Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.funfzehendes Capitel. das Pfand wieder zurücke zugeben;Also muß er inzwischen dasselbe so gut/ als sein Eigenthum/ verwah- ren; Und wo das Genieß-Pact dar- bey nicht verglichen worden/ oder die Sache an sich selbst also beschaffen ist/ daß sie durch den Gebrauch auf- gerieben werden kan/ oder auch dem Schuldener disfalls sonst einiger massen etwas dran gelegen ist/ so kan er dasselbige wider seinen Willen nicht gebrauchen. Endlich machet man noch einen Unterscheid unter einem Pfande und der Hypotbec, weil je- nes durch eine ausdrückliche Uberge- bung und Aushändigung/ diese aber nur durch eine blosse Anweisung oh- ne besondere Tradition, zuförderst in unbeweglichen Dingen bestellet wird/ daß sich der Glaubiger/ auf den Fall nicht erfolgender Bezahlung/ seiner Forderung wegen daran erho- len könne. §. 16. Q 5
funfzehendes Capitel. das Pfand wieder zuruͤcke zugeben;Alſo muß er inzwiſchen daſſelbe ſo gut/ als ſein Eigenthum/ verwah- ren; Und wo das Genieß-Pact dar- bey nicht verglichen worden/ oder die Sache an ſich ſelbſt alſo beſchaffen iſt/ daß ſie durch den Gebrauch auf- gerieben werden kan/ oder auch dem Schuldener disfalls ſonſt einiger maſſen etwas dran gelegen iſt/ ſo kan er daſſelbige wider ſeinen Willen nicht gebꝛauchẽ. Endlich machet man noch einen Unterſcheid unter einem Pfande und der Hypotbec, weil je- nes durch eine ausdruͤckliche Uberge- bung und Aushaͤndigung/ dieſe aber nur durch eine bloſſe Anweiſung oh- ne beſondere Tradition, zufoͤrderſt in unbeweglichen Dingen beſtellet wird/ daß ſich der Glaubiger/ auf den Fall nicht erfolgender Bezahlung/ ſeiner Forderung wegen daran erho- len koͤnne. §. 16. Q 5
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funfzehendes Capitel.
das Pfand wieder zuruͤcke zugeben;
Alſo muß er inzwiſchen daſſelbe ſo
gut/ als ſein Eigenthum/ verwah-
ren; Und wo das Genieß-Pact dar-
bey nicht verglichen worden/ oder
die Sache an ſich ſelbſt alſo beſchaffen
iſt/ daß ſie durch den Gebrauch auf-
gerieben werden kan/ oder auch dem
Schuldener disfalls ſonſt einiger
maſſen etwas dran gelegen iſt/ ſo kan
er daſſelbige wider ſeinen Willen
nicht gebꝛauchẽ. Endlich machet man
noch einen Unterſcheid unter einem
Pfande und der Hypotbec, weil je-
nes durch eine ausdruͤckliche Uberge-
bung und Aushaͤndigung/ dieſe aber
nur durch eine bloſſe Anweiſung oh-
ne beſondere Tradition, zufoͤrderſt
in unbeweglichen Dingen beſtellet
wird/ daß ſich der Glaubiger/ auf den
Fall nicht erfolgender Bezahlung/
ſeiner Forderung wegen daran erho-
len koͤnne.
§. 16.
Q 5
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