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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Vom Zustand
nemlich in der Ottonem Historia vor-
fallen.

Ob aber solche nach den Gesetzen einer
Monarchia gerichtet/ davon ist jetzo nicht
zeit zu reden. Ferner haben die Fürsten
das auffnehmen ihrer Macht beyzulegen
den schenckungen der Käyser/ den kauffun-
gen/ den Erbschafften/ die nicht allein von
der verwandschafft/ sondern auch von der
verbündniß der Succession herrühren/
(die Teutschen nennensie Erb-verbrüde-
rungen) wie noch ein solcher Bund zwischen
den mächtigen Sächsischen/ Branden-
burgischen und Hessischen Häusern stehet.
Durch einen solchen Bund ist auch die
Graffschafft Henneberg auff die Sachsen
kommen; Pommern auff den Branden-
burgischen/ ob gleich dieser Bund nicht
beyde Theile angehe. Jst also offenbahr/
daß durch solche Bündnissen des Käysers
Gewalt/ so er über die Länder der Fürsten/
als ein Herr des Lehns hat/ gäntzlich ver-
spottet werde. Endlich seyn auch unter-

schiede-

Vom Zuſtand
nemlich in der Ottonem Hiſtoria vor-
fallen.

Ob aber ſolche nach den Geſetzen einer
Monarchia gerichtet/ davon iſt jetzo nicht
zeit zu reden. Ferner haben die Fuͤrſten
das auffnehmen ihrer Macht beyzulegen
den ſchenckungen der Kaͤyſer/ den kauffun-
gen/ den Erbſchafften/ die nicht allein von
der verwandſchafft/ ſondern auch von der
verbuͤndniß der Succeſſion herruͤhren/
(die Teutſchen nennenſie Erb-verbruͤde-
rungẽ) wie noch ein ſolcher Bund zwiſchen
den maͤchtigen Saͤchſiſchen/ Branden-
burgiſchen und Heſſiſchen Haͤuſern ſtehet.
Durch einen ſolchen Bund iſt auch die
Graffſchafft Henneberg auff die Sachſen
kommen; Pommern auff den Branden-
burgiſchen/ ob gleich dieſer Bund nicht
beyde Theile angehe. Jſt alſo offenbahr/
daß durch ſolche Buͤndniſſen des Kaͤyſers
Gewalt/ ſo er uͤber die Laͤnder der Fuͤrſten/
als ein Herr des Lehns hat/ gaͤntzlich ver-
ſpottet werde. Endlich ſeyn auch unter-

ſchiede-
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[88/0110] Vom Zuſtand nemlich in der Ottonem Hiſtoria vor- fallen. Ob aber ſolche nach den Geſetzen einer Monarchia gerichtet/ davon iſt jetzo nicht zeit zu reden. Ferner haben die Fuͤrſten das auffnehmen ihrer Macht beyzulegen den ſchenckungen der Kaͤyſer/ den kauffun- gen/ den Erbſchafften/ die nicht allein von der verwandſchafft/ ſondern auch von der verbuͤndniß der Succeſſion herruͤhren/ (die Teutſchen nennenſie Erb-verbruͤde- rungẽ) wie noch ein ſolcher Bund zwiſchen den maͤchtigen Saͤchſiſchen/ Branden- burgiſchen und Heſſiſchen Haͤuſern ſtehet. Durch einen ſolchen Bund iſt auch die Graffſchafft Henneberg auff die Sachſen kommen; Pommern auff den Branden- burgiſchen/ ob gleich dieſer Bund nicht beyde Theile angehe. Jſt alſo offenbahr/ daß durch ſolche Buͤndniſſen des Kaͤyſers Gewalt/ ſo er uͤber die Laͤnder der Fuͤrſten/ als ein Herr des Lehns hat/ gaͤntzlich ver- ſpottet werde. Endlich ſeyn auch unter- ſchiede-

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/110>, abgerufen am 25.11.2024.