Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2 T. C. 5 § 6. was die Hex. auß ihr. Buhls. gebähr. Schlaff entginge/ nicht entführen/ und also inder Unholden Leiber wie lebhafft impartiren. Weil solcher geraubeter Saame seine Geister- lein/ welche der Fruchtbarkeit Urheber sind/ in der freyen kalten Lufft verleuret; Ja was noch mehr ist/ so kan der gar nichts zeugen/ welcher den Saamen anders wohin entwendet/ sondern Elben oder Elven [ist eine Art der bösen Geister. Iacob. Rex Angliae in Daemonol. lib. 3. c. 5. p. 472.] machet Scheraeus in der Sprach- schuhl pag. 28. her vom Lateini- schen Wort Elu- vio oder E- luvies, das ist/ ein ge- samleter Vnflat auß aller- ler. der/ so ihn von sich lässet. Hierzu kömt/ daß das Zeuge-Glied/ welches die bösen Geister eine weile anders woher an sich genommen/ gäntz- lich kalt gewesen ist/ nach Außsag aller Hexen/ und dannenhero zu zeugen untüglich: Auch auß solcher verfluchten Zusammenkunfft gar kein rechtmässiges Kind zuwege bringen mö- gen/ sondern nur eine Geburt den Würmen o- der Raupen gleich herfür geben/ welche sie Elben oder böse Dinger heissen: Mit wel- chen die Unholden hernachmals den Menschen Schaden zufügen/ indem sie solche durch ihre Zauberungen können den Leuten in die Bei- ne/ Arme/ und andere Gliedmassen deß Leibs hinein lassen. Also lieset man hin und wieder in den Urtheilen der Herrn Scabinen oder deß Schöppenstuhls zu Leipzig/ so von Benedict Carpzovio zusammen getragen in praxi Cri- minali part. 1. quaest. 50. num. 66. wo selbst die- ses zu befinden/ in Sentent. XXI. Wann sie mit ihrem Buhlen zuschaffen gehabt/ hatte sie "weisse Elben und derselben allezeit Zehen bekom- "men/ so gelebet/ spitzige Schnäbel/ und schwartze Köpffe
2 T. C. 5 § 6. was die Hex. auß ihr. Buhlſ. gebaͤhr. Schlaff entginge/ nicht entfuͤhren/ und alſo inder Unholden Leiber wie lebhafft impartiren. Weil ſolcher geraubeter Saame ſeine Geiſter- lein/ welche der Fruchtbarkeit Urheber ſind/ in der freyen kalten Lufft verleuret; Ja was noch mehr iſt/ ſo kan der gar nichts zeugen/ welcher den Saamẽ anders wohin entwendet/ ſondern Elben oder Elven [iſt eine Art der boͤſen Geiſter. Iacob. Rex Angliæ in Dæmonol. lib. 3. c. 5. p. 472.] machet Scheræus in der Sprach- ſchuhl pag. 28. her vom Lateini- ſchen Wort Elu- vio oder E- luvies, das iſt/ ein ge- ſamleter Vnflat auß aller- ler. der/ ſo ihn von ſich laͤſſet. Hierzu koͤmt/ daß das Zeuge-Glied/ welches die boͤſen Geiſter eine weile anders woher an ſich genommen/ gaͤntz- lich kalt geweſen iſt/ nach Außſag aller Hexen/ und dannenhero zu zeugen untuͤglich: Auch auß ſolcher verfluchten Zuſammenkunfft gar kein rechtmaͤſſiges Kind zuwege bringen moͤ- gen/ ſondern nur eine Geburt den Wuͤrmen o- der Raupen gleich herfuͤr geben/ welche ſie Elben oder boͤſe Dinger heiſſen: Mit wel- chen die Unholden hernachmals den Menſchen Schaden zufuͤgen/ indem ſie ſolche durch ihre Zauberungen koͤnnen den Leuten in die Bei- ne/ Arme/ und andere Gliedmaſſen deß Leibs hinein laſſen. Alſo lieſet man hin und wieder in den Urtheilen der Herꝛn Scabinen oder deß Schoͤppenſtuhls zu Leipzig/ ſo von Benedict Carpzovio zuſammen getragen in praxi Cri- minali part. 1. quæſt. 50. num. 66. wo ſelbſt die- ſes zu befinden/ in Sentent. XXI. Wann ſie mit ihrem Buhlen zuſchaffen gehabt/ hatte ſie „weiſſe Elben uñ derſelben allezeit Zehen bekom- „men/ ſo gelebet/ ſpitzige Schnaͤbel/ und ſchwartze Koͤpffe
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2 T. C. 5 § 6. was die Hex. auß ihr. Buhlſ. gebaͤhr.
Schlaff entginge/ nicht entfuͤhren/ und alſo in
der Unholden Leiber wie lebhafft impartiren.
Weil ſolcher geraubeter Saame ſeine Geiſter-
lein/ welche der Fruchtbarkeit Urheber ſind/ in
der freyen kalten Lufft verleuret; Ja was noch
mehr iſt/ ſo kan der gar nichts zeugen/ welcher
den Saamẽ anders wohin entwendet/ ſondern
der/ ſo ihn von ſich laͤſſet. Hierzu koͤmt/ daß das
Zeuge-Glied/ welches die boͤſen Geiſter eine
weile anders woher an ſich genommen/ gaͤntz-
lich kalt geweſen iſt/ nach Außſag aller Hexen/
und dannenhero zu zeugen untuͤglich: Auch
auß ſolcher verfluchten Zuſammenkunfft gar
kein rechtmaͤſſiges Kind zuwege bringen moͤ-
gen/ ſondern nur eine Geburt den Wuͤrmen o-
der Raupen gleich herfuͤr geben/ welche ſie
Elben oder boͤſe Dinger heiſſen: Mit wel-
chen die Unholden hernachmals den Menſchen
Schaden zufuͤgen/ indem ſie ſolche durch ihre
Zauberungen koͤnnen den Leuten in die Bei-
ne/ Arme/ und andere Gliedmaſſen deß Leibs
hinein laſſen. Alſo lieſet man hin und wieder
in den Urtheilen der Herꝛn Scabinen oder deß
Schoͤppenſtuhls zu Leipzig/ ſo von Benedict
Carpzovio zuſammen getragen in praxi Cri-
minali part. 1. quæſt. 50. num. 66. wo ſelbſt die-
ſes zu befinden/ in Sentent. XXI. Wann ſie
mit ihrem Buhlen zuſchaffen gehabt/ hatte ſie
„weiſſe Elben uñ derſelben allezeit Zehen bekom-
„men/ ſo gelebet/ ſpitzige Schnaͤbel/ und ſchwartze
Koͤpffe
Elben oder
Elven [iſt
eine Art
der boͤſen
Geiſter.
Iacob. Rex
Angliæ in
Dæmonol.
lib. 3. c. 5. p.
472.]
machet
Scheræus
in der
Sprach-
ſchuhl pag.
28. her vom
Lateini-
ſchen
Wort Elu-
vio oder E-
luvies, das
iſt/ ein ge-
ſamleter
Vnflat
auß aller-
ler.
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