Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des andern Buchs gen verbleiben möchte. Zum andern/daß er die Monarchische Regierungs- Art zu continuiren begehret/ als welche er durch sein eigen Exempel die beste zu seyn erwiesen. Drittens/ daß er das Reich nicht zertheilet wissen wollen/ immassen aus dergleichen Zerstümmelung so wohl des Reichs/ als der königlichen Familie Ruin er- folget. Ferner/ daß er unter glei- chen Graden das männliche Ge- schlechte dem weiblichen/ und den Erstgebohrnen denen übrigen vorzu- ziehen verlanget. Und endlich/ daß bey ermangelnden Leibes-Erben er solches denen nähesten Bluts- Ver- wandten gönnen wollen. §. 8. Hingegen in denen Repu- liebet
Des andern Buchs gen verbleiben moͤchte. Zum andern/daß er die Monarchiſche Regierungs- Art zu continuiren begehret/ als welche er durch ſein eigen Exempel die beſte zu ſeyn erwieſen. Drittens/ daß er das Reich nicht zertheilet wiſſen wollen/ immaſſen aus dergleichen Zerſtuͤmmelung ſo wohl des Reichs/ als der koͤniglichen Familie Ruin er- folget. Ferner/ daß er unter glei- chen Graden das maͤnnliche Ge- ſchlechte dem weiblichen/ und den Erſtgebohrnen denen uͤbrigen vorzu- ziehen verlanget. Und endlich/ daß bey ermangelnden Leibes-Erben er ſolches denen naͤheſten Bluts- Ver- wandten goͤnnen wollen. §. 8. Hingegen in denen Repu- liebet
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Des andern Buchs
gen verbleiben moͤchte. Zum andern/
daß er die Monarchiſche Regierungs-
Art zu continuiren begehret/ als
welche er durch ſein eigen Exempel
die beſte zu ſeyn erwieſen. Drittens/
daß er das Reich nicht zertheilet wiſſen
wollen/ immaſſen aus dergleichen
Zerſtuͤmmelung ſo wohl des Reichs/
als der koͤniglichen Familie Ruin er-
folget. Ferner/ daß er unter glei-
chen Graden das maͤnnliche Ge-
ſchlechte dem weiblichen/ und den
Erſtgebohrnen denen uͤbrigen vorzu-
ziehen verlanget. Und endlich/ daß
bey ermangelnden Leibes-Erben er
ſolches denen naͤheſten Bluts- Ver-
wandten goͤnnen wollen.
§. 8. Hingegen in denen Repu-
bliquen/ die ein Volck anfaͤnglich aus
freyem Willen ſelbſt geſtifftet hat/
ruͤhret die Ordnung der Nachfol-
ge auch von deſſelben Willen her/
wie ſolche erſtmahls von ihm be-
liebet
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