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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. Th. Cap. 2. Von der Hexen Reisefahrt.
steckt/ und also getödtet. Wann sie dann mer-
cket/ daß man sie zu Grabe trug/ gieng sie hien
und grub sie wiederumb auff/ kocht sie darnach
im Ofen/ aß das Fleisch/ und hub das Feiste zu
sondern teuffelischen Sachen auff: Sie bekant
auch/ das schrecklich zu hören/ sie habe auff sol-
Eine He-
xin tödtet
40. Kind-
lein.
che Weise 40. Kindbet-Kindelein getödtet.
Sie war sonst bürdig von Dann/ nahe bey Ba-
sel. Auch gedencket er neben dieser/ noch einer
andern/ die war von Straßburg/ hat unzehlige
Kindlein umbgebracht/ hat auch darüber ihr
Urtheil zum Todt außgestanden.

Dieser übergräulichen Abgötterey und Ab-
göttischen Greulichkeit/ habe ich den Leser deß-
halben erinnern sollen/ dieweil sie mich die aller
Abscheulichste bedaucht hat/ von der ich je alle
mein Lebetag habe hören reden/ auff daß man
auff diese/ so die Kinder annehmen oder empfan-
gen/ genaue Achtung gebe. Belangend das
Hexen
fressen
Menschen
Fleisch.
Menschen-Fleisch fressen/ ist dasselbe ohne
zweiffel gewiß/ und die Hexen sind stets von al-
ten Zeiten her darauff verleckert gewesen: Also
daß kaum müglich war/ die todten Cörper ge-
nugsam sorgfältiglich für ihnen zu bewahren/
und sie geheb genug dabey zu verschliessen/ daß
sie teuffelische Todtenfresserin nicht in die Ge-
mach wären kommen/ und die Todten biß auffs
Si Stria ho-
minem co-
mederit &c.

Bein benaget hatten. Daher wird im 67. Ca-
pitul
der Salischen Gesetz verordnet/ daß wo
ein Zauberer oder Hexin einen todten Menschen

bena-

2. Th. Cap. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
ſteckt/ und alſo getoͤdtet. Wann ſie dann mer-
cket/ daß man ſie zu Grabe trug/ gieng ſie hien
und grub ſie wiederumb auff/ kocht ſie darnach
im Ofen/ aß das Fleiſch/ und hub das Feiſte zu
ſondern teuffeliſchen Sachen auff: Sie bekant
auch/ das ſchrecklich zu hoͤren/ ſie habe auff ſol-
Eine He-
xin toͤdtet
40. Kind-
lein.
che Weiſe 40. Kindbet-Kindelein getoͤdtet.
Sie war ſonſt buͤrdig von Dann/ nahe bey Ba-
ſel. Auch gedencket er neben dieſer/ noch einer
andern/ die war von Straßburg/ hat unzehlige
Kindlein umbgebracht/ hat auch daruͤber ihr
Urtheil zum Todt außgeſtanden.

Dieſer uͤbergraͤulichen Abgoͤtterey und Ab-
goͤttiſchen Greulichkeit/ habe ich den Leſer deß-
halben erinnern ſollen/ dieweil ſie mich die aller
Abſcheulichſte bedaucht hat/ von der ich je alle
mein Lebetag habe hoͤren reden/ auff daß man
auff dieſe/ ſo die Kinder annehmẽ oder empfan-
gen/ genaue Achtung gebe. Belangend das
Hexen
freſſen
Menſchen
Fleiſch.
Menſchen-Fleiſch freſſen/ iſt daſſelbe ohne
zweiffel gewiß/ und die Hexen ſind ſtets von al-
ten Zeiten her darauff verleckert geweſen: Alſo
daß kaum muͤglich war/ die todten Coͤrper ge-
nugſam ſorgfaͤltiglich fuͤr ihnen zu bewahren/
und ſie geheb genug dabey zu verſchlieſſen/ daß
ſie teuffeliſche Todtenfreſſerin nicht in die Ge-
mach waͤren kommen/ und die Todten biß auffs
Si Stria ho-
minem co-
mederit &c.

Bein benaget hatten. Daher wird im 67. Ca-
pitul
der Saliſchen Geſetz verordnet/ daß wo
ein Zauberer oder Hexin einen todten Menſchẽ

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[244/0268] 2. Th. Cap. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. ſteckt/ und alſo getoͤdtet. Wann ſie dann mer- cket/ daß man ſie zu Grabe trug/ gieng ſie hien und grub ſie wiederumb auff/ kocht ſie darnach im Ofen/ aß das Fleiſch/ und hub das Feiſte zu ſondern teuffeliſchen Sachen auff: Sie bekant auch/ das ſchrecklich zu hoͤren/ ſie habe auff ſol- che Weiſe 40. Kindbet-Kindelein getoͤdtet. Sie war ſonſt buͤrdig von Dann/ nahe bey Ba- ſel. Auch gedencket er neben dieſer/ noch einer andern/ die war von Straßburg/ hat unzehlige Kindlein umbgebracht/ hat auch daruͤber ihr Urtheil zum Todt außgeſtanden. Eine He- xin toͤdtet 40. Kind- lein. Dieſer uͤbergraͤulichen Abgoͤtterey und Ab- goͤttiſchen Greulichkeit/ habe ich den Leſer deß- halben erinnern ſollen/ dieweil ſie mich die aller Abſcheulichſte bedaucht hat/ von der ich je alle mein Lebetag habe hoͤren reden/ auff daß man auff dieſe/ ſo die Kinder annehmẽ oder empfan- gen/ genaue Achtung gebe. Belangend das Menſchen-Fleiſch freſſen/ iſt daſſelbe ohne zweiffel gewiß/ und die Hexen ſind ſtets von al- ten Zeiten her darauff verleckert geweſen: Alſo daß kaum muͤglich war/ die todten Coͤrper ge- nugſam ſorgfaͤltiglich fuͤr ihnen zu bewahren/ und ſie geheb genug dabey zu verſchlieſſen/ daß ſie teuffeliſche Todtenfreſſerin nicht in die Ge- mach waͤren kommen/ und die Todten biß auffs Bein benaget hatten. Daher wird im 67. Ca- pitul der Saliſchen Geſetz verordnet/ daß wo ein Zauberer oder Hexin einen todten Menſchẽ bena- Hexen freſſen Menſchen Fleiſch. Si Stria ho- minem co- mederit &c.

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/268>, abgerufen am 25.11.2024.