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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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3) Grafensache u. Reichsschluß 1775.

Was außerdem als eine Folge der letztern Vi-III.
sitation noch immer eine Erörterung zu erwarten
hat, betrifft theils einige Schwierigkeiten, die sich
in Befolgung des neuesten Reichsschlusses vom
Jahre 1775. hervorgethan haben, theils einige
erhebliche Gegenstände, die damals selbst bey der
Reichsversammlung noch auf weitere Berathschla-
gung ausgesetzt blieben. Eine der wichtigsten
Verfügungen jenes Reichsschlusses gieng dahin,
daß die Zahl der bisherigen 17. Beysitzer bis auf
25. vermehret werden sollte. Zu dem Ende wur-
den die Cammerzieler jährlich um 1/4 erhöhet, mit
deren Zahlung gleich damals der Anfang gemacht
werden sollte, damit gleich um Ostern 1776. noch
acht neue Beysitzer einrücken könnten. Das
Geld lief großentheils ein. Es fehlte auch nicht
an Präsentirten, die gleich einzurücken wünschten.
Nur über einige Präsentationen waren selbst noch
ein und andere Anstände erst zu heben. Am Cam-
mergerichte glaubte man aber abwarten zu müßen,
bis erst alle acht neue Assessoren auf einmal ein-
rücken könnten. Darüber verzog sich diese Ein-
rückung bis zum 1. Jun. 1782., da dann end-
lich acht neue Beysitzer auf einmal aufgenommen
wurden, nachdem inzwischen alle Anstände, die
bisher noch wegen einiger Präsentationen im

Wege
Grafensache Noth gelitten, da ein gewisser Hof-
rath Knörzer als catholischer Gesandter von Ho-
henlohe-Waldenburg eigenmächtig in die Kreis-
versammlung sich eindringen wollte, aber durch
einen auf Requisition des Kreises von der Stadt
Nürnberg befehligten Officier mit Wache das Ses-
sionszimmer zu verlaßen genöthiget wurde. Reuß
Staatscanzley Th. 12. S. 354-382.
3) Grafenſache u. Reichsſchluß 1775.

Was außerdem als eine Folge der letztern Vi-III.
ſitation noch immer eine Eroͤrterung zu erwarten
hat, betrifft theils einige Schwierigkeiten, die ſich
in Befolgung des neueſten Reichsſchluſſes vom
Jahre 1775. hervorgethan haben, theils einige
erhebliche Gegenſtaͤnde, die damals ſelbſt bey der
Reichsverſammlung noch auf weitere Berathſchla-
gung ausgeſetzt blieben. Eine der wichtigſten
Verfuͤgungen jenes Reichsſchluſſes gieng dahin,
daß die Zahl der bisherigen 17. Beyſitzer bis auf
25. vermehret werden ſollte. Zu dem Ende wur-
den die Cammerzieler jaͤhrlich um ¼ erhoͤhet, mit
deren Zahlung gleich damals der Anfang gemacht
werden ſollte, damit gleich um Oſtern 1776. noch
acht neue Beyſitzer einruͤcken koͤnnten. Das
Geld lief großentheils ein. Es fehlte auch nicht
an Praͤſentirten, die gleich einzuruͤcken wuͤnſchten.
Nur uͤber einige Praͤſentationen waren ſelbſt noch
ein und andere Anſtaͤnde erſt zu heben. Am Cam-
mergerichte glaubte man aber abwarten zu muͤßen,
bis erſt alle acht neue Aſſeſſoren auf einmal ein-
ruͤcken koͤnnten. Daruͤber verzog ſich dieſe Ein-
ruͤckung bis zum 1. Jun. 1782., da dann end-
lich acht neue Beyſitzer auf einmal aufgenommen
wurden, nachdem inzwiſchen alle Anſtaͤnde, die
bisher noch wegen einiger Praͤſentationen im

Wege
Grafenſache Noth gelitten, da ein gewiſſer Hof-
rath Knoͤrzer als catholiſcher Geſandter von Ho-
henlohe-Waldenburg eigenmaͤchtig in die Kreis-
verſammlung ſich eindringen wollte, aber durch
einen auf Requiſition des Kreiſes von der Stadt
Nuͤrnberg befehligten Officier mit Wache das Seſ-
ſionszimmer zu verlaßen genoͤthiget wurde. Reuß
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[155/0189] 3) Grafenſache u. Reichsſchluß 1775. Was außerdem als eine Folge der letztern Vi- ſitation noch immer eine Eroͤrterung zu erwarten hat, betrifft theils einige Schwierigkeiten, die ſich in Befolgung des neueſten Reichsſchluſſes vom Jahre 1775. hervorgethan haben, theils einige erhebliche Gegenſtaͤnde, die damals ſelbſt bey der Reichsverſammlung noch auf weitere Berathſchla- gung ausgeſetzt blieben. Eine der wichtigſten Verfuͤgungen jenes Reichsſchluſſes gieng dahin, daß die Zahl der bisherigen 17. Beyſitzer bis auf 25. vermehret werden ſollte. Zu dem Ende wur- den die Cammerzieler jaͤhrlich um ¼ erhoͤhet, mit deren Zahlung gleich damals der Anfang gemacht werden ſollte, damit gleich um Oſtern 1776. noch acht neue Beyſitzer einruͤcken koͤnnten. Das Geld lief großentheils ein. Es fehlte auch nicht an Praͤſentirten, die gleich einzuruͤcken wuͤnſchten. Nur uͤber einige Praͤſentationen waren ſelbſt noch ein und andere Anſtaͤnde erſt zu heben. Am Cam- mergerichte glaubte man aber abwarten zu muͤßen, bis erſt alle acht neue Aſſeſſoren auf einmal ein- ruͤcken koͤnnten. Daruͤber verzog ſich dieſe Ein- ruͤckung bis zum 1. Jun. 1782., da dann end- lich acht neue Beyſitzer auf einmal aufgenommen wurden, nachdem inzwiſchen alle Anſtaͤnde, die bisher noch wegen einiger Praͤſentationen im Wege (g) III. (g) Grafenſache Noth gelitten, da ein gewiſſer Hof- rath Knoͤrzer als catholiſcher Geſandter von Ho- henlohe-Waldenburg eigenmaͤchtig in die Kreis- verſammlung ſich eindringen wollte, aber durch einen auf Requiſition des Kreiſes von der Stadt Nuͤrnberg befehligten Officier mit Wache das Seſ- ſionszimmer zu verlaßen genoͤthiget wurde. Reuß Staatscanzley Th. 12. S. 354-382.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/189>, abgerufen am 24.11.2024.