Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.10) Religionsveränderungen. vom Hause zu besetzen, nach dem im Westphäli-schen Frieden bestätigten geistlichen Vorbehalte, auf solche Religionsveränderungen für einen Preis setzen konnte. Hatte bisher vom Wittelsbachischen StammeIV. ohne adju- (l) Nehmlich von Philipp Wilhelms acht er- wachsenen Söhnen waren fünf dem geistlichen Stande gewidmet. Einer davon starb zwar im 24. Jahre, und einer (Carl Philipp, der hernach noch Churfürst in der Pfalz wurde,) legte in seinem 27. Jahre den geistlichen Stand nieder. Von den übrigen wurde aber schon 1683. Franz Ludewig Bischof zu Breslau, 1685. Ludewig Anton Teutsch- meister, 1690. Alexander Sigismund Bischof zu Angsburg (+ 1737.), 1691. Ludewig Anton Co- Y 4
10) Religionsveraͤnderungen. vom Hauſe zu beſetzen, nach dem im Weſtphaͤli-ſchen Frieden beſtaͤtigten geiſtlichen Vorbehalte, auf ſolche Religionsveraͤnderungen fuͤr einen Preis ſetzen konnte. Hatte bisher vom Wittelsbachiſchen StammeIV. ohne adju- (l) Nehmlich von Philipp Wilhelms acht er- wachſenen Soͤhnen waren fuͤnf dem geiſtlichen Stande gewidmet. Einer davon ſtarb zwar im 24. Jahre, und einer (Carl Philipp, der hernach noch Churfuͤrſt in der Pfalz wurde,) legte in ſeinem 27. Jahre den geiſtlichen Stand nieder. Von den uͤbrigen wurde aber ſchon 1683. Franz Ludewig Biſchof zu Breslau, 1685. Ludewig Anton Teutſch- meiſter, 1690. Alexander Sigismund Biſchof zu Angsburg († 1737.), 1691. Ludewig Anton Co- Y 4
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10) Religionsveraͤnderungen.
vom Hauſe zu beſetzen, nach dem im Weſtphaͤli-
ſchen Frieden beſtaͤtigten geiſtlichen Vorbehalte, auf
ſolche Religionsveraͤnderungen fuͤr einen Preis
ſetzen konnte.
Hatte bisher vom Wittelsbachiſchen Stamme
nur das Haus Baiern den Vortheil gehabt, daß
ſeit 1583. das Erzſtift und Churfuͤrſtenthum Coͤlln
immer mit nachgebohrnen Bairiſchen Prinzen be-
ſetzt war, (wie es damit auch noch bis ins Jahr
1760. ſeinen Fortgang behalten hat,) und daß
uͤberdas oft noch mehr andere geiſtliche Fuͤrſtenthuͤ-
mer, als Hildesheim, Paderborn, Freiſingen,
Regensburg, Muͤnſter, Osnabruͤck, und Luͤttich,
in eben derſelben oder anderer Bairiſcher Prinzen
Haͤnden waren; ſo erlebten nunmehr auch die bei-
den Bruͤder Johann Wilhelm und Carl Philipp,
die aus dem Hauſe Pfalzneuburg auch in der Chur
Pfalz auf einander folgten, daß von ihren juͤnge-
ren Bruͤdern einer Biſchof zu Augsburg, ein an-
derer Teutſchmeiſter und Biſchof zu Worms und
Luͤttich, und ein dritter erſt ebenfalls Biſchof zu
Worms und Teutſchmeiſter, hernach Churfuͤrſt zu
Trier nnd endlich Churfuͤrſt zu Mainz wurde (l);
ohne
adju-
IV.
(l) Nehmlich von Philipp Wilhelms acht er-
wachſenen Soͤhnen waren fuͤnf dem geiſtlichen
Stande gewidmet. Einer davon ſtarb zwar im
24. Jahre, und einer (Carl Philipp, der hernach
noch Churfuͤrſt in der Pfalz wurde,) legte in ſeinem
27. Jahre den geiſtlichen Stand nieder. Von den
uͤbrigen wurde aber ſchon 1683. Franz Ludewig
Biſchof zu Breslau, 1685. Ludewig Anton Teutſch-
meiſter, 1690. Alexander Sigismund Biſchof zu
Angsburg († 1737.), 1691. Ludewig Anton Co-
Y 4
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Zitationshilfe: | Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/385>, abgerufen am 16.02.2025. |