Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 7. Hexenfahrt im May. auff als ein schlauer Vocativus oder Vocansauff allen Gassen herum gangen/ die Menschen zu seiner angeordneten Kirchweyh zu nöthigen. Vnd nachdem es ihm gelungen/ hat er solche Meß und Messes immer multipliciret/ und bißhieher continuiret. Ferner kan auch wohl die Walpurgis() 2. Doch kan hierzu auch wohl Ursache seyn/() 3. Praesti-
2. T. C. 7. Hexenfahrt im May. auff als ein ſchlauer Vocativus oder Vocansauff allen Gaſſen herum gangen/ die Menſchẽ zu ſeiner angeordneten Kirchweyh zu noͤthigẽ. Vnd nachdem es ihm gelungen/ hat er ſolche Meß und Meſſes immer multipliciret/ und bißhieher continuiret. Ferner kan auch wohl die Walpurgis() 2. Doch kan hierzu auch wohl Urſache ſeyn/() 3. Præſti-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0551" n="527"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 7. Hexenfahrt im May.</fw><lb/> auff als ein ſchlauer <hi rendition="#aq">Vocativus</hi> oder <hi rendition="#aq">Vocans</hi><lb/> auff allen Gaſſen herum gangen/ die Menſchẽ<lb/> zu ſeiner angeordneten Kirchweyh zu noͤthigẽ.<lb/> Vnd nachdem es ihm gelungen/ hat er ſolche<lb/> Meß und <hi rendition="#aq">Meſſes</hi> immer <hi rendition="#aq">multiplici</hi>ret/ und<lb/> bißhieher <hi rendition="#aq">continui</hi>ret.</p><lb/> <p>Ferner kan auch wohl <hi rendition="#fr">die Walpurgis</hi><note place="right">() 2.<lb/> Die heilige<lb/> Walpur-<lb/> gis iſt dem<lb/> Teuffel<lb/> ſehr zuwi-<lb/> der gewe-<lb/> ſen.<lb/></note><lb/><hi rendition="#fr">ſelbſt Urſach ſeyn/</hi> daß der Teuffel auf ihren<lb/> Tag ſolch Weſen fuͤhret; Jndem ſie/ wie ſie<lb/> noch am Leben geweſen/ durch ihre Heiligkeit<lb/> dem Teuffel ſich gewaltig zuwider geſetzet/ und<lb/> fuͤr andere Weiber beſtuͤrmet hat. Hierdurch<lb/> mag der Teuffel etwann Anlaß genommen ha-<lb/> ben/ ihren Feyertag mit ſeinen Burſchen zu<lb/> ſchimpffieren/ und durch alle Jahr dafuͤr Ab-<lb/> rechnung halten. Ja da ſie ſonſt nach ihrem<lb/> Namen/ (da ſie Nieder-Saͤchſiſch <hi rendition="#fr">Wolborg</hi><lb/> geneñet wird) <hi rendition="#fr">wol</hi> eine gute <hi rendition="#fr">Burg</hi> iſt/ ſo ma-<lb/> chet jetzund der verſchmitzte Satan auß ihrem<lb/> Namen <hi rendition="#fr">Walborgs</hi> gleichſam <hi rendition="#aq">per Anagrã-<lb/> ma</hi> <hi rendition="#fr">Brogs-Wal</hi> anzudeuten/ daß er ſtets<lb/> auff <hi rendition="#fr">Walpurgis</hi> Tag wolle auf dẽ <hi rendition="#fr">Brogs-</hi><lb/> Berg <hi rendition="#fr">wallen</hi> oder Walfahrt halten.</p><lb/> <p>Doch kan hierzu auch wohl <hi rendition="#aq">U</hi>rſache ſeyn/<note place="right">() 3.<lb/></note><lb/><hi rendition="#fr">das Heidniſche Goͤtzen-Opffer/</hi> da die<lb/> Haußgoͤtzen und Kobolte ſo die Roͤmer <hi rendition="#aq">Lares</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Præſtites</hi> genennet haben/ vor dieſen auff<lb/> den erſten May ſind angebetet und geehret<lb/> wordẽ/ nach dẽ <hi rendition="#aq">Ovidium,</hi> welcher beym <hi rendition="#aq">Paulo<lb/> Ebero in Cal. Hiſt. p.</hi> 178. alſo redet:</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Præſti-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [527/0551]
2. T. C. 7. Hexenfahrt im May.
auff als ein ſchlauer Vocativus oder Vocans
auff allen Gaſſen herum gangen/ die Menſchẽ
zu ſeiner angeordneten Kirchweyh zu noͤthigẽ.
Vnd nachdem es ihm gelungen/ hat er ſolche
Meß und Meſſes immer multipliciret/ und
bißhieher continuiret.
Ferner kan auch wohl die Walpurgis
ſelbſt Urſach ſeyn/ daß der Teuffel auf ihren
Tag ſolch Weſen fuͤhret; Jndem ſie/ wie ſie
noch am Leben geweſen/ durch ihre Heiligkeit
dem Teuffel ſich gewaltig zuwider geſetzet/ und
fuͤr andere Weiber beſtuͤrmet hat. Hierdurch
mag der Teuffel etwann Anlaß genommen ha-
ben/ ihren Feyertag mit ſeinen Burſchen zu
ſchimpffieren/ und durch alle Jahr dafuͤr Ab-
rechnung halten. Ja da ſie ſonſt nach ihrem
Namen/ (da ſie Nieder-Saͤchſiſch Wolborg
geneñet wird) wol eine gute Burg iſt/ ſo ma-
chet jetzund der verſchmitzte Satan auß ihrem
Namen Walborgs gleichſam per Anagrã-
ma Brogs-Wal anzudeuten/ daß er ſtets
auff Walpurgis Tag wolle auf dẽ Brogs-
Berg wallen oder Walfahrt halten.
() 2.
Die heilige
Walpur-
gis iſt dem
Teuffel
ſehr zuwi-
der gewe-
ſen.
Doch kan hierzu auch wohl Urſache ſeyn/
das Heidniſche Goͤtzen-Opffer/ da die
Haußgoͤtzen und Kobolte ſo die Roͤmer Lares
und Præſtites genennet haben/ vor dieſen auff
den erſten May ſind angebetet und geehret
wordẽ/ nach dẽ Ovidium, welcher beym Paulo
Ebero in Cal. Hiſt. p. 178. alſo redet:
() 3.
Præſti-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |