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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. T. C. 5 § 6. Ob die Teuffel mögen Incubi

Was die 3. excusation betrifft/ daß offtmals
etliche sagen/ daß sie die In cantatrices mit ihren
praestigiis dementiren und auch darum kön-
nen ihnen den Bauch also spannen und auffblasen
(denn er regieret in den Seinen nach seinen Gefallen
und Willen)/ dz sie meynen sie sind also geschwäche
und geschwängert/ und doch ein gestohlen Kind
zu der Zeit bringen und hinlegen. Aber ob wol sol-
ches gegen Ahrt der Zielung geschicht/ und auch
ümb Gegenwart der Hebammen und anderer Frau-
en (unter welchen oft viel gläubig sind) nit wol
geschehen kan/ (doch wenns bereit also were/ wil
darauß folgen/ daß es nit anders sey und bleibe
denn praestigiae dementatio und fascinat. demo-
nun
) und daß unsere Rede wahr sey wie sie selbst
nit generiren können. Der Teufel kan sich selbst
wol bißweilen in eines Kinds Gest alt dahin stel-
len/ als were er ein natürlicher Mensch in Kindes
Gestalt. Von solchen Kielkröpffen schreibt Lu-
therus
in seinen Tischreden/ und im 3. c. Galat.
Es ist aber erbärmlich/ daß der Teuffel also äf-
fet und polirt die armen Weiber/ nach ihrem
Unglauben und seinen gewaltigen listigen pra-
cti
ken/ daß sie sehen etwas/ das doch nichts ist/ und
horen was/ das doch nit lautet/ sie fühlen was/
und fühlen doch nichts/ also kan er die armen
Weiber bethören/ dz sie wol 1000. Eyd geschwo-
ren/ sie hetten mit ihrem Freunde/ doch nit an-
ders als mit einem Manne zuschaffen gehabt/ son-
derlich/ aber si verun esset, quod interdun afferre
semen furtivum & aliunde ablatum posset,

tunc
2. T. C. 5 § 6. Ob die Teuffel moͤgen Incubi

Was die 3. excuſation betrifft/ daß offtmals
etliche ſagen/ daß ſie die In cantatrices mit ihren
præſtigiis dementiren und auch darum koͤn-
nen ihnen den Bauch alſo ſpañen uñ auffblaſẽ
(deñ er regieret in dẽ Seinẽ nach ſeinẽ Gefallen
uñ Willẽ)/ dz ſie meynẽ ſie ſind alſo geſchwaͤche
und geſchwaͤngert/ uñ doch ein geſtohlen Kind
zu deꝛ Zeit bꝛingen uñ hinlegen. Abeꝛ ob wol ſol-
ches gegen Ahrt der Zielung geſchicht/ und auch
uͤmb Gegẽwart der Hebam̃en uñ anderer Frau-
en (unter welchen oft viel glaͤubig ſind) nit wol
geſchehen kan/ (doch weñs bereit alſo were/ wil
darauß folgẽ/ daß es nit anders ſey und bleibe
deñ præſtigiæ dementatio uñ faſcinat. dęmo-
nũ
) und daß unſere Rede wahr ſey wie ſie ſelbſt
nit generiren koͤnnen. Der Teufel kan ſich ſelbſt
wol bißweilen in eines Kinds Geſt alt dahin ſtel-
lẽ/ als were er ein natuͤrlicher Menſch in Kindes
Geſtalt. Von ſolchen Kielkroͤpffen ſchreibt Lu-
therus
in ſeinen Tiſchreden/ und im 3. c. Galat.
Es iſt aber erbaͤrmlich/ daß der Teuffel alſo aͤf-
fet und polirt die armen Weiber/ nach ihrem
Unglauben und ſeinen gewaltigen liſtigen pra-
cti
kẽ/ daß ſie ſehẽ etwas/ das doch nichts iſt/ uñ
horen was/ das doch nit lautet/ ſie fuͤhlen was/
und fuͤhlen doch nichts/ alſo kan er die armen
Weiber bethoͤrẽ/ dz ſie wol 1000. Eyd geſchwo-
ren/ ſie hetten mit ihrem Freunde/ doch nit an-
ders als mit einem Mañe zuſchaffẽ gehabt/ ſon-
derlich/ aber ſi verũ eſſet, quod interdũ afferre
ſemen furtivum & aliunde ablatum poſſet,

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[386/0410] 2. T. C. 5 § 6. Ob die Teuffel moͤgen Incubi Was die 3. excuſation betrifft/ daß offtmals etliche ſagen/ daß ſie die In cantatrices mit ihren præſtigiis dementiren und auch darum koͤn- nen ihnen den Bauch alſo ſpañen uñ auffblaſẽ (deñ er regieret in dẽ Seinẽ nach ſeinẽ Gefallen uñ Willẽ)/ dz ſie meynẽ ſie ſind alſo geſchwaͤche und geſchwaͤngert/ uñ doch ein geſtohlen Kind zu deꝛ Zeit bꝛingen uñ hinlegen. Abeꝛ ob wol ſol- ches gegen Ahrt der Zielung geſchicht/ und auch uͤmb Gegẽwart der Hebam̃en uñ anderer Frau- en (unter welchen oft viel glaͤubig ſind) nit wol geſchehen kan/ (doch weñs bereit alſo were/ wil darauß folgẽ/ daß es nit anders ſey und bleibe deñ præſtigiæ dementatio uñ faſcinat. dęmo- nũ) und daß unſere Rede wahr ſey wie ſie ſelbſt nit generiren koͤnnen. Der Teufel kan ſich ſelbſt wol bißweilen in eines Kinds Geſt alt dahin ſtel- lẽ/ als were er ein natuͤrlicher Menſch in Kindes Geſtalt. Von ſolchen Kielkroͤpffen ſchreibt Lu- therus in ſeinen Tiſchreden/ und im 3. c. Galat. Es iſt aber erbaͤrmlich/ daß der Teuffel alſo aͤf- fet und polirt die armen Weiber/ nach ihrem Unglauben und ſeinen gewaltigen liſtigen pra- ctikẽ/ daß ſie ſehẽ etwas/ das doch nichts iſt/ uñ horen was/ das doch nit lautet/ ſie fuͤhlen was/ und fuͤhlen doch nichts/ alſo kan er die armen Weiber bethoͤrẽ/ dz ſie wol 1000. Eyd geſchwo- ren/ ſie hetten mit ihrem Freunde/ doch nit an- ders als mit einem Mañe zuſchaffẽ gehabt/ ſon- derlich/ aber ſi verũ eſſet, quod interdũ afferre ſemen furtivum & aliunde ablatum poſſet, tunc

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/410>, abgerufen am 24.11.2024.