Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des andern Buchs deren er seinen Bürgern und Unter-thanen aufferleget/ was sie im gemei- nen bürgerlichen Leben thun oder un- terlassen sollen. §. 2. Zwar hat man ein doppeltes che
Des andern Buchs deren er ſeinen Buͤrgern und Unter-thanen aufferleget/ was ſie im gemei- nen buͤrgerlichen Leben thun oder un- terlaſſen ſollen. §. 2. Zwar hat man ein doppeltes che
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0594" n="530"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des andern Buchs</hi></fw><lb/> deren er ſeinen Buͤrgern und Unter-<lb/> thanen aufferleget/ was ſie im gemei-<lb/> nen buͤrgerlichen Leben thun oder un-<lb/> terlaſſen ſollen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 2.</head> <p>Zwar hat man ein doppeltes<lb/> Abſehen/ wornach man Geſetze buͤr-<lb/> gerl. nennen kan/ wenn man nemlich<lb/> entweder auff die <hi rendition="#fr">Autoritaͤt</hi>/ die ſie<lb/> in der <hi rendition="#aq">Republi</hi>que haben/ oder auff<lb/><hi rendition="#fr">den Urſprung</hi> und deren erſte und<lb/> eigentliche Stiffter <hi rendition="#aq">Reflexion</hi> ma-<lb/> chet. Jn der erſten Bedeutung koͤn-<lb/> nen alle die jenigen Geſetze buͤrgerli-<lb/> che genennet werden/ nach welchen<lb/> man in weltlichen Gerichten Recht<lb/> ſpricht/ ſie moͤgen ihren Urſprung ha-<lb/> ben/ woher ſie wollen. Allein in dem<lb/> andern Verſtande ſind nur dieſes<lb/> buͤrgerliche Geſetze/ welche erſtmahls<lb/> von dem Willen und Befehle eines<lb/> weltlichen Potentaten oder Regen-<lb/> ten herruͤhren/ und ſolche Dinge an-<lb/> betreffen/ davon Goͤtt- und Natuͤrli-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [530/0594]
Des andern Buchs
deren er ſeinen Buͤrgern und Unter-
thanen aufferleget/ was ſie im gemei-
nen buͤrgerlichen Leben thun oder un-
terlaſſen ſollen.
§. 2. Zwar hat man ein doppeltes
Abſehen/ wornach man Geſetze buͤr-
gerl. nennen kan/ wenn man nemlich
entweder auff die Autoritaͤt/ die ſie
in der Republique haben/ oder auff
den Urſprung und deren erſte und
eigentliche Stiffter Reflexion ma-
chet. Jn der erſten Bedeutung koͤn-
nen alle die jenigen Geſetze buͤrgerli-
che genennet werden/ nach welchen
man in weltlichen Gerichten Recht
ſpricht/ ſie moͤgen ihren Urſprung ha-
ben/ woher ſie wollen. Allein in dem
andern Verſtande ſind nur dieſes
buͤrgerliche Geſetze/ welche erſtmahls
von dem Willen und Befehle eines
weltlichen Potentaten oder Regen-
ten herruͤhren/ und ſolche Dinge an-
betreffen/ davon Goͤtt- und Natuͤrli-
che
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |