Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 5. §. 8. Vom Eyd und Pflicht der Hexen. beywohnen/ und selbst verrichten/ und zu wah-rer Bestättigung ihres Gehorsams Anderen diese Kunst lernen/ und seinem Reich zufüh- ren. Hingegen versprach er ihnen alle zeit-Gegen Ob- ligation deß Teuf- fels gegen die Hexen. liche und die gröste Wollüste der Welt/ sonder- lich welche sie durch den Teufflischen Beyschlaf erfahren würden/ wie er dann einer jeden/ und eines jeden Buhlen anbefehlen wolte/ sie täg- lich und so offte sie wollen/ Nacht und Tag zu beschlaffen/ und übernatürlicher Wollüste und Begierde zuerwecken/ dadurch sie dann/ wann es ihnen beliebete auch solten schwanger wer- den/ und Kinder von ihm überkommen/ und den Ehemann also verblenden/ daß er meinete es weren Kinder von seinem Saamen gezeuget. Zu dem auch/ und welches das fürnemste/ wol-" te er sie nach diesem Leben in Ewigkeit also ver-" sorgen/ daß sie in gleicher Gewalt Ehr und" Wollust mit ihme ewiglich in seinem Reich le-" ben/ und die fürnemsten Räthe und Freunde" verbleiben solten." Meder in der 3. Hexen-Predigt setzet diese tes C c iij
2. T. C. 5. §. 8. Vom Eyd und Pflicht der Hexen. beywohnen/ und ſelbſt verrichten/ und zu wah-rer Beſtaͤttigung ihres Gehorſams Anderen dieſe Kunſt lernen/ und ſeinem Reich zufuͤh- ren. Hingegen verſprach er ihnen alle zeit-Gegen Ob- ligation deß Teuf- fels gegen die Hexen. liche und die groͤſte Wolluͤſte der Welt/ ſonder- lich welche ſie durch den Teuffliſchen Beyſchlaf erfahren wuͤrden/ wie er dann einer jeden/ und eines jeden Buhlen anbefehlen wolte/ ſie taͤg- lich und ſo offte ſie wollen/ Nacht und Tag zu beſchlaffen/ und uͤbernatuͤrlicher Wolluͤſte uñ Begierde zuerwecken/ dadurch ſie dann/ wann es ihnen beliebete auch ſolten ſchwanger wer- den/ und Kinder von ihm uͤberkommen/ und den Ehemann alſo verblenden/ daß er meinete es weren Kinder von ſeinem Saamẽ gezeuget. Zu dem auch/ und welches das fuͤrnemſte/ wol-„ te er ſie nach dieſem Leben in Ewigkeit alſo ver-„ ſorgen/ daß ſie in gleicher Gewalt Ehr und„ Wolluſt mit ihme ewiglich in ſeinem Reich le-„ ben/ und die fuͤrnemſten Raͤthe und Freunde„ verbleiben ſolten.„ Meder in der 3. Hexen-Predigt ſetzet dieſe tes C c iij
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2. T. C. 5. §. 8. Vom Eyd und Pflicht der Hexen.
beywohnen/ und ſelbſt verrichten/ und zu wah-
rer Beſtaͤttigung ihres Gehorſams Anderen
dieſe Kunſt lernen/ und ſeinem Reich zufuͤh-
ren. Hingegen verſprach er ihnen alle zeit-
liche und die groͤſte Wolluͤſte der Welt/ ſonder-
lich welche ſie durch den Teuffliſchen Beyſchlaf
erfahren wuͤrden/ wie er dann einer jeden/ und
eines jeden Buhlen anbefehlen wolte/ ſie taͤg-
lich und ſo offte ſie wollen/ Nacht und Tag zu
beſchlaffen/ und uͤbernatuͤrlicher Wolluͤſte uñ
Begierde zuerwecken/ dadurch ſie dann/ wann
es ihnen beliebete auch ſolten ſchwanger wer-
den/ und Kinder von ihm uͤberkommen/ und
den Ehemann alſo verblenden/ daß er meinete
es weren Kinder von ſeinem Saamẽ gezeuget.
Zu dem auch/ und welches das fuͤrnemſte/ wol-„
te er ſie nach dieſem Leben in Ewigkeit alſo ver-„
ſorgen/ daß ſie in gleicher Gewalt Ehr und„
Wolluſt mit ihme ewiglich in ſeinem Reich le-„
ben/ und die fuͤrnemſten Raͤthe und Freunde„
verbleiben ſolten.„
Gegen Ob-
ligation
deß Teuf-
fels gegen
die Hexen.
Meder in der 3. Hexen-Predigt ſetzet dieſe
Frag/ wie wird man zur Hexen? Und be-
antwortet ſie alſo: Ob nun wol in der 2. Pre-
digt bey den Notis und Kenzeichen dieſer Leute
gnugſam davon Meldung geſchehẽ/ ſo wil ich
es doch nochmals ein wenig beruͤhren/ zur
Warnung allen Chriſten/ und daß ſie ſehen ſol-
len/ zu was ſchrecklichen Sachen ein Menſchen-
Kind koͤnne bewogen werden/ wann es GOt-
tes
C c iij
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