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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. Th C. 2. Von der Hexen Reisefahrt.
halten sie die Verzückung des Geistes für wun-
derlicher/ denn des Leibes Vertragung. So
denn der Teuffel diese Macht hat/ in massen sie
geständig/ daß er den Geist des Menschen aus-
ser seinen Leib verzucken kan/ solte es ihm nicht
viel leichter seyn/ Leib und Seel ohne einige
Zertheilung/ Trennung und Absonderung
des verstandgemässen Theils/ oder Partis Ra-
tionalis,
hinzutragen/ als einen vom andern
zu trennen und zu theilen ohne des Menschen
Tod? Wiewol wir nun unzweiffelhaffte Zