Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das IV. Capitel neue Händel machen wolte/ bekam er end-lich den lang-verdienten Galgen zum Trinckgeld. A. 1501. ward zwischen Jaco- bum IV. König von Schottland/ und Henrici Tochter Margareta eine Heyrath geschlossen/ welche Ursach ist/ daß nach- mals Engeland und Schottland unter ei- nen König kommen. So heyratet auch Hen- rici ältister Sohn Arthurus Catharinam Ferdinandi Catholici Tochter. Aber weil dieser Printz wenig Monat nach der Hoch- zeit im sechzehenden Jahr seines Alters starb; Henricus aber das Heyrathgut nicht gerne wieder herauß geben/ auch die Schwägerschafft mit Ferdinando beybe- halten wolte/ vermählete er selbige Catha- rinam mit dem zweyten Sohn Henrico, so damals nur 12. Jahr alt war/ mit erlaub- nuß des Pabsts Julii II., weil keine fleisch- liche Vermischung zwischen ihr und Ar- thuro solte vorgangen seyn/ welches nach- mals zu grossen Veränderungen Anlaß gab. Dieser König wird unter die klügsten zu seiner Zeit gerechnet/ und wird dieses einzige an ihm getadelt/ daß er durch calu- mnien den Leuten viel Geld lassen abpres- sen. Er sturb A. 1509. §. 19. Henricus VIII. vollzog alsbald mit
Das IV. Capitel neue Haͤndel machen wolte/ bekam er end-lich den lang-verdienten Galgen zum Trinckgeld. A. 1501. ward zwiſchen Jaco- bum IV. Koͤnig von Schottland/ und Henrici Tochter Margareta eine Heyrath geſchloſſen/ welche Urſach iſt/ daß nach- mals Engeland und Schottland unteꝛ ei- nen Koͤnig kom̃en. So heyratet auch Hen- rici aͤltiſter Sohn Arthurus Catharinam Ferdinandi Catholici Tochter. Aber weil dieſeꝛ Printz wenig Monat nach deꝛ Hoch- zeit im ſechzehenden Jahr ſeines Alters ſtarb; Henricus aber das Heyrathgut nicht gerne wieder herauß geben/ auch die Schwaͤgerſchafft mit Ferdinando beybe- halten wolte/ veꝛmaͤhlete er ſelbige Catha- rinam mit dem zweyten Sohn Henrico, ſo damals nur 12. Jahr alt war/ mit erlaub- nuß des Pabſts Julii II., weil keine fleiſch- liche Vermiſchung zwiſchen ihr und Ar- thuro ſolte vorgangen ſeyn/ welches nach- mals zu groſſen Veraͤnderungen Anlaß gab. Dieſer Koͤnig wird unter die kluͤgſten zu ſeiner Zeit gerechnet/ und wird dieſes einzige an ihm getadelt/ daß er durch calu- mnien den Leuten viel Geld laſſen abpreſ- ſen. Er ſturb A. 1509. §. 19. Henricus VIII. vollzog alsbald mit
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Das IV. Capitel
neue Haͤndel machen wolte/ bekam er end-
lich den lang-verdienten Galgen zum
Trinckgeld. A. 1501. ward zwiſchen Jaco-
bum IV. Koͤnig von Schottland/ und
Henrici Tochter Margareta eine Heyrath
geſchloſſen/ welche Urſach iſt/ daß nach-
mals Engeland und Schottland unteꝛ ei-
nen Koͤnig kom̃en. So heyratet auch Hen-
rici aͤltiſter Sohn Arthurus Catharinam
Ferdinandi Catholici Tochter. Aber weil
dieſeꝛ Printz wenig Monat nach deꝛ Hoch-
zeit im ſechzehenden Jahr ſeines Alters
ſtarb; Henricus aber das Heyrathgut
nicht gerne wieder herauß geben/ auch die
Schwaͤgerſchafft mit Ferdinando beybe-
halten wolte/ veꝛmaͤhlete er ſelbige Catha-
rinam mit dem zweyten Sohn Henrico, ſo
damals nur 12. Jahr alt war/ mit erlaub-
nuß des Pabſts Julii II., weil keine fleiſch-
liche Vermiſchung zwiſchen ihr und Ar-
thuro ſolte vorgangen ſeyn/ welches nach-
mals zu groſſen Veraͤnderungen Anlaß
gab. Dieſer Koͤnig wird unter die kluͤgſten
zu ſeiner Zeit gerechnet/ und wird dieſes
einzige an ihm getadelt/ daß er durch calu-
mnien den Leuten viel Geld laſſen abpreſ-
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/276>, abgerufen am 16.02.2025. |