Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.1) Fried. II. -- Alb. I. 1235-1308. Zeiten von Ansprüchen des Hauses Hessen auf Bra-bant die Rede gewesen. Man hat aber die Ab- theilung der beiden Brüder, Henrichs von Bra- bant, und Henrichs von Hessen, als eine Todthei- lung angesehen, die kein gegenseitiges Erbrecht für die Zukunft begründen könnte. Das widrigste Schicksal erlitten die drey Her-VII. theil (p) Bis auf den am 20. Jan. 1440. erwehl-
ten Bischof Sigismund, der ein gebohrner Prinz von Sachsen war, führten alle vorige Bischöfe nur den Titel: Bischof zu Würzburg, ohne wei- tern Zusatz. Sigismund verband zuerst mit dem bischöflichen Titel den Titel Herzog zu Sachsen, und führte auch das Sächsische Schwerdt in sei- nem Wappen. Sein Nachfolger, Gottfried aus dem 1) Fried. II. — Alb. I. 1235-1308. Zeiten von Anſpruͤchen des Hauſes Heſſen auf Bra-bant die Rede geweſen. Man hat aber die Ab- theilung der beiden Bruͤder, Henrichs von Bra- bant, und Henrichs von Heſſen, als eine Todthei- lung angeſehen, die kein gegenſeitiges Erbrecht fuͤr die Zukunft begruͤnden koͤnnte. Das widrigſte Schickſal erlitten die drey Her-VII. theil (p) Bis auf den am 20. Jan. 1440. erwehl-
ten Biſchof Sigismund, der ein gebohrner Prinz von Sachſen war, fuͤhrten alle vorige Biſchoͤfe nur den Titel: Biſchof zu Wuͤrzburg, ohne wei- tern Zuſatz. Sigismund verband zuerſt mit dem biſchoͤflichen Titel den Titel Herzog zu Sachſen, und fuͤhrte auch das Saͤchſiſche Schwerdt in ſei- nem Wappen. Sein Nachfolger, Gottfried aus dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0255" n="221"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">1) Fried. <hi rendition="#aq">II.</hi> — Alb. <hi rendition="#aq">I.</hi> 1235-1308.</hi></fw><lb/> Zeiten von Anſpruͤchen des Hauſes Heſſen auf Bra-<lb/> bant die Rede geweſen. Man hat aber die Ab-<lb/> theilung der beiden Bruͤder, Henrichs von Bra-<lb/> bant, und Henrichs von Heſſen, als eine Todthei-<lb/> lung angeſehen, die kein gegenſeitiges Erbrecht fuͤr<lb/> die Zukunft begruͤnden koͤnnte.</p><lb/> <p>Das widrigſte Schickſal erlitten die drey Her-<note place="right"><hi rendition="#aq">VII.</hi></note><lb/> zogthuͤmer <hi rendition="#fr">Franken, Schwaben</hi> und <hi rendition="#fr">Elſaß,</hi><lb/> die zuletzt des Roͤmiſchen Koͤnigs Conrads des <hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/> Sohn Conradin zuſammen beſaß. Als aber der-<lb/> ſelbe, um ſein vaͤterliches Erbkoͤnigreich Neapel<lb/> Carln d’Anjou zu entreiſſen, nach Neapel gezogen,<lb/> und nach der verlohrnen Schlacht bey Palenza<lb/> (1268. Aug. 23.) als der Letzte ſeines Hauſes zu<lb/> Neapel enthauptet worden war (1269. Oct. 29.);<lb/> bekam er in obigen Herzogthuͤmern keinen Nach-<lb/> folger. In einem jeden derſelben benutzte alſo<lb/> jeder anderer dieſe Revolution, ſo gut er konn-<lb/> te. Inſonderheit kamen daruͤber die Haͤuſer Ba-<lb/> den, Wuͤrtenberg und andere zu mehreren Kraͤf-<lb/> ten. Auch die Biſchoͤfe in dieſen Gegenden hat-<lb/> ten ihren Vortheil davon; wiewohl der Titel:<lb/> Herzog in Franken, den der Biſchof von Wuͤrz-<lb/> burg fuͤhrt, erſt weit ſpaͤter, und auf eine ſehr<lb/> zufaͤllige Weiſe <note xml:id="seg2pn_11_1" next="#seg2pn_11_2" place="foot" n="(p)">Bis auf den am 20. Jan. 1440. erwehl-<lb/> ten Biſchof Sigismund, der ein gebohrner Prinz<lb/> von Sachſen war, fuͤhrten alle vorige Biſchoͤfe<lb/> nur den Titel: Biſchof zu Wuͤrzburg, ohne wei-<lb/> tern Zuſatz. Sigismund verband zuerſt mit dem<lb/> biſchoͤflichen Titel den Titel Herzog zu Sachſen,<lb/> und fuͤhrte auch das Saͤchſiſche Schwerdt in ſei-<lb/> nem Wappen. Sein Nachfolger, Gottfried aus<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw></note> aufgekommen iſt. Der Vor-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">theil</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0255]
1) Fried. II. — Alb. I. 1235-1308.
Zeiten von Anſpruͤchen des Hauſes Heſſen auf Bra-
bant die Rede geweſen. Man hat aber die Ab-
theilung der beiden Bruͤder, Henrichs von Bra-
bant, und Henrichs von Heſſen, als eine Todthei-
lung angeſehen, die kein gegenſeitiges Erbrecht fuͤr
die Zukunft begruͤnden koͤnnte.
Das widrigſte Schickſal erlitten die drey Her-
zogthuͤmer Franken, Schwaben und Elſaß,
die zuletzt des Roͤmiſchen Koͤnigs Conrads des IV.
Sohn Conradin zuſammen beſaß. Als aber der-
ſelbe, um ſein vaͤterliches Erbkoͤnigreich Neapel
Carln d’Anjou zu entreiſſen, nach Neapel gezogen,
und nach der verlohrnen Schlacht bey Palenza
(1268. Aug. 23.) als der Letzte ſeines Hauſes zu
Neapel enthauptet worden war (1269. Oct. 29.);
bekam er in obigen Herzogthuͤmern keinen Nach-
folger. In einem jeden derſelben benutzte alſo
jeder anderer dieſe Revolution, ſo gut er konn-
te. Inſonderheit kamen daruͤber die Haͤuſer Ba-
den, Wuͤrtenberg und andere zu mehreren Kraͤf-
ten. Auch die Biſchoͤfe in dieſen Gegenden hat-
ten ihren Vortheil davon; wiewohl der Titel:
Herzog in Franken, den der Biſchof von Wuͤrz-
burg fuͤhrt, erſt weit ſpaͤter, und auf eine ſehr
zufaͤllige Weiſe (p) aufgekommen iſt. Der Vor-
theil
VII.
(p) Bis auf den am 20. Jan. 1440. erwehl-
ten Biſchof Sigismund, der ein gebohrner Prinz
von Sachſen war, fuͤhrten alle vorige Biſchoͤfe
nur den Titel: Biſchof zu Wuͤrzburg, ohne wei-
tern Zuſatz. Sigismund verband zuerſt mit dem
biſchoͤflichen Titel den Titel Herzog zu Sachſen,
und fuͤhrte auch das Saͤchſiſche Schwerdt in ſei-
nem Wappen. Sein Nachfolger, Gottfried aus
dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |