Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. hätte. Auch gab der Hussitenkrieg Anlaß, daß dieReichsinsignien, die noch immer bey der Kai- serkrönung gebraucht werden, die sonst ein jeder Kaiser in seiner Verwahrung hatte, im Jahre 1424. aus dem Böhmischen Schlosse Carlstein vorerst nach Ungarn gebracht, hernach aber mittelst be- sonderer kaiserlicher und päbstlicher Gnadenbriefe der Stadt Nürnberg auf beständig zur Verwah- rung anvertrauet wurden. Seit dem müßen diese Kleinodien, wenn sie anderwärts gebraucht wer- den sollen, jedesmal erst von Nürnberg aus ge- liefert werden; so wie einige andere Stücke von Aachen, wo sie das Marienstift in seiner Ver- wahrung hat. VII.
III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. haͤtte. Auch gab der Huſſitenkrieg Anlaß, daß dieReichsinſignien, die noch immer bey der Kai- ſerkroͤnung gebraucht werden, die ſonſt ein jeder Kaiſer in ſeiner Verwahrung hatte, im Jahre 1424. aus dem Boͤhmiſchen Schloſſe Carlſtein vorerſt nach Ungarn gebracht, hernach aber mittelſt be- ſonderer kaiſerlicher und paͤbſtlicher Gnadenbriefe der Stadt Nuͤrnberg auf beſtaͤndig zur Verwah- rung anvertrauet wurden. Seit dem muͤßen dieſe Kleinodien, wenn ſie anderwaͤrts gebraucht wer- den ſollen, jedesmal erſt von Nuͤrnberg aus ge- liefert werden; ſo wie einige andere Stuͤcke von Aachen, wo ſie das Marienſtift in ſeiner Ver- wahrung hat. VII.
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III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493.
haͤtte. Auch gab der Huſſitenkrieg Anlaß, daß die
Reichsinſignien, die noch immer bey der Kai-
ſerkroͤnung gebraucht werden, die ſonſt ein jeder
Kaiſer in ſeiner Verwahrung hatte, im Jahre 1424.
aus dem Boͤhmiſchen Schloſſe Carlſtein vorerſt
nach Ungarn gebracht, hernach aber mittelſt be-
ſonderer kaiſerlicher und paͤbſtlicher Gnadenbriefe
der Stadt Nuͤrnberg auf beſtaͤndig zur Verwah-
rung anvertrauet wurden. Seit dem muͤßen dieſe
Kleinodien, wenn ſie anderwaͤrts gebraucht wer-
den ſollen, jedesmal erſt von Nuͤrnberg aus ge-
liefert werden; ſo wie einige andere Stuͤcke von
Aachen, wo ſie das Marienſtift in ſeiner Ver-
wahrung hat.
VII.
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