Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 5. §. 6. Hexen buhlen mit dem Teuffel.
dictus Been/ seines Alters 80. Jahr/ der unge-Priester
Teuffels-
Buhler.

scheuet außgegeben/ er habe mehr dann 40.
Jahr/ mit einem Geist/ der in der Gestalt eines
Weibs/ unerkant von Männiglich/ stets sein
Gefert gewesen/ fleischlich zugehalten/ und
nante diesen seinen geistlichen Leibwarter Her-
mione. Dieser bekante auch/ er habe viel Kin-
der-Blut getruncken/ und viel andere abscheu-
liche Büberey getrieben/ daher er zuletzt wür-
dig worden/ im Rauch seine Seele auffzuge-
ben. Weiter schreibet er auch/ es sey ihme ein
ander Priester vorkommen/ seines Alters 70.
Jahr/ der bekant hat/ wie er eben in dergleichen
Unsauberkeit mehr dann 50. Jahr mit einem
Weibes-Gestalten bösen Geist beflecket sey/ und
davor gleichfals mit dem Feuer der Gelust sey
geleget worden. Und damit wir eine neuliche/
noch in frischem Gedächtnüß werende Ge-
schicht einführen/ ist kundbar von einer Abtis-
sin genant Magdalena vom Creutz/ bürdigMagdale-
na vom
Creutz Ab-
tissin

von Corduba in Spanien/ die nachdem sie bey
ihren Schwestern und Ordens-Frauen in den
Verdacht kam/ als ob sie eine Hex were/ und
darüber/ wann sie verklaget wurde/ das Feuereine Teuf-
fels-Buh-
lerm.

besorgete: Da gedachte sie der Beschwerlichkeit
vorzubauen/ und bey dem Papst hierum Ab-
laß zuerlangen. Bekant derowegen/ daß in
stehenden zwölffjährigen Alter/ ein böser Geist
in Mohren Gestalt zu ihr kommen/ der sie umb
ihre Ehr angestrenget/ deme sie zu Willen wor-

den/
Y iij

2. T. C. 5. §. 6. Hexen buhlen mit dem Teuffel.
dictus Been/ ſeines Alters 80. Jahr/ der unge-Prieſter
Teuffels-
Buhler.

ſcheuet außgegeben/ er habe mehr dann 40.
Jahr/ mit einem Geiſt/ der in der Geſtalt eines
Weibs/ unerkant von Maͤnniglich/ ſtets ſein
Gefert geweſen/ fleiſchlich zugehalten/ und
nante dieſen ſeinen geiſtlichen Leibwarter Her-
mione. Dieſer bekante auch/ er habe viel Kin-
der-Blut getruncken/ und viel andere abſcheu-
liche Buͤberey getrieben/ daher er zuletzt wuͤr-
dig worden/ im Rauch ſeine Seele auffzuge-
ben. Weiter ſchreibet er auch/ es ſey ihme ein
ander Prieſter vorkommen/ ſeines Alters 70.
Jahr/ der bekant hat/ wie er eben in dergleichen
Unſauberkeit mehr dann 50. Jahr mit einem
Weibes-Geſtalten boͤſen Geiſt beflecket ſey/ uñ
davor gleichfals mit dem Feuer der Geluſt ſey
geleget worden. Und damit wir eine neuliche/
noch in friſchem Gedaͤchtnuͤß werende Ge-
ſchicht einfuͤhren/ iſt kundbar von einer Abtiſ-
ſin genant Magdalena vom Creutz/ buͤrdigMagdale-
na vom
Creutz Ab-
tiſſin

von Corduba in Spanien/ die nachdem ſie bey
ihren Schweſtern und Ordens-Frauen in den
Verdacht kam/ als ob ſie eine Hex were/ und
daruͤber/ wann ſie verklaget wurde/ das Feuereine Teuf-
fels-Buh-
lerm.

beſorgete: Da gedachte ſie der Beſchwerlichkeit
vorzubauen/ und bey dem Papſt hierum Ab-
laß zuerlangen. Bekant derowegen/ daß in
ſtehenden zwoͤlffjaͤhrigen Alter/ ein boͤſer Geiſt
in Mohren Geſtalt zu ihr kommen/ der ſie umb
ihre Ehr angeſtrenget/ deme ſie zu Willen wor-

