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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831.

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In den Zimmern hängen einige schöne und interes-
sante Gemälde, jedoch meistens von modernen Mei-
stern. Pleasure ground und Gärten sind noch größer
als in Cashburypark. In Reptons Werk wirst Du
sie zum Theil finden, nämlich den amerikanischen Gar-
ten, den Mönchs-Garten und das Rosary -- wozu
noch hinzugekommen sind: 1) der sehr zierliche fran-
zösische Garten, mit einer bedeckten Gallerie an einer
Seite, einem porcellanartigen Aufsatz mit Blumen-
töpfen in der Mitte, und einem großen Parterre,
von dem jedes Beet eine besondere Blumenart ent-
hält; -- 2) der Felsengarten, wo alle Steinpflanzen
vereinigt sind, so wie alle rankenden Gewächse. Es
gehört wahrlich die lange Gewohnheit eines großen
Luxus dazu, um ein so mannichfaltiges, überall gleich
exemplarisch gut erhaltenes Ganze sich nur auszuden-
ken, denn man muß gestehen, daß selbst unsre Sou-
veraine in der Regel nur Theile von dem besitzen,
was hier vereinigt ist. Einige 1000 Stück Wild und
unzählige Gruppen von Riesenbäumen zieren den Park,
der, nur den hindurchführenden Weg abgerechnet,
ebenfalls ganz der Natur und vielen waidenden Heer-
den überlassen ist.

Nimm es immer als ein kleines Opfer an, liebe
Julie, daß ich so treu diese Details Dir beschreibe,
die bei unsern eigenen Plänen und Bauten doch nicht
ohne Nutzen seyn möchten, und wenigstens gewiß noch
mühsamer zu schreiben als zu lesen sind *).

*) Ich weiß nicht, ob der Leser dieselbe Entschuldigung gelten
lassen wird. A. d. H.

In den Zimmern hängen einige ſchöne und intereſ-
ſante Gemälde, jedoch meiſtens von modernen Mei-
ſtern. Pleasure ground und Gärten ſind noch größer
als in Cashburypark. In Reptons Werk wirſt Du
ſie zum Theil finden, nämlich den amerikaniſchen Gar-
ten, den Mönchs-Garten und das Roſary — wozu
noch hinzugekommen ſind: 1) der ſehr zierliche fran-
zöſiſche Garten, mit einer bedeckten Gallerie an einer
Seite, einem porcellanartigen Aufſatz mit Blumen-
töpfen in der Mitte, und einem großen Parterre,
von dem jedes Beet eine beſondere Blumenart ent-
hält; — 2) der Felſengarten, wo alle Steinpflanzen
vereinigt ſind, ſo wie alle rankenden Gewächſe. Es
gehört wahrlich die lange Gewohnheit eines großen
Luxus dazu, um ein ſo mannichfaltiges, überall gleich
exemplariſch gut erhaltenes Ganze ſich nur auszuden-
ken, denn man muß geſtehen, daß ſelbſt unſre Sou-
veraine in der Regel nur Theile von dem beſitzen,
was hier vereinigt iſt. Einige 1000 Stück Wild und
unzählige Gruppen von Rieſenbäumen zieren den Park,
der, nur den hindurchführenden Weg abgerechnet,
ebenfalls ganz der Natur und vielen waidenden Heer-
den überlaſſen iſt.

Nimm es immer als ein kleines Opfer an, liebe
Julie, daß ich ſo treu dieſe Details Dir beſchreibe,
die bei unſern eigenen Plänen und Bauten doch nicht
ohne Nutzen ſeyn möchten, und wenigſtens gewiß noch
mühſamer zu ſchreiben als zu leſen ſind *).

*) Ich weiß nicht, ob der Leſer dieſelbe Entſchuldigung gelten
laſſen wird. A. d. H.
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[215/0259] In den Zimmern hängen einige ſchöne und intereſ- ſante Gemälde, jedoch meiſtens von modernen Mei- ſtern. Pleasure ground und Gärten ſind noch größer als in Cashburypark. In Reptons Werk wirſt Du ſie zum Theil finden, nämlich den amerikaniſchen Gar- ten, den Mönchs-Garten und das Roſary — wozu noch hinzugekommen ſind: 1) der ſehr zierliche fran- zöſiſche Garten, mit einer bedeckten Gallerie an einer Seite, einem porcellanartigen Aufſatz mit Blumen- töpfen in der Mitte, und einem großen Parterre, von dem jedes Beet eine beſondere Blumenart ent- hält; — 2) der Felſengarten, wo alle Steinpflanzen vereinigt ſind, ſo wie alle rankenden Gewächſe. Es gehört wahrlich die lange Gewohnheit eines großen Luxus dazu, um ein ſo mannichfaltiges, überall gleich exemplariſch gut erhaltenes Ganze ſich nur auszuden- ken, denn man muß geſtehen, daß ſelbſt unſre Sou- veraine in der Regel nur Theile von dem beſitzen, was hier vereinigt iſt. Einige 1000 Stück Wild und unzählige Gruppen von Rieſenbäumen zieren den Park, der, nur den hindurchführenden Weg abgerechnet, ebenfalls ganz der Natur und vielen waidenden Heer- den überlaſſen iſt. Nimm es immer als ein kleines Opfer an, liebe Julie, daß ich ſo treu dieſe Details Dir beſchreibe, die bei unſern eigenen Plänen und Bauten doch nicht ohne Nutzen ſeyn möchten, und wenigſtens gewiß noch mühſamer zu ſchreiben als zu leſen ſind *). *) Ich weiß nicht, ob der Leſer dieſelbe Entſchuldigung gelten laſſen wird. A. d. H.

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/259>, abgerufen am 25.11.2024.