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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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Des ersten Buchs
und diese Art der Erb-Nahme/ als
die deutlichste und allerfüglichste/
auch so vielen verwirreten Streit-
Händeln an sich selbst nicht Unter-
worffene zuheobachten/ dergleichen
sich gewißlich genug hervor gethan
haben würden/ wofern Wohlthäter
und gute Freunde mit denen Bluts-
Verwandten hierinne ein gleiches
oder vorzügliches Recht hätten ge-
niessen sollen. Da einer aber ja itzt-
besagten seinen Freunden und Gut-
thätern einen Vorzug gönnen wil/
so stehet es ihm gleichwohl frey/ deß-
wegen bey seinen Leben eine aus-
drückliche Disposition und Anstalt zu
machen.

§. 11.

Hieraus erhellet nun/ daß
die Kinder eines jeden seine näch-
sten Erbfolger seyn/ als deren Er-
nähr- und Aufziehung die Ratur de-
nen Eltern fleissig anbefiehlet/ und
vor welche die Vermuthung ist/ daß

sie

Des erſten Buchs
und dieſe Art der Erb-Nahme/ als
die deutlichſte und allerfuͤglichſte/
auch ſo vielen verwirreten Streit-
Haͤndeln an ſich ſelbſt nicht Unter-
worffene zuheobachten/ dergleichen
ſich gewißlich genug hervor gethan
haben wuͤrden/ wofern Wohlthäter
und gute Freunde mit denen Bluts-
Verwandten hierinne ein gleiches
oder vorzuͤgliches Recht haͤtten ge-
nieſſen ſollen. Da einer aber ja itzt-
beſagten ſeinen Freunden und Gut-
thaͤtern einen Vorzug goͤnnen wil/
ſo ſtehet es ihm gleichwohl frey/ deß-
wegen bey ſeinen Leben eine aus-
druͤckliche Diſpoſition und Anſtalt zu
machen.

§. 11.

Hieraus erhellet nun/ daß
die Kinder eines jeden ſeine naͤch-
ſten Erbfolger ſeyn/ als deren Er-
naͤhr- und Aufziehung die Ratur de-
nen Eltern fleiſſig anbefiehlet/ und
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ſie
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[292/0356] Des erſten Buchs und dieſe Art der Erb-Nahme/ als die deutlichſte und allerfuͤglichſte/ auch ſo vielen verwirreten Streit- Haͤndeln an ſich ſelbſt nicht Unter- worffene zuheobachten/ dergleichen ſich gewißlich genug hervor gethan haben wuͤrden/ wofern Wohlthäter und gute Freunde mit denen Bluts- Verwandten hierinne ein gleiches oder vorzuͤgliches Recht haͤtten ge- nieſſen ſollen. Da einer aber ja itzt- beſagten ſeinen Freunden und Gut- thaͤtern einen Vorzug goͤnnen wil/ ſo ſtehet es ihm gleichwohl frey/ deß- wegen bey ſeinen Leben eine aus- druͤckliche Diſpoſition und Anſtalt zu machen. §. 11. Hieraus erhellet nun/ daß die Kinder eines jeden ſeine naͤch- ſten Erbfolger ſeyn/ als deren Er- naͤhr- und Aufziehung die Ratur de- nen Eltern fleiſſig anbefiehlet/ und vor welche die Vermuthung iſt/ daß ſie

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/356>, abgerufen am 24.11.2024.