der durch seine Gaben und durch seinen überraschen- den Glückeswechsel gleichberühmte Fürst Lobko- witz, finden ihre Schilderung im Taschenbuche selbst. Der Graf Christian Clam-Gallas in Prag, Großkreuz des königlich sächsischen Ci- vilverdienst-Ordens und Commandeur des österrei- chisch kaiserlichen Leopold-Ordens, ist als Men- schenfreund, wie als rastloser und großmüthiger Kunstfreund, in und außer den Landmarken des klang- und erfindungsreichen Böhmens bekannt und geehrt genug.
Der Jesuit. Sitten- und Charakter-Gemälde aus den ersten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts. Von C. Spindler. 3 Bände, elegant broschirt.
Was Schiller in der dramatischen Poesie uns Deutschen ist, das soll -- nach dem Urtheile eines geistreichen Rezensenten in den Blättern für lite- rarische Unterhaltung -- uns Spindler in der Romanenliteratur werden! -- "Wie sehr dieser ausgezeichnet originelle Dichter den hohen Ruf, den er sich in so kurzer Zeit errungen, verdient, da- von wird das oben angezeigte Werk einen neuen Beweis liefern. -- In einer so vielbewegten Zeit, wo der Jesuitenorden eine so traurig berühmte Rolle spielt, mag es doppelt anziehend seyn, ein mit Meisterhand entworfenes Gemälde aus dem achtzehnten Jahrhundert vor unseren Augen aufgerollt zu sehen, in welchem Charaktere, Sit- ten und Oertlichkeit mit derselben Virtuosität, ja wir möchten sagen, noch vollkommener geschil- dert sind, als es der Dichter in seinem früheren Sittengemälde "der Jude" gethan hat.
der durch ſeine Gaben und durch ſeinen überraſchen- den Glückeswechſel gleichberühmte Fürſt Lobko- witz, finden ihre Schilderung im Taſchenbuche ſelbſt. Der Graf Chriſtian Clam-Gallas in Prag, Großkreuz des königlich ſächſiſchen Ci- vilverdienſt-Ordens und Commandeur des öſterrei- chiſch kaiſerlichen Leopold-Ordens, iſt als Men- ſchenfreund, wie als raſtloſer und großmüthiger Kunſtfreund, in und außer den Landmarken des klang- und erfindungsreichen Böhmens bekannt und geehrt genug.
Der Jeſuit. Sitten- und Charakter-Gemaͤlde aus den erſten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts. Von C. Spindler. 3 Bände, elegant broſchirt.
Was Schiller in der dramatiſchen Poeſie uns Deutſchen iſt, das ſoll — nach dem Urtheile eines geiſtreichen Rezenſenten in den Blättern für lite- rariſche Unterhaltung — uns Spindler in der Romanenliteratur werden! — „Wie ſehr dieſer ausgezeichnet originelle Dichter den hohen Ruf, den er ſich in ſo kurzer Zeit errungen, verdient, da- von wird das oben angezeigte Werk einen neuen Beweis liefern. — In einer ſo vielbewegten Zeit, wo der Jeſuitenorden eine ſo traurig berühmte Rolle ſpielt, mag es doppelt anziehend ſeyn, ein mit Meiſterhand entworfenes Gemälde aus dem achtzehnten Jahrhundert vor unſeren Augen aufgerollt zu ſehen, in welchem Charaktere, Sit- ten und Oertlichkeit mit derſelben Virtuoſität, ja wir möchten ſagen, noch vollkommener geſchil- dert ſind, als es der Dichter in ſeinem früheren Sittengemälde „der Jude“ gethan hat.
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ſchenfreund, wie als raſtloſer und großmüthiger
Kunſtfreund, in und außer den Landmarken des
klang- und erfindungsreichen Böhmens bekannt und
geehrt genug.
Der Jeſuit.
Sitten- und Charakter-Gemaͤlde
aus
den erſten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts.
Von
C. Spindler.
3 Bände, elegant broſchirt.
Was Schiller in der dramatiſchen Poeſie uns
Deutſchen iſt, das ſoll — nach dem Urtheile eines
geiſtreichen Rezenſenten in den Blättern für lite-
rariſche Unterhaltung — uns Spindler in der
Romanenliteratur werden! — „Wie ſehr dieſer
ausgezeichnet originelle Dichter den hohen Ruf,
den er ſich in ſo kurzer Zeit errungen, verdient, da-
von wird das oben angezeigte Werk einen neuen
Beweis liefern. — In einer ſo vielbewegten Zeit,
wo der Jeſuitenorden eine ſo traurig berühmte
Rolle ſpielt, mag es doppelt anziehend ſeyn, ein
mit Meiſterhand entworfenes Gemälde aus
dem achtzehnten Jahrhundert vor unſeren Augen
aufgerollt zu ſehen, in welchem Charaktere, Sit-
ten und Oertlichkeit mit derſelben Virtuoſität,
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dert ſind, als es der Dichter in ſeinem früheren
Sittengemälde „der Jude“ gethan hat.
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 1. München, 1830, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe01_1830/358>, abgerufen am 19.12.2024.
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