Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

Rechtschreibung.
Eine solche unersätliche Hurenlust und unver-
schämbte Geilheit findet sich nun auch bey dem
boßhafftigen verhurten Teuffel/ da er allerleyBodin. l. 2.
Daemo-
nom. c. 7.
Conf. Co-
quaeum in
Aug. l. 15.
de c. D. c.
23. Vid.
Zonard. de
tripl. univ.
q. 59. p. 342
col. 2.
Bodin. De-
monon. l. 2.
c. 6. p.
330.
Zoroa-
stres oder
Zobora-
stres/ da-
her etliche
das Wort
Zauberer
ziehen.

Schandpossen und Unzucht mit seinen ver-
schwornen Hexen treibet/ und auff solche Hu-
rische und Ehbrecherische weise bedienet/ wie
solches mit vielen Exempeln und eigenem Ge-
dächtniß der justificirten Zauberer Bodi-
nus
bekräfftiget. Vnd darumb kan es wol
seyn/ daß der unflätige Teuffel und bulerische
Beelzebub keine Gestalt als des stinckenden
und rantzenden Bockes lieber hat oder an-
nimpt. Dahin auch sonder zweiffel/ der älte-
ste Zauberey Erfinder Zoroastres gesehen/
wenn er in seinen Büchern/ in welchen er von
dieser Vnkunst geschrieben/ durch die Böcke
versteht die bösen Geister/ vonwegen des Bockes
Eigenschafft/ der gantz stinckend und geil ist.
Welches auch der Printz von der Mirand dun-
ckel und verschlagen in der zwölfften Position über
den Zoroastrem mit diesen Worten hat zu ver-
stehen gegeben. Quid sit intelligendum per ca-
pros apud Zoroastrem, intelliget qui legerit in
libro Bair, quae sit affinitas capris cum spiriti-
bus.
Das ist: Was aber bey dem Zoroastre
durch die Böcke verstanden werde/ das verste-
het sich/ wenn man das Buch Bair lieset/ was
nemlich für eine Verw andschafft zwischen den
Böcken und Geistern sey Nun aber ist diß

der
D v

Rechtſchreibung.
Eine ſolche unerſaͤtliche Hurenluſt und unver-
ſchaͤmbte Geilheit findet ſich nun auch bey dem
boßhafftigen verhurten Teuffel/ da er allerleyBodin. l. 2.
Dæmo-
nom. c. 7.
Conf. Co-
quæum in
Aug. l. 15.
de c. D. c.
23. Vid.
Zonard. de
tripl. univ.
q. 59. p. 342
col. 2.
Bodin. De-
monõ. l. 2.
c. 6. p.
330.
Zoroa-
ſtres oder
Zobora-
ſtres/ da-
her etliche
das Wort
Zauberer
ziehen.

Schandpoſſen und Unzucht mit ſeinen ver-
ſchwornen Hexen treibet/ und auff ſolche Hu-
riſche und Ehbrecheriſche weiſe bedienet/ wie
ſolches mit vielen Exempeln und eigenem Ge-
daͤchtniß der juſtificirten Zauberer Bodi-
nus
bekraͤfftiget. Vnd darumb kan es wol
ſeyn/ daß der unflaͤtige Teuffel und buleriſche
Beelzebub keine Geſtalt als des ſtinckenden
und rantzenden Bockes lieber hat oder an-
nimpt. Dahin auch ſonder zweiffel/ der aͤlte-
ſte Zauberey Erfinder Zoroaſtres geſehen/
wenn er in ſeinen Buͤchern/ in welchen er von
dieſer Vnkunſt geſchrieben/ durch die Boͤcke
verſteht die boͤſen Geiſter/ vonwegẽ des Bockes
Eigenſchafft/ der gantz ſtinckend und geil iſt.
Welches auch der Printz von der Mirand dun-
ckel und verſchlagẽ in der zwoͤlfftẽ Poſition uͤber
den Zoroaſtrem mit dieſen Worten hat zu ver-
ſtehen gegeben. Quid ſit intelligendum per ca-
pros apud Zoroaſtrem, intelliget qui legerit in
libro Bair, quæ ſit affinitas capris cum ſpiriti-
bus.
Das iſt: Was aber bey dem Zoroaſtre
durch die Boͤcke verſtanden werde/ das verſte-
het ſich/ wenn man das Buch Bair lieſet/ was
nemlich fuͤr eine Verw andſchafft zwiſchen den
Boͤcken und Geiſtern ſey Nun aber iſt diß

