Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs lich dessen Bemühung/ oder Nach-lässigkeit zu demselbigen beygetragen hat. Zuweilen geschichts auch wohl gar/ daß man einen die so genannten Glücks- oder Unglücks-Fälle aus- ser der Ordnung zurechnet/ da doch dieselbigen weit von einer andern/ als menschlichen Direction herrüh- ren/ sofern nemlich der grosse GOtt/ in Ansehung einer oder andern ge- wissen Person/ hiezu etwa sonderlich bewogen worden. Ausser diesen/ und dergleichen Fällen ists genung/ wenn man nur von seinen eigenen Actio- nibus Rede und Antwort geben kan. §. 19. II. Wenn ein Mensch gel
Des erſten Buchs lich deſſen Bemuͤhung/ oder Nach-laͤſſigkeit zu demſelbigen beygetragen hat. Zuweilen geſchichts auch wohl gar/ daß man einen die ſo genañten Gluͤcks- oder Ungluͤcks-Faͤlle auſ- ſer der Ordnung zurechnet/ da doch dieſelbigen weit von einer andern/ als menſchlichen Direction herruͤh- ren/ ſofern nemlich der groſſe GOtt/ in Anſehung einer oder andern ge- wiſſen Perſon/ hiezu etwa ſonderlich bewogen worden. Auſſer dieſen/ und dergleichen Faͤllen iſts genung/ wenn man nur von ſeinen eigenen Actio- nibus Rede und Antwort geben kan. §. 19. II. Wenn ein Menſch gel
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Des erſten Buchs
lich deſſen Bemuͤhung/ oder Nach-
laͤſſigkeit zu demſelbigen beygetragen
hat. Zuweilen geſchichts auch wohl
gar/ daß man einen die ſo genañten
Gluͤcks- oder Ungluͤcks-Faͤlle auſ-
ſer der Ordnung zurechnet/ da doch
dieſelbigen weit von einer andern/
als menſchlichen Direction herruͤh-
ren/ ſofern nemlich der groſſe GOtt/
in Anſehung einer oder andern ge-
wiſſen Perſon/ hiezu etwa ſonderlich
bewogen worden. Auſſer dieſen/ und
dergleichen Faͤllen iſts genung/ wenn
man nur von ſeinen eigenen Actio-
nibus Rede und Antwort geben
kan.
§. 19. II. Wenn ein Menſch
etwas an ſich hat/ oder ihm et-
was mangelt/ daß er ſich doch
ſelbſt weder abnehmen/ noch ge-
ben koͤnnen; ſo darff man ihm
ſolches auch nicht zurechnen/ oh-
ne nur in ſofern/ als er den Man-
gel
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