Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 1. München, 1830.sen, und deren kleinlicher Rache es dennoch leicht Könnte ich Dir auch heute, mit seinen unsterblichen Dein treuer L ... *) Daß wir diesem Verhältniß auch die Vernichtung By-
ron's Memoiren verdanken mußten, ist gewiß ein bit- ter empfundenes Unglück, und man kann kaum begrei- fen, wie sein edler Freund, Thomas Moore, eine solche Treulosigkeit am Dichter, und einen solchen Raub am Publikum, bei sich selbst verantworten mag. A. d. H. ſen, und deren kleinlicher Rache es dennoch leicht Könnte ich Dir auch heute, mit ſeinen unſterblichen Dein treuer L … *) Daß wir dieſem Verhältniß auch die Vernichtung By-
ron’s Memoiren verdanken mußten, iſt gewiß ein bit- ter empfundenes Unglück, und man kann kaum begrei- fen, wie ſein edler Freund, Thomas Moore, eine ſolche Treuloſigkeit am Dichter, und einen ſolchen Raub am Publikum, bei ſich ſelbſt verantworten mag. A. d. H. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0223" n="199"/> ſen, und deren kleinlicher Rache es dennoch leicht<lb/> wurde, ihn in der engliſchen Geſellſchaft zu Grunde<lb/> zu richten <note place="foot" n="*)">Daß wir dieſem Verhältniß auch die Vernichtung By-<lb/> ron’s Memoiren verdanken mußten, iſt gewiß ein bit-<lb/> ter empfundenes Unglück, und man kann kaum begrei-<lb/> fen, wie ſein edler Freund, Thomas Moore, eine ſolche<lb/> Treuloſigkeit am Dichter, und einen ſolchen Raub am<lb/> Publikum, bei ſich ſelbſt verantworten mag.<lb/><hi rendition="#et">A. d. H.</hi></note>! Es war der anerkennenden deutſchen,<lb/> es war unſers Patriarchen würdig, durch ein gewich-<lb/> tiges und tiefes Wort dieſem Heroen, der Europa<lb/> angehört, der engliſchen Schandſäule gegenüber, eine<lb/> dauernde deutſche Ehrenpforte zu errichten.</p><lb/> <p>Könnte ich Dir auch heute, mit ſeinen unſterblichen<lb/> Worten, ein <hi rendition="#aq">Farewell,</hi> aber kein letztes, ja hoffentlich<lb/> kein langes, nur ein gleich inniges zurufen! <hi rendition="#g">So</hi> ge-<lb/> denke mein.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Dein treuer L …</hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [199/0223]
ſen, und deren kleinlicher Rache es dennoch leicht
wurde, ihn in der engliſchen Geſellſchaft zu Grunde
zu richten *)! Es war der anerkennenden deutſchen,
es war unſers Patriarchen würdig, durch ein gewich-
tiges und tiefes Wort dieſem Heroen, der Europa
angehört, der engliſchen Schandſäule gegenüber, eine
dauernde deutſche Ehrenpforte zu errichten.
Könnte ich Dir auch heute, mit ſeinen unſterblichen
Worten, ein Farewell, aber kein letztes, ja hoffentlich
kein langes, nur ein gleich inniges zurufen! So ge-
denke mein.
Dein treuer L …
*) Daß wir dieſem Verhältniß auch die Vernichtung By-
ron’s Memoiren verdanken mußten, iſt gewiß ein bit-
ter empfundenes Unglück, und man kann kaum begrei-
fen, wie ſein edler Freund, Thomas Moore, eine ſolche
Treuloſigkeit am Dichter, und einen ſolchen Raub am
Publikum, bei ſich ſelbſt verantworten mag.
A. d. H.
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