Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. gab/ auch seine Person artig zu spielenwuste/ und in Jrland grossen Beyfall be- kam. Von dannen zog er nach Paris/ da er wohl tractiret ward/ weil damahl Franckreich mit Engeland übel stund. Nach dem Frieden begab er sich zur Her- tzogin Margareta; von dannen er wieder in Jrland/ und so in Schottland gieng; allwo ihn der König herrlich empfieng/ und eine von seinen Verwandten an ihn verheyrathete/ auch mit einer Armee in Engeland einfiel. Und sahe das Wesen desto gefährlicher auß/ weil damahls ein grosser Aufflauff in Engeland wegen der neuen Aufflagen entstanden. Doch ward so wohl den Auffrührischen/ als den Schotten tapffer begegnet/ und jene geschlagen/ diese aber mit Schaden in Schottland getrieben; worauff die Schotten Friede mit Engeland machten/ mit Versprechen dem Betrieger Perkin keinen Unterschleiff mehr zu geben/ wel- cher von dannen in Jrland/ und so fort in Cornvval ankam/ und ließ sich dar für König in Engeland außruffen. Aber da er schlechten Zulauff bekam/ und des Kö- nigs Völcker gegen ihn anzogen/ flohe er in eine Kirche/ ergab sich an den König/ und war in Tovver gesetzet/ von dannen als er zum zweyten mahl außreissen/ und neue Q iij
von Engeland. gab/ auch ſeine Perſon artig zu ſpielenwuſte/ und in Jrland groſſen Beyfall be- kam. Von dannen zog er nach Paris/ da er wohl tractiret ward/ weil damahl Franckreich mit Engeland uͤbel ſtund. Nach dem Frieden begab er ſich zur Her- tzogin Margareta; von dannen er wieder in Jrland/ und ſo in Schottland gieng; allwo ihn der Koͤnig herrlich empfieng/ und eine von ſeinen Verwandten an ihn verheyrathete/ auch mit einer Armee in Engeland einfiel. Und ſahe das Weſen deſto gefaͤhrlicher auß/ weil damahls ein groſſer Aufflauff in Engeland wegen der neuen Aufflagen entſtanden. Doch ward ſo wohl den Auffruͤhriſchen/ als den Schotten tapffer begegnet/ und jene geſchlagen/ dieſe aber mit Schaden in Schottland getrieben; worauff die Schotten Friede mit Engeland machten/ mit Verſprechen dem Betrieger Perkin keinen Unterſchleiff mehr zu geben/ wel- cher von dannen in Jrland/ und ſo fort in Cornvval ankam/ und ließ ſich dar fuͤr Koͤnig in Engeland außruffen. Aber da er ſchlechten Zulauff bekam/ und des Koͤ- nigs Voͤlcker gegen ihn anzogen/ flohe er in eine Kirche/ ergab ſich an den Koͤnig/ und war in Tovver geſetzet/ von dannen als er zum zweyten mahl außreiſſen/ und neue Q iij
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von Engeland.
gab/ auch ſeine Perſon artig zu ſpielen
wuſte/ und in Jrland groſſen Beyfall be-
kam. Von dannen zog er nach Paris/ da
er wohl tractiret ward/ weil damahl
Franckreich mit Engeland uͤbel ſtund.
Nach dem Frieden begab er ſich zur Her-
tzogin Margareta; von dannen er wieder
in Jrland/ und ſo in Schottland gieng;
allwo ihn der Koͤnig herrlich empfieng/
und eine von ſeinen Verwandten an ihn
verheyrathete/ auch mit einer Armee in
Engeland einfiel. Und ſahe das Weſen
deſto gefaͤhrlicher auß/ weil damahls ein
groſſer Aufflauff in Engeland wegen der
neuen Aufflagen entſtanden. Doch
ward ſo wohl den Auffruͤhriſchen/ als
den Schotten tapffer begegnet/ und jene
geſchlagen/ dieſe aber mit Schaden in
Schottland getrieben; worauff die
Schotten Friede mit Engeland machten/
mit Verſprechen dem Betrieger Perkin
keinen Unterſchleiff mehr zu geben/ wel-
cher von dannen in Jrland/ und ſo fort
in Cornvval ankam/ und ließ ſich dar fuͤr
Koͤnig in Engeland außruffen. Aber da
er ſchlechten Zulauff bekam/ und des Koͤ-
nigs Voͤlcker gegen ihn anzogen/ flohe er
in eine Kirche/ ergab ſich an den Koͤnig/
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/275>, abgerufen am 16.02.2025. |