Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Th. C. 3. § 2. Von der Zubereitung
Freude zuerlustigen pflegen/ da dann dieser Platz
zugerichtet/ wie dann bald die Geister und Men-
schen in grosser Anzahl erscheinen werden/ und
da eine grosse Freude/ wie du vernehmen wirst/
Er schwe-
bet in gros-
sen furch-
ten.
unter ihnen anstellen. O weh! O weh! sprach
ich abermal/ were ich wieder in meiner Schlaff-
kammer/ ich begehrte solche Sachen nicht zuer-
fahren/ dann wie ich vermercke/ so wird dieses
eine Hexen Zusammenkunfft werden/ und dieweil
so viel Geister zusammen kommen/ und meiner auff
dem Baum gewahr werden/ so werden sie mich
herunter haben wollen/ und da ich mich ihnen nit
ergeben würde/ wie die Hexen/ werden sie mich
mit Gewalt herunter ziehen/ und in die eusserste
Der Geist
saget ihme
Sicherug
zu.
Noth/ ja wol gar umbs Leben bringen. Nein/
nein sagte der Geist/ du darffst dich nicht besor-
gen/ weil ich bey dir bin/ und du in meinen Schutz
bist/ so darff kein ander Geist Gewalt über dich
nehmen: Dann wir Geister sind nit nur einer/
sonder sechserley Ahrt/ und Geschlecht auff die-
ser Welt/ und also einer gegen den andern
Geister
in dieser
Welt sind
sechserley
Ahrt.
feindseliger als der andere. Jch aber bin von
dem besten Geschlecht der Spirituum familiariun,
welche dem Menschen/ die sich ihme ergeben/
nichts arges zufügen/ sondern ihnen dienen/ und
biß in den Todt/ was sie versprechen treulich halten.
Mein sprach ich; weil es dann seyn muß/ und
ich ohne Gefahr verbleiben kan/ so sage mir doch
kürtzlich/ was hat es für eine Beschaffenheit mit
den sechserley Ahrten der Geister/ und was ist

eines

2. Th. C. 3. § 2. Von der Zubereitung
Freude zuerluſtigen pflegen/ da dañ dieſer Platz
zugerichtet/ wie dann bald die Geiſter uñ Men-
ſchen in groſſer Anzahl erſcheinen werden/ und
da eine groſſe Freude/ wie du vernehmen wirſt/
Er ſchwe-
bet in groſ-
ſen furch-
ten.
unter ihnen anſtellen. O weh! O weh! ſprach
ich abermal/ were ich wieder in meiner Schlaff-
kammer/ ich begehrte ſolche Sachen nicht zuer-
fahren/ dann wie ich vermercke/ ſo wird dieſes
eine Hexen Zuſam̃enkunfft werdẽ/ und dieweil
ſo viel Geiſter zuſam̃en kom̃en/ und meiner auff
dem Baum gewahr werden/ ſo werden ſie mich
herunter haben wollen/ und da ich mich ihnẽ nit
ergeben wuͤrde/ wie die Hexen/ werden ſie mich
mit Gewalt herunter ziehen/ und in die euſſerſte
Der Geiſt
ſaget ihme
Sicherug
zu.
Noth/ ja wol gar umbs Leben bringen. Nein/
nein ſagte der Geiſt/ du darffſt dich nicht beſor-
gẽ/ weil ich bey dir bin/ und du in meinẽ Schutz
biſt/ ſo darff kein ander Geiſt Gewalt uͤber dich
nehmen: Dann wir Geiſter ſind nit nur einer/
ſonder ſechſerley Ahrt/ und Geſchlecht auff die-
ſer Welt/ und alſo einer gegen den andern
Geiſter
in dieſer
Welt ſind
ſechſerley
Ahrt.
feindſeliger als der andere. Jch aber bin von
dem beſtẽ Geſchlecht der Spirituum familiariũ,
welche dem Menſchen/ die ſich ihme ergeben/
nichts arges zufuͤgẽ/ ſondern ihnen dienẽ/ und
biß in dẽ Todt/ was ſie verſprechẽ treulich haltẽ.
Mein ſprach ich; weil es dann ſeyn muß/ und
ich ohne Gefahr verbleibẽ kan/ ſo ſage mir doch
kuͤrtzlich/ was hat es fuͤr eine Beſchaffẽheit mit
den ſechſerley Ahrten der Geiſter/ und was iſt

