gion Peter Feodorowitz (1742. Nov. 18.), als Großfürst und Thronfolger von Rußland; und Adolf Friedrich (1743. Jul. 4.) als Thronfolger in Schweden.
Noch gehörte endlich zu den Häusern, welcheVII. die Zeit her einen beträchtlichen Zuwachs erhal- ten hatten, das Haus Hessen-Cassel. Schon in den letzteren Jahren der vorigen kaiserlichen Regierung hatte nach dem Tode des letzten Gra- fen von Hanau (+ 1736. März 28.) der Prinz Wilhelm von Hessen-Cassel, dem sein älterer Bru- der, damaliger König in Schweden, sein Recht überlaßen hatte, Hanau in Besitz genommen, weil sein Haus von der Gräfinn Amalia Elisabeth von Hanau-Münzenberg abstammte, und über- das nicht nur eine im Jahre 1643. zwischen Hes- sen-Cassel und Hanau errichtete Erbvereinigung für sich hatte, sondern auch durch einen im Jah- re 1728. mit Chursachsen errichteten und vom Kaiser bestätigten Vertrag die Chursächsischen Rechte auf die Hanau-Münzenbergischen Reichs- lehne, als Chursächsische Afterlehne, an sich ge- bracht hatte. Hiergegen machte der damalige Erb- prinz von Hessen-Darmstadt, der eine Tochter des letzten Grafen zur Gemahlinn hatte, Anspruch auf die gräfliche Mobiliarverlaßenschaft und auf das Amt Babenhausen. Desgleichen behauptete Churmainz das bisher mit Hanau gemeinschaftlich besessene Freygericht bey Alzenau vor dem Berge Welmitzheim nunmehr sich alleine zueignen zu kön- nen. Beide Sachen waren am Cammergerichte anhängig gemacht, wo jedoch Hessen-Cassel sich auf das Recht der Austrägalinstanz bereif. Als
hier-
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4) Carls des VII. Regier. 1742-1745.
gion Peter Feodorowitz (1742. Nov. 18.), als Großfuͤrſt und Thronfolger von Rußland; und Adolf Friedrich (1743. Jul. 4.) als Thronfolger in Schweden.
Noch gehoͤrte endlich zu den Haͤuſern, welcheVII. die Zeit her einen betraͤchtlichen Zuwachs erhal- ten hatten, das Haus Heſſen-Caſſel. Schon in den letzteren Jahren der vorigen kaiſerlichen Regierung hatte nach dem Tode des letzten Gra- fen von Hanau († 1736. Maͤrz 28.) der Prinz Wilhelm von Heſſen-Caſſel, dem ſein aͤlterer Bru- der, damaliger Koͤnig in Schweden, ſein Recht uͤberlaßen hatte, Hanau in Beſitz genommen, weil ſein Haus von der Graͤfinn Amalia Eliſabeth von Hanau-Muͤnzenberg abſtammte, und uͤber- das nicht nur eine im Jahre 1643. zwiſchen Heſ- ſen-Caſſel und Hanau errichtete Erbvereinigung fuͤr ſich hatte, ſondern auch durch einen im Jah- re 1728. mit Churſachſen errichteten und vom Kaiſer beſtaͤtigten Vertrag die Churſaͤchſiſchen Rechte auf die Hanau-Muͤnzenbergiſchen Reichs- lehne, als Churſaͤchſiſche Afterlehne, an ſich ge- bracht hatte. Hiergegen machte der damalige Erb- prinz von Heſſen-Darmſtadt, der eine Tochter des letzten Grafen zur Gemahlinn hatte, Anſpruch auf die graͤfliche Mobiliarverlaßenſchaft und auf das Amt Babenhauſen. Desgleichen behauptete Churmainz das bisher mit Hanau gemeinſchaftlich beſeſſene Freygericht bey Alzenau vor dem Berge Welmitzheim nunmehr ſich alleine zueignen zu koͤn- nen. Beide Sachen waren am Cammergerichte anhaͤngig gemacht, wo jedoch Heſſen-Caſſel ſich auf das Recht der Auſtraͤgalinſtanz bereif. Als
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4) Carls des VII. Regier. 1742-1745.
gion Peter Feodorowitz (1742. Nov. 18.), als
Großfuͤrſt und Thronfolger von Rußland; und
Adolf Friedrich (1743. Jul. 4.) als Thronfolger
in Schweden.
Noch gehoͤrte endlich zu den Haͤuſern, welche
die Zeit her einen betraͤchtlichen Zuwachs erhal-
ten hatten, das Haus Heſſen-Caſſel. Schon
in den letzteren Jahren der vorigen kaiſerlichen
Regierung hatte nach dem Tode des letzten Gra-
fen von Hanau († 1736. Maͤrz 28.) der Prinz
Wilhelm von Heſſen-Caſſel, dem ſein aͤlterer Bru-
der, damaliger Koͤnig in Schweden, ſein Recht
uͤberlaßen hatte, Hanau in Beſitz genommen,
weil ſein Haus von der Graͤfinn Amalia Eliſabeth
von Hanau-Muͤnzenberg abſtammte, und uͤber-
das nicht nur eine im Jahre 1643. zwiſchen Heſ-
ſen-Caſſel und Hanau errichtete Erbvereinigung
fuͤr ſich hatte, ſondern auch durch einen im Jah-
re 1728. mit Churſachſen errichteten und vom
Kaiſer beſtaͤtigten Vertrag die Churſaͤchſiſchen
Rechte auf die Hanau-Muͤnzenbergiſchen Reichs-
lehne, als Churſaͤchſiſche Afterlehne, an ſich ge-
bracht hatte. Hiergegen machte der damalige Erb-
prinz von Heſſen-Darmſtadt, der eine Tochter
des letzten Grafen zur Gemahlinn hatte, Anſpruch
auf die graͤfliche Mobiliarverlaßenſchaft und auf
das Amt Babenhauſen. Desgleichen behauptete
Churmainz das bisher mit Hanau gemeinſchaftlich
beſeſſene Freygericht bey Alzenau vor dem Berge
Welmitzheim nunmehr ſich alleine zueignen zu koͤn-
nen. Beide Sachen waren am Cammergerichte
anhaͤngig gemacht, wo jedoch Heſſen-Caſſel ſich
auf das Recht der Auſtraͤgalinſtanz bereif. Als
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/69>, abgerufen am 16.02.2025.
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