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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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XIII. Joseph II. 1764-1786.
einiget werden sollte. Am wenigsten könnte der-
gleichen Vertauschung ohne Einwilligung der zur
künftigen Succession berechtigten Stammsvettern
statt finden, oder auch einem Teutschen Reichs-
fürsten eine solche Einwilligung auf eine solche
Art, wie es dem Herzoge von Zweybrücken gesche-
hen sey, zugemuthet werden.


XI.

In dieser Lage der Sachen haben die drey
churfürstlichen Höfe Sachsen, Brandenburg und
Hannover bloß zu Erhaltung der bisherigen
Reichsverfassung ein Schutzbündniß geschlossen (t),
welchem seitdem auch Churmainz und mehrere be-
trächtliche fürstliche Höfe beygetreten sind. Da
die Absicht dieses Fürstenbundes nur auf die Er-
haltung der bisherigen Reichsverfassung geht, wel-
che sowohl dem allerhöchsten Oberhaupte als je-
dem Mitgliede des Teutschen Reichs heilig seyn
muß, und selbst an zwey auswärtigen garantiren-
den Mächten des Westphälischen Friedens und
allen übrigen Theilnehmern dieses Friedens eine
mächtige Stütze hat; so ist zu hoffen und zu wün-
schen, daß das Band zwischen Haupt und Glie-
dern, das die göttliche Vorsehung soviele Revo-
lutionen hindurch bisher so glücklich erhalten hat,
noch ferner bis auf die spätesten Zeiten von neuem
dadurch befestiget seyn möge. -- Und womit
könnte ich diese meine historische Entwickelung der

heuti-
(t) Die Unterzeichnung des Bundes ist am 23.
Jul. 1785. zu Berlin geschehen. Die Genehmi-
gungsurkunden der Höfe sind den 21. Aug. 1785.
ausgewechselt worden. Reuß Staatscanzley Th.
11. S. 383. Der Bund selbst ist meines Wissens
noch nicht gedruckt.

XIII. Joſeph II. 1764-1786.
einiget werden ſollte. Am wenigſten koͤnnte der-
gleichen Vertauſchung ohne Einwilligung der zur
kuͤnftigen Succeſſion berechtigten Stammsvettern
ſtatt finden, oder auch einem Teutſchen Reichs-
fuͤrſten eine ſolche Einwilligung auf eine ſolche
Art, wie es dem Herzoge von Zweybruͤcken geſche-
hen ſey, zugemuthet werden.


XI.

In dieſer Lage der Sachen haben die drey
churfuͤrſtlichen Hoͤfe Sachſen, Brandenburg und
Hannover bloß zu Erhaltung der bisherigen
Reichsverfaſſung ein Schutzbuͤndniß geſchloſſen (t),
welchem ſeitdem auch Churmainz und mehrere be-
traͤchtliche fuͤrſtliche Hoͤfe beygetreten ſind. Da
die Abſicht dieſes Fuͤrſtenbundes nur auf die Er-
haltung der bisherigen Reichsverfaſſung geht, wel-
che ſowohl dem allerhoͤchſten Oberhaupte als je-
dem Mitgliede des Teutſchen Reichs heilig ſeyn
muß, und ſelbſt an zwey auswaͤrtigen garantiren-
den Maͤchten des Weſtphaͤliſchen Friedens und
allen uͤbrigen Theilnehmern dieſes Friedens eine
maͤchtige Stuͤtze hat; ſo iſt zu hoffen und zu wuͤn-
ſchen, daß das Band zwiſchen Haupt und Glie-
dern, das die goͤttliche Vorſehung ſoviele Revo-
lutionen hindurch bisher ſo gluͤcklich erhalten hat,
noch ferner bis auf die ſpaͤteſten Zeiten von neuem
dadurch befeſtiget ſeyn moͤge. — Und womit
koͤnnte ich dieſe meine hiſtoriſche Entwickelung der

heuti-
(t) Die Unterzeichnung des Bundes iſt am 23.
Jul. 1785. zu Berlin geſchehen. Die Genehmi-
gungsurkunden der Hoͤfe ſind den 21. Aug. 1785.
ausgewechſelt worden. Reuß Staatscanzley Th.
11. S. 383. Der Bund ſelbſt iſt meines Wiſſens
noch nicht gedruckt.
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[212/0246] XIII. Joſeph II. 1764-1786. einiget werden ſollte. Am wenigſten koͤnnte der- gleichen Vertauſchung ohne Einwilligung der zur kuͤnftigen Succeſſion berechtigten Stammsvettern ſtatt finden, oder auch einem Teutſchen Reichs- fuͤrſten eine ſolche Einwilligung auf eine ſolche Art, wie es dem Herzoge von Zweybruͤcken geſche- hen ſey, zugemuthet werden. In dieſer Lage der Sachen haben die drey churfuͤrſtlichen Hoͤfe Sachſen, Brandenburg und Hannover bloß zu Erhaltung der bisherigen Reichsverfaſſung ein Schutzbuͤndniß geſchloſſen (t), welchem ſeitdem auch Churmainz und mehrere be- traͤchtliche fuͤrſtliche Hoͤfe beygetreten ſind. Da die Abſicht dieſes Fuͤrſtenbundes nur auf die Er- haltung der bisherigen Reichsverfaſſung geht, wel- che ſowohl dem allerhoͤchſten Oberhaupte als je- dem Mitgliede des Teutſchen Reichs heilig ſeyn muß, und ſelbſt an zwey auswaͤrtigen garantiren- den Maͤchten des Weſtphaͤliſchen Friedens und allen uͤbrigen Theilnehmern dieſes Friedens eine maͤchtige Stuͤtze hat; ſo iſt zu hoffen und zu wuͤn- ſchen, daß das Band zwiſchen Haupt und Glie- dern, das die goͤttliche Vorſehung ſoviele Revo- lutionen hindurch bisher ſo gluͤcklich erhalten hat, noch ferner bis auf die ſpaͤteſten Zeiten von neuem dadurch befeſtiget ſeyn moͤge. — Und womit koͤnnte ich dieſe meine hiſtoriſche Entwickelung der heuti- (t) Die Unterzeichnung des Bundes iſt am 23. Jul. 1785. zu Berlin geſchehen. Die Genehmi- gungsurkunden der Hoͤfe ſind den 21. Aug. 1785. ausgewechſelt worden. Reuß Staatscanzley Th. 11. S. 383. Der Bund ſelbſt iſt meines Wiſſens noch nicht gedruckt.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/246>, abgerufen am 23.11.2024.