von Preuschen, Hermione: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin, 1920.Kunstgewerbes. Und in Photographieläden, um ihr viele der japanischen Wunder, zum Beispiel Nikko, wenigstens im Bilde, zu zeigen. Indra staunte immer wieder über Boris' tiefe Bildung, tiefes Verständnis für alle Schönheit der Welt. Wer war er, warum jagte er so rastlos von Ort zu Ort? War er ein Künstler? Ein Lebenskünstler jedenfalls -- das wußte sie. Und dann fuhren sie hinaus nach der "Mississippibucht" und machten die Runde auf anderen herrlichen Waldwegen wieder zurück. Endlos streckte sich die Stadt, bergauf, bergab, erst an imposanten Villen in großen Gärten, mit prachtvoll blühenden Kamelienbüschen und Teppichbeeten, vorbei, dann wurden die Häuser immer kleiner und ärmlicher und dann kam Feld, Wiese, Wald, der hundertjährige Kamelienbaum, reizende, idyllische Pensionen mit Terrassengärten. Dann ging's hinunter ans Meer, nach dem kleinen Fischerdörfchen, mit den moosbedeckten Schilfdächern, auf denen überall die Iris schon zu blühen begannen. Das entzückte Indra vor allem, diese blühenden Irisdächer und dahinter das Meer. Sie hatte Künstleraugen und Kunstgewerbes. Und in Photographieläden, um ihr viele der japanischen Wunder, zum Beispiel Nikko, wenigstens im Bilde, zu zeigen. Indra staunte immer wieder über Boris’ tiefe Bildung, tiefes Verständnis für alle Schönheit der Welt. Wer war er, warum jagte er so rastlos von Ort zu Ort? War er ein Künstler? Ein Lebenskünstler jedenfalls — das wußte sie. Und dann fuhren sie hinaus nach der „Mississippibucht“ und machten die Runde auf anderen herrlichen Waldwegen wieder zurück. Endlos streckte sich die Stadt, bergauf, bergab, erst an imposanten Villen in großen Gärten, mit prachtvoll blühenden Kamelienbüschen und Teppichbeeten, vorbei, dann wurden die Häuser immer kleiner und ärmlicher und dann kam Feld, Wiese, Wald, der hundertjährige Kamelienbaum, reizende, idyllische Pensionen mit Terrassengärten. Dann ging’s hinunter ans Meer, nach dem kleinen Fischerdörfchen, mit den moosbedeckten Schilfdächern, auf denen überall die Iris schon zu blühen begannen. Das entzückte Indra vor allem, diese blühenden Irisdächer und dahinter das Meer. Sie hatte Künstleraugen und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0107" n="108"/> Kunstgewerbes. Und in Photographieläden, um ihr viele der japanischen Wunder, zum Beispiel Nikko, wenigstens im Bilde, zu zeigen. Indra staunte immer wieder über Boris’ tiefe Bildung, tiefes Verständnis für alle Schönheit der Welt. Wer war er, warum jagte er so rastlos von Ort zu Ort? War er ein Künstler? Ein Lebenskünstler jedenfalls — das wußte sie. Und dann fuhren sie hinaus nach der „Mississippibucht“ und machten die Runde auf anderen herrlichen Waldwegen wieder zurück. Endlos streckte sich die Stadt, bergauf, bergab, erst an imposanten Villen in großen Gärten, mit prachtvoll blühenden Kamelienbüschen und Teppichbeeten, vorbei, dann wurden die Häuser immer kleiner und ärmlicher und dann kam Feld, Wiese, Wald, der hundertjährige Kamelienbaum, reizende, idyllische Pensionen mit Terrassengärten. Dann ging’s hinunter ans Meer, nach dem kleinen Fischerdörfchen, mit den moosbedeckten Schilfdächern, auf denen überall die Iris schon zu blühen begannen. Das entzückte Indra vor allem, diese blühenden Irisdächer und dahinter das Meer. Sie hatte Künstleraugen und </p> </div> </body> </text> </TEI> [108/0107]
Kunstgewerbes. Und in Photographieläden, um ihr viele der japanischen Wunder, zum Beispiel Nikko, wenigstens im Bilde, zu zeigen. Indra staunte immer wieder über Boris’ tiefe Bildung, tiefes Verständnis für alle Schönheit der Welt. Wer war er, warum jagte er so rastlos von Ort zu Ort? War er ein Künstler? Ein Lebenskünstler jedenfalls — das wußte sie. Und dann fuhren sie hinaus nach der „Mississippibucht“ und machten die Runde auf anderen herrlichen Waldwegen wieder zurück. Endlos streckte sich die Stadt, bergauf, bergab, erst an imposanten Villen in großen Gärten, mit prachtvoll blühenden Kamelienbüschen und Teppichbeeten, vorbei, dann wurden die Häuser immer kleiner und ärmlicher und dann kam Feld, Wiese, Wald, der hundertjährige Kamelienbaum, reizende, idyllische Pensionen mit Terrassengärten. Dann ging’s hinunter ans Meer, nach dem kleinen Fischerdörfchen, mit den moosbedeckten Schilfdächern, auf denen überall die Iris schon zu blühen begannen. Das entzückte Indra vor allem, diese blühenden Irisdächer und dahinter das Meer. Sie hatte Künstleraugen und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |