lb/>
hand Zufa&#x0364;lle zu Geferten: Daß es aber<lb/>
wie viele gro&#x0364;blicht irren &#x017F;olte eine &#x017F;olche<lb/>
Feuchtigkeit &#x017F;eyn/ welche (wie &#x017F;ie meinen)<lb/>
nicht allein dem Gliede angebohren un&#x0303; von<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0308] Des wahrhafftigen bringen kan/ welche ſchon eine Zeit unem- pfindlich und halb verdorret geweſen/ wie davon in gedachten D. Nicol. Tulp. Ob- ſervat. Med. Libr. 3. Cap. 49. p. 261. weit- laͤufftiger nachzuleſen. Cap. XII. Von dem ſo genandtem Gliedwaſ- ſer/ was es eigentlich ſey/ aus was es verurſacht werde/ und wie es zu verhindern. DEr unvergleichliche Paracelſ9 neñet dieſen Gebrechen Synoviam. Cel- ſus aber Meliceriam und Iſchorem bey uns Teutſchen aber wird es gemeini- glich daß Gliedwaſſer genennet/ zwar es iſt wol eigentlich ein ſcharffes und molckich- tes Waſſer/ welches ſich nicht allein von den verwundten Gleichen abſondert/ ſon- dern auch weil es der ſchwachen Natur unertraͤglich und beſchwerlich mit groſſem Schmertzen außlaͤufft und von derſelben außgeſtoſſen wird/ mit ſich bringende aller- hand Zufaͤlle zu Geferten: Daß es aber wie viele groͤblicht irren ſolte eine ſolche Feuchtigkeit ſeyn/ welche (wie ſie meinen) nicht allein dem Gliede angebohren uñ von der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/308
Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/308>, abgerufen am 26.11.2024.