den/
Y iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0365" n="341"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 5. §. 6. Hexen buhlen mit dem Teuffel.</fw><lb/><hi rendition="#aq">dictus</hi> Been/ &#x017F;eines Alters 80. Jahr/ der unge-<note place="right">Prie&#x017F;ter<lb/>
Teuffels-<lb/>
Buhler.<lb/></note><lb/>
&#x017F;cheuet außgegeben/ er habe mehr dann 40.<lb/>
Jahr/ mit einem Gei&#x017F;t/ der in der Ge&#x017F;talt eines<lb/>
Weibs/ unerkant von Ma&#x0364;nniglich/ &#x017F;tets &#x017F;ein<lb/>
Gefert gewe&#x017F;en/ flei&#x017F;chlich zugehalten/ und<lb/>
nante die&#x017F;en &#x017F;einen gei&#x017F;tlichen Leibwarter Her-<lb/>
mione. Die&#x017F;er bekante auch/ er habe viel Kin-<lb/>
der-Blut getruncken/ und viel andere ab&#x017F;cheu-<lb/>
liche Bu&#x0364;berey getrieben/ daher er zuletzt wu&#x0364;r-<lb/>
dig worden/ im Rauch &#x017F;eine Seele auffzuge-<lb/>
ben. Weiter &#x017F;chreibet er auch/ es &#x017F;ey ihme ein<lb/>
ander Prie&#x017F;ter vorkommen/ &#x017F;eines Alters 70.<lb/>
Jahr/ der bekant hat/ wie er eben in dergleichen<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>n&#x017F;auberkeit mehr dann 50. Jahr mit einem<lb/>
Weibes-Ge&#x017F;talten bo&#x0364;&#x017F;en Gei&#x017F;t beflecket &#x017F;ey/ un&#x0303;<lb/>
davor gleichfals mit dem Feuer der Gelu&#x017F;t &#x017F;ey<lb/>
geleget worden. <hi rendition="#aq">U</hi>nd damit wir eine neuliche/<lb/>
noch in fri&#x017F;chem Geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß werende Ge-<lb/>
&#x017F;chicht einfu&#x0364;hren/ i&#x017F;t kundbar von einer Abti&#x017F;-<lb/>
&#x017F;in genant Magdalena vom Creutz/ bu&#x0364;rdig<note place="right">Magdale-<lb/>
na vom<lb/>
Creutz Ab-<lb/>
ti&#x017F;&#x017F;in<lb/></note><lb/>
von Corduba in Spanien/ die nachdem &#x017F;ie bey<lb/>
ihren Schwe&#x017F;tern und Ordens-Frauen in den<lb/>
Verdacht kam/ als ob &#x017F;ie eine Hex were/ und<lb/>
daru&#x0364;ber/ wann &#x017F;ie verklaget wurde/ das Feuer<note place="right">eine Teuf-<lb/>
fels-Buh-<lb/>
lerm.<lb/></note><lb/>
be&#x017F;orgete: Da gedachte &#x017F;ie der Be&#x017F;chwerlichkeit<lb/>
vorzubauen/ und bey dem Pap&#x017F;t hierum Ab-<lb/>
laß zuerlangen. Bekant derowegen/ daß in<lb/>
&#x017F;tehenden zwo&#x0364;lffja&#x0364;hrigen Alter/ ein bo&#x0364;&#x017F;er Gei&#x017F;t<lb/>
in Mohren Ge&#x017F;talt zu ihr kommen/ der &#x017F;ie umb<lb/>
ihre Ehr ange&#x017F;trenget/ deme &#x017F;ie zu Willen wor-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y iij</fw><fw place="bottom" type="catch">den/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[341/0365] 2. T. C. 5. §. 6. Hexen buhlen mit dem Teuffel. dictus Been/ ſeines Alters 80. Jahr/ der unge- ſcheuet außgegeben/ er habe mehr dann 40. Jahr/ mit einem Geiſt/ der in der Geſtalt eines Weibs/ unerkant von Maͤnniglich/ ſtets ſein Gefert geweſen/ fleiſchlich zugehalten/ und nante dieſen ſeinen geiſtlichen Leibwarter Her- mione. Dieſer bekante auch/ er habe viel Kin- der-Blut getruncken/ und viel andere abſcheu- liche Buͤberey getrieben/ daher er zuletzt wuͤr- dig worden/ im Rauch ſeine Seele auffzuge- ben. Weiter ſchreibet er auch/ es ſey ihme ein ander Prieſter vorkommen/ ſeines Alters 70. Jahr/ der bekant hat/ wie er eben in dergleichen Unſauberkeit mehr dann 50. Jahr mit einem Weibes-Geſtalten boͤſen Geiſt beflecket ſey/ uñ davor gleichfals mit dem Feuer der Geluſt ſey geleget worden. Und damit wir eine neuliche/ noch in friſchem Gedaͤchtnuͤß werende Ge- ſchicht einfuͤhren/ iſt kundbar von einer Abtiſ- ſin genant Magdalena vom Creutz/ buͤrdig von Corduba in Spanien/ die nachdem ſie bey ihren Schweſtern und Ordens-Frauen in den Verdacht kam/ als ob ſie eine Hex were/ und daruͤber/ wann ſie verklaget wurde/ das Feuer beſorgete: Da gedachte ſie der Beſchwerlichkeit vorzubauen/ und bey dem Papſt hierum Ab- laß zuerlangen. Bekant derowegen/ daß in ſtehenden zwoͤlffjaͤhrigen Alter/ ein boͤſer Geiſt in Mohren Geſtalt zu ihr kommen/ der ſie umb ihre Ehr angeſtrenget/ deme ſie zu Willen wor- den/ Prieſter Teuffels- Buhler. Magdale- na vom Creutz Ab- tiſſin eine Teuf- fels-Buh- lerm. Y iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/365
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/365>, abgerufen am 18.12.2024.