eines
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0278" n="254"/><fw place="top" type="header">2. Th. C. 3. § 2. Von der Zubereitung</fw><lb/>
Freude zuerlu&#x017F;tigen pflegen/ da dan&#x0303; die&#x017F;er Platz<lb/>
zugerichtet/ wie dann bald die Gei&#x017F;ter un&#x0303; Men-<lb/>
&#x017F;chen in gro&#x017F;&#x017F;er Anzahl er&#x017F;cheinen werden/ und<lb/>
da eine gro&#x017F;&#x017F;e Freude/ wie du vernehmen wir&#x017F;t/<lb/><note place="left">Er &#x017F;chwe-<lb/>
bet in gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en furch-<lb/>
ten.<lb/></note>unter ihnen an&#x017F;tellen. O weh! O weh! &#x017F;prach<lb/>
ich abermal/ were ich wieder in meiner Schlaff-<lb/>
kammer/ ich begehrte &#x017F;olche Sachen nicht zuer-<lb/>
fahren/ dann wie ich vermercke/ &#x017F;o wird die&#x017F;es<lb/>
eine Hexen Zu&#x017F;am&#x0303;enkunfft werde&#x0303;/ und dieweil<lb/>
&#x017F;o viel Gei&#x017F;ter zu&#x017F;am&#x0303;en kom&#x0303;en/ und meiner auff<lb/>
dem Baum gewahr werden/ &#x017F;o werden &#x017F;ie mich<lb/>
herunter haben wollen/ und da ich mich ihne&#x0303; nit<lb/>
ergeben wu&#x0364;rde/ wie die Hexen/ werden &#x017F;ie mich<lb/>
mit Gewalt herunter ziehen/ und in die eu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te<lb/><note place="left">Der Gei&#x017F;t<lb/>
&#x017F;aget ihme<lb/>
Sicherug<lb/>
zu.<lb/></note>Noth/ ja wol gar umbs Leben bringen. Nein/<lb/>
nein &#x017F;agte der Gei&#x017F;t/ du darff&#x017F;t dich nicht be&#x017F;or-<lb/>
ge&#x0303;/ weil ich bey dir bin/ und du in meine&#x0303; Schutz<lb/>
bi&#x017F;t/ &#x017F;o darff kein ander Gei&#x017F;t Gewalt u&#x0364;ber dich<lb/>
nehmen: Dann wir Gei&#x017F;ter &#x017F;ind nit nur einer/<lb/>
&#x017F;onder &#x017F;ech&#x017F;erley Ahrt/ und Ge&#x017F;chlecht auff die-<lb/>
&#x017F;er Welt/ und al&#x017F;o einer gegen den andern<lb/><note place="left">Gei&#x017F;ter<lb/>
in die&#x017F;er<lb/>
Welt &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ech&#x017F;erley<lb/>
Ahrt.<lb/></note>feind&#x017F;eliger als der andere. Jch aber bin von<lb/>
dem be&#x017F;te&#x0303; Ge&#x017F;chlecht der <hi rendition="#aq">Spirituum familiariu&#x0303;,</hi><lb/>
welche dem Men&#x017F;chen/ die &#x017F;ich ihme ergeben/<lb/>
nichts arges zufu&#x0364;ge&#x0303;/ &#x017F;ondern ihnen diene&#x0303;/ und<lb/>
biß in de&#x0303; Todt/ was &#x017F;ie ver&#x017F;preche&#x0303; treulich halte&#x0303;.<lb/>
Mein &#x017F;prach ich; weil es dann &#x017F;eyn muß/ und<lb/>
ich ohne Gefahr verbleibe&#x0303; kan/ &#x017F;o &#x017F;age mir doch<lb/>
ku&#x0364;rtzlich/ was hat es fu&#x0364;r eine Be&#x017F;chaffe&#x0303;heit mit<lb/>
den &#x017F;ech&#x017F;erley Ahrten der Gei&#x017F;ter/ und was i&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eines</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[254/0278] 2. Th. C. 3. § 2. Von der Zubereitung Freude zuerluſtigen pflegen/ da dañ dieſer Platz zugerichtet/ wie dann bald die Geiſter uñ Men- ſchen in groſſer Anzahl erſcheinen werden/ und da eine groſſe Freude/ wie du vernehmen wirſt/ unter ihnen anſtellen. O weh! O weh! ſprach ich abermal/ were ich wieder in meiner Schlaff- kammer/ ich begehrte ſolche Sachen nicht zuer- fahren/ dann wie ich vermercke/ ſo wird dieſes eine Hexen Zuſam̃enkunfft werdẽ/ und dieweil ſo viel Geiſter zuſam̃en kom̃en/ und meiner auff dem Baum gewahr werden/ ſo werden ſie mich herunter haben wollen/ und da ich mich ihnẽ nit ergeben wuͤrde/ wie die Hexen/ werden ſie mich mit Gewalt herunter ziehen/ und in die euſſerſte Noth/ ja wol gar umbs Leben bringen. Nein/ nein ſagte der Geiſt/ du darffſt dich nicht beſor- gẽ/ weil ich bey dir bin/ und du in meinẽ Schutz biſt/ ſo darff kein ander Geiſt Gewalt uͤber dich nehmen: Dann wir Geiſter ſind nit nur einer/ ſonder ſechſerley Ahrt/ und Geſchlecht auff die- ſer Welt/ und alſo einer gegen den andern feindſeliger als der andere. Jch aber bin von dem beſtẽ Geſchlecht der Spirituum familiariũ, welche dem Menſchen/ die ſich ihme ergeben/ nichts arges zufuͤgẽ/ ſondern ihnen dienẽ/ und biß in dẽ Todt/ was ſie verſprechẽ treulich haltẽ. Mein ſprach ich; weil es dann ſeyn muß/ und ich ohne Gefahr verbleibẽ kan/ ſo ſage mir doch kuͤrtzlich/ was hat es fuͤr eine Beſchaffẽheit mit den ſechſerley Ahrten der Geiſter/ und was iſt eines Er ſchwe- bet in groſ- ſen furch- ten. Der Geiſt ſaget ihme Sicherug zu. Geiſter in dieſer Welt ſind ſechſerley Ahrt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/278
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/278>, abgerufen am 11.05.2024.