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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. T. C. 5. §. 5. Vom Hexen-Tantz.
bald sie gefänglich angenommen worden/ der-
massen erschrocken/ und furchtsam gewesen/
daß sie gezittert und gereudert/ und habe zu Be-
schönung deß Schreckens fürgewendet/ ihr
Meister habe sie verlassen/ wiewol er ihr ver-
sprochen/ sie werde nicht sterben. Belangend
die Unsinnig- und Wütigkeit/ da erfahret man
gantz eigentlich/ daß alle Unsinnige und Beses-
sene solche Täntze und gewaltsame Sprüng ge-
brauchen. Und ist kein besser Mittel dafür/ ih-
nen zu recht zu helffen/ dann sie fein sitsamlich/
und mit schweren Tritten und Cadentzen/ auß-
tantzen zu lassen/ wie man dann solches in Teutsch-
land in Ubung hat mit den sinnlosen Leuten/ so
mit der Kranckheit/ die man S. Modesti und
S. Veits Tantz nennet/ behafftet sind.

Hildebr.
in Theurg.
pag.
65.
Hondorff
Promt. Ex-
empl. part.
2. fol. 75. a.

Solchen Hexen-Tantz bekräfftiget auch Hil-
debrand/ wann er schreibet: Da einsmals ein
Bauers-Knecht am Gemörde der Pferde ge-
wartet/ und in einer Hütten ein wenig Feuers
gehabt/ war zu ihm eine Katz kommen/ zu der er
gesprochen/ Kätzlein komme her zu mir und
wärme dich/ da sind eilens ein hauffen Katzen
Katzen-
Tantz.
zusammen kommen/ und die erste angehaben und
einen Vortantz gethan/ und die andern ihr
gefolget/ und also unter dem tantzen gesungen:
Katzen-Thier kom her zu mir/ sprach der
gute Johann von Brehmen zu mir/

(dann das war deß Knechts Name/) und
wärme dich etc.
Er war erstlich erschrocken/

da

2. T. C. 5. §. 5. Vom Hexen-Tantz.
bald ſie gefaͤnglich angenommen worden/ der-
maſſen erſchrocken/ und furchtſam geweſen/
daß ſie gezittert und gereudert/ und habe zu Be-
ſchoͤnung deß Schreckens fuͤrgewendet/ ihr
Meiſter habe ſie verlaſſen/ wiewol er ihr ver-
ſprochen/ ſie werde nicht ſterben. Belangend
die Unſinnig- und Wuͤtigkeit/ da erfahret man
gantz eigentlich/ daß alle Unſinnige und Beſeſ-
ſene ſolche Taͤntze und gewaltſame Spruͤng ge-
brauchen. Und iſt kein beſſer Mittel dafuͤr/ ih-
nen zu recht zu helffen/ dann ſie fein ſitſamlich/
und mit ſchweren Tritten und Cadentzen/ auß-
tantzẽ zu laſſẽ/ wie man dann ſolches in Teutſch-
land in Ubung hat mit den ſinnloſen Leuten/ ſo
mit der Kranckheit/ die man S. Modeſti und
S. Veits Tantz nennet/ behafftet ſind.

Hildebr.
in Theurg.
pag.
65.
Hondorff
Promt. Ex-
empl. part.
2. fol. 75. a.

Solchen Hexen-Tantz bekraͤfftiget auch Hil-
debrand/ wann er ſchreibet: Da einsmals ein
Bauers-Knecht am Gemoͤrde der Pferde ge-
wartet/ und in einer Huͤtten ein wenig Feuers
gehabt/ war zu ihm eine Katz kommen/ zu der er
geſprochen/ Kaͤtzlein komme her zu mir und
waͤrme dich/ da ſind eilens ein hauffen Katzen
Katzen-
Tantz.
zuſam̃en kom̃en/ und die erſte angehaben und
einen Vortantz gethan/ und die andern ihr
gefolget/ und alſo unter dem tantzen geſungen:
Katzen-Thier kom her zu mir/ ſprach der
gute Johann von Brehmen zu mir/

(dann das war deß Knechts Name/) und
waͤrme dich ꝛc.
Er war erſtlich erſchrocken/

da
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[330/0354] 2. T. C. 5. §. 5. Vom Hexen-Tantz. bald ſie gefaͤnglich angenommen worden/ der- maſſen erſchrocken/ und furchtſam geweſen/ daß ſie gezittert und gereudert/ und habe zu Be- ſchoͤnung deß Schreckens fuͤrgewendet/ ihr Meiſter habe ſie verlaſſen/ wiewol er ihr ver- ſprochen/ ſie werde nicht ſterben. Belangend die Unſinnig- und Wuͤtigkeit/ da erfahret man gantz eigentlich/ daß alle Unſinnige und Beſeſ- ſene ſolche Taͤntze und gewaltſame Spruͤng ge- brauchen. Und iſt kein beſſer Mittel dafuͤr/ ih- nen zu recht zu helffen/ dann ſie fein ſitſamlich/ und mit ſchweren Tritten und Cadentzen/ auß- tantzẽ zu laſſẽ/ wie man dann ſolches in Teutſch- land in Ubung hat mit den ſinnloſen Leuten/ ſo mit der Kranckheit/ die man S. Modeſti und S. Veits Tantz nennet/ behafftet ſind. Solchen Hexen-Tantz bekraͤfftiget auch Hil- debrand/ wann er ſchreibet: Da einsmals ein Bauers-Knecht am Gemoͤrde der Pferde ge- wartet/ und in einer Huͤtten ein wenig Feuers gehabt/ war zu ihm eine Katz kommen/ zu der er geſprochen/ Kaͤtzlein komme her zu mir und waͤrme dich/ da ſind eilens ein hauffen Katzen zuſam̃en kom̃en/ und die erſte angehaben und einen Vortantz gethan/ und die andern ihr gefolget/ und alſo unter dem tantzen geſungen: Katzen-Thier kom her zu mir/ ſprach der gute Johann von Brehmen zu mir/ (dann das war deß Knechts Name/) und waͤrme dich ꝛc. Er war erſtlich erſchrocken/ da Katzen- Tantz.

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/354>, abgerufen am 23.11.2024.