der
D v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0081" n="57"/><fw place="top" type="header">Recht&#x017F;chreibung.</fw><lb/>
Eine &#x017F;olche uner&#x017F;a&#x0364;tliche Hurenlu&#x017F;t und unver-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;mbte Geilheit findet &#x017F;ich nun auch bey dem<lb/>
boßhafftigen verhurten Teuffel/ da er allerley<note place="right"><hi rendition="#aq">Bodin. l. 2.<lb/>
Dæmo-<lb/>
nom. c. 7.<lb/>
Conf. Co-<lb/>
quæum in<lb/>
Aug. l. 15.<lb/>
de c. D. c.<lb/>
23. Vid.<lb/>
Zonard. de<lb/>
tripl. univ.<lb/>
q. 59. p. 342<lb/>
col. 2.<lb/>
Bodin. De-<lb/>
mono&#x0303;. l. 2.<lb/>
c. 6. p.</hi> 330.<lb/>
Zoroa-<lb/>
&#x017F;tres oder<lb/>
Zobora-<lb/>
&#x017F;tres/ da-<lb/>
her etliche<lb/>
das Wort<lb/>
Zauberer<lb/>
ziehen.<lb/></note><lb/>
Schandpo&#x017F;&#x017F;en und <hi rendition="#aq">U</hi>nzucht mit &#x017F;einen ver-<lb/>
&#x017F;chwornen Hexen treibet/ und auff &#x017F;olche Hu-<lb/>
ri&#x017F;che und Ehbrecheri&#x017F;che wei&#x017F;e bedienet/ wie<lb/>
&#x017F;olches mit vielen Exempeln und eigenem Ge-<lb/>
da&#x0364;chtniß der <hi rendition="#aq">ju&#x017F;tificirten</hi> Zauberer <hi rendition="#aq">Bodi-<lb/>
nus</hi> bekra&#x0364;fftiget. Vnd darumb kan es wol<lb/>
&#x017F;eyn/ daß der unfla&#x0364;tige Teuffel und buleri&#x017F;che<lb/>
Beelzebub keine Ge&#x017F;talt als des &#x017F;tinckenden<lb/>
und rantzenden Bockes lieber hat oder an-<lb/>
nimpt. Dahin auch &#x017F;onder zweiffel/ der a&#x0364;lte-<lb/>
&#x017F;te Zauberey Erfinder <hi rendition="#aq">Zoroa&#x017F;tres</hi> ge&#x017F;ehen/<lb/>
wenn er in &#x017F;einen Bu&#x0364;chern/ in welchen er von<lb/>
die&#x017F;er Vnkun&#x017F;t ge&#x017F;chrieben/ durch die Bo&#x0364;cke<lb/>
ver&#x017F;teht die bo&#x0364;&#x017F;en Gei&#x017F;ter/ vonwege&#x0303; des Bockes<lb/>
Eigen&#x017F;chafft/ der gantz &#x017F;tinckend und geil i&#x017F;t.<lb/>
Welches auch der Printz von der Mirand dun-<lb/>
ckel und ver&#x017F;chlage&#x0303; in der zwo&#x0364;lffte&#x0303; <hi rendition="#aq">Po&#x017F;ition</hi> u&#x0364;ber<lb/>
den <hi rendition="#aq">Zoroa&#x017F;trem</hi> mit die&#x017F;en Worten hat zu ver-<lb/>
&#x017F;tehen gegeben. <hi rendition="#aq">Quid &#x017F;it intelligendum per ca-<lb/>
pros apud Zoroa&#x017F;trem, intelliget qui legerit in<lb/>
libro Bair, quæ &#x017F;it affinitas capris cum &#x017F;piriti-<lb/>
bus.</hi> Das i&#x017F;t: Was aber bey dem <hi rendition="#aq">Zoroa&#x017F;tre</hi><lb/>
durch die Bo&#x0364;cke ver&#x017F;tanden werde/ das ver&#x017F;te-<lb/>
het &#x017F;ich/ wenn man das Buch <hi rendition="#aq">Bair</hi> lie&#x017F;et/ was<lb/>
nemlich fu&#x0364;r eine Verw and&#x017F;chafft zwi&#x017F;chen den<lb/>
Bo&#x0364;cken und Gei&#x017F;tern &#x017F;ey Nun aber i&#x017F;t diß<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D v</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0081] Rechtſchreibung. Eine ſolche unerſaͤtliche Hurenluſt und unver- ſchaͤmbte Geilheit findet ſich nun auch bey dem boßhafftigen verhurten Teuffel/ da er allerley Schandpoſſen und Unzucht mit ſeinen ver- ſchwornen Hexen treibet/ und auff ſolche Hu- riſche und Ehbrecheriſche weiſe bedienet/ wie ſolches mit vielen Exempeln und eigenem Ge- daͤchtniß der juſtificirten Zauberer Bodi- nus bekraͤfftiget. Vnd darumb kan es wol ſeyn/ daß der unflaͤtige Teuffel und buleriſche Beelzebub keine Geſtalt als des ſtinckenden und rantzenden Bockes lieber hat oder an- nimpt. Dahin auch ſonder zweiffel/ der aͤlte- ſte Zauberey Erfinder Zoroaſtres geſehen/ wenn er in ſeinen Buͤchern/ in welchen er von dieſer Vnkunſt geſchrieben/ durch die Boͤcke verſteht die boͤſen Geiſter/ vonwegẽ des Bockes Eigenſchafft/ der gantz ſtinckend und geil iſt. Welches auch der Printz von der Mirand dun- ckel und verſchlagẽ in der zwoͤlfftẽ Poſition uͤber den Zoroaſtrem mit dieſen Worten hat zu ver- ſtehen gegeben. Quid ſit intelligendum per ca- pros apud Zoroaſtrem, intelliget qui legerit in libro Bair, quæ ſit affinitas capris cum ſpiriti- bus. Das iſt: Was aber bey dem Zoroaſtre durch die Boͤcke verſtanden werde/ das verſte- het ſich/ wenn man das Buch Bair lieſet/ was nemlich fuͤr eine Verw andſchafft zwiſchen den Boͤcken und Geiſtern ſey Nun aber iſt diß der Bodin. l. 2. Dæmo- nom. c. 7. Conf. Co- quæum in Aug. l. 15. de c. D. c. 23. Vid. Zonard. de tripl. univ. q. 59. p. 342 col. 2. Bodin. De- monõ. l. 2. c. 6. p. 330. Zoroa- ſtres oder Zobora- ſtres/ da- her etliche das Wort Zauberer ziehen. D v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/81
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/81>, abgerufen am 24.11.2024.