Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Feldschers. Cap. XVII. Abstossung durch die Seegen geschehen/ die-se Bindung dienet zu zweyen Dingen; daß gewaltige Bluten etwas auff zuhalten und den 2. damit hernach die Haut desto bes- ser über den Strumpff gezogen und geheff- tet werden kan; Wenn die Bindung also geschehen/ so schneid mit deinem schneiden- dem Messer/ das Fleisch biß auff die Kno- chen gäntzlich entzwey/ und zwar also/ da- mit auch nicht das allergeringste vom Fleisch und dem Häutlein daran sitzen bleibe/ und man den Knochen entblöst liegen sehen kan/ und wäre wol nöthig/ damit das Mes- ser zweyschneidig sey/ solches im fall das ab- schneiden an einem Orthe geschehen muste wo 2. Röhre bey einander/ die zwischen Mäußlein desto besser zu zerschneiden und abzulösen; Nach diesem stoß das Bein dicht am Fleische mit der Sägen in wenig stössen ab/ doch also/ daß die ersten stösse geschwind/ und wenn es bald durch/ die letztern lang- sam geschehen müssen/ damit nicht Schief- ser darauff erfolgen/ solte das Blut unter wehrender Operation starck lauffen/ so keh- re dich daran nicht/ und pfleget man ohne dem gerne etwas davon lauffen zu lassen/ die
Feldſchers. Cap. XVII. Abſtoſſung durch die Seegen geſchehen/ die-ſe Bindung dienet zu zweyen Dingen; daß gewaltige Bluten etwas auff zuhalten und den 2. damit hernach die Haut deſto beſ- ſer uͤber den Strumpff gezogen und geheff- tet werden kan; Wenn die Bindung alſo geſchehen/ ſo ſchneid mit deinem ſchneiden- dem Meſſer/ das Fleiſch biß auff die Kno- chen gaͤntzlich entzwey/ und zwar alſo/ da- mit auch nicht das allergeringſte vom Fleiſch und dem Haͤutlein daran ſitzẽ bleibe/ und man den Knochen entbloͤſt liegen ſehen kan/ und waͤre wol noͤthig/ damit das Meſ- ſer zweyſchneidig ſey/ ſolches im fall das ab- ſchneiden an einem Orthe geſchehen muſte wo 2. Roͤhre bey einander/ die zwiſchen Maͤußlein deſto beſſer zu zerſchneiden und abzuloͤſen; Nach dieſem ſtoß das Bein dicht am Fleiſche mit der Saͤgen in wenig ſtoͤſſen ab/ doch alſo/ daß die erſten ſtoͤſſe geſchwind/ und wenn es bald durch/ die letztern lang- ſam geſchehen muͤſſen/ damit nicht Schief- ſer darauff erfolgen/ ſolte das Blut unter wehrender Operation ſtarck lauffen/ ſo keh- re dich daran nicht/ und pfleget man ohne dem gerne etwas davon lauffen zu laſſen/ die
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Feldſchers. Cap. XVII.
Abſtoſſung durch die Seegen geſchehen/ die-
ſe Bindung dienet zu zweyen Dingen;
daß gewaltige Bluten etwas auff zuhalten
und den 2. damit hernach die Haut deſto beſ-
ſer uͤber den Strumpff gezogen und geheff-
tet werden kan; Wenn die Bindung alſo
geſchehen/ ſo ſchneid mit deinem ſchneiden-
dem Meſſer/ das Fleiſch biß auff die Kno-
chen gaͤntzlich entzwey/ und zwar alſo/ da-
mit auch nicht das allergeringſte vom
Fleiſch und dem Haͤutlein daran ſitzẽ bleibe/
und man den Knochen entbloͤſt liegen ſehen
kan/ und waͤre wol noͤthig/ damit das Meſ-
ſer zweyſchneidig ſey/ ſolches im fall das ab-
ſchneiden an einem Orthe geſchehen muſte
wo 2. Roͤhre bey einander/ die zwiſchen
Maͤußlein deſto beſſer zu zerſchneiden und
abzuloͤſen; Nach dieſem ſtoß das Bein dicht
am Fleiſche mit der Saͤgen in wenig ſtoͤſſen
ab/ doch alſo/ daß die erſten ſtoͤſſe geſchwind/
und wenn es bald durch/ die letztern lang-
ſam geſchehen muͤſſen/ damit nicht Schief-
ſer darauff erfolgen/ ſolte das Blut unter
wehrender Operation ſtarck lauffen/ ſo keh-
re dich daran nicht/ und pfleget man ohne
dem gerne etwas davon lauffen zu laſſen/
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Zitationshilfe: | Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/205>, abgerufen am 27.07.2024. |