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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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von Holland.
mit einer Sausle aufn Tisch setzen kan/
man zuvorher dreyssig verschiedene Auf-
lagen davon bezahlen müste. Und doch
hat der Staat mit den grossen impo-
st
en nicht verwehren können/ daß er
nicht in grosse Schulden sich vertieffet.
Es wollen auch einige behaupten/ daß
die Holländischen Commercien von sich
selbst abnehmen; davon verschiedene
Ursachen angeführet werden. Nach
dem Münsterischen Frieden hätten an-
dere Nationen sich sehr auff die Com-
mercien gelegt/ der Werth der Ost-Jn-
dischen Wahren fiel wegen der Menge/
die Unkosten aber der Compagnie wüch-
sen täglich. Denn da vorhin des Jahrs
etwa fünff oder sechs Retour-Schiffe aus
Jndien kommen wären/ kämen derer nun
wohl 18. biß 20. so daß man die Wahren
lang in den Magazinen aufflegen müsse/
ehe man sie ohne Schaden debitiren kön-
ne. So seye auch das Getreyde etlich
Jahr in Franckreich/ Spanien/ Jtalien
und Engeland so wohl gerathen/ daß
die Holländer wenig mehr dahin ver-
handeln können/ da sie doch meists
Getreyde aus der Ost-See hohlen/
dahin sie ihr meist Gewürtz verhan-
deln. Es hätte auch die neue Auslegung
von Amsterdam grosse Capitalien con-

sumi-

von Holland.
mit einer Sauſle aufn Tiſch ſetzen kan/
man zuvorher dreyſſig verſchiedene Auf-
lagen davon bezahlen muͤſte. Und doch
hat der Staat mit den groſſen impo-
ſt
en nicht verwehren koͤnnen/ daß er
nicht in groſſe Schulden ſich vertieffet.
Es wollen auch einige behaupten/ daß
die Hollaͤndiſchen Commercien von ſich
ſelbſt abnehmen; davon verſchiedene
Urſachen angefuͤhret werden. Nach
dem Muͤnſteriſchen Frieden haͤtten an-
dere Nationen ſich ſehr auff die Com-
mercien gelegt/ der Werth der Oſt-Jn-
diſchen Wahren fiel wegen der Menge/
die Unkoſten aber der Compagnie wuͤch-
ſen taͤglich. Denn da vorhin des Jahrs
etwa fuͤnff odeꝛ ſechs Retour-Schiffe aus
Jndien kom̃en waͤren/ kaͤmen derer nun
wohl 18. biß 20. ſo daß man die Wahren
lang in den Magazinen aufflegen muͤſſe/
ehe man ſie ohne Schaden debitiren koͤn-
ne. So ſeye auch das Getreyde etlich
Jahr in Franckreich/ Spanien/ Jtalien
und Engeland ſo wohl gerathen/ daß
die Hollaͤnder wenig mehr dahin ver-
handeln koͤnnen/ da ſie doch meiſts
Getreyde aus der Oſt-See hohlen/
dahin ſie ihr meiſt Gewuͤrtz verhan-
deln. Es haͤtte auch die neue Auslegung
von Amſterdam groſſe Capitalien con-

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[543/0573] von Holland. mit einer Sauſle aufn Tiſch ſetzen kan/ man zuvorher dreyſſig verſchiedene Auf- lagen davon bezahlen muͤſte. Und doch hat der Staat mit den groſſen impo- ſten nicht verwehren koͤnnen/ daß er nicht in groſſe Schulden ſich vertieffet. Es wollen auch einige behaupten/ daß die Hollaͤndiſchen Commercien von ſich ſelbſt abnehmen; davon verſchiedene Urſachen angefuͤhret werden. Nach dem Muͤnſteriſchen Frieden haͤtten an- dere Nationen ſich ſehr auff die Com- mercien gelegt/ der Werth der Oſt-Jn- diſchen Wahren fiel wegen der Menge/ die Unkoſten aber der Compagnie wuͤch- ſen taͤglich. Denn da vorhin des Jahrs etwa fuͤnff odeꝛ ſechs Retour-Schiffe aus Jndien kom̃en waͤren/ kaͤmen derer nun wohl 18. biß 20. ſo daß man die Wahren lang in den Magazinen aufflegen muͤſſe/ ehe man ſie ohne Schaden debitiren koͤn- ne. So ſeye auch das Getreyde etlich Jahr in Franckreich/ Spanien/ Jtalien und Engeland ſo wohl gerathen/ daß die Hollaͤnder wenig mehr dahin ver- handeln koͤnnen/ da ſie doch meiſts Getreyde aus der Oſt-See hohlen/ dahin ſie ihr meiſt Gewuͤrtz verhan- deln. Es haͤtte auch die neue Auslegung von Amſterdam groſſe Capitalien con- ſumi-

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/573>, abgerufen am 22.11.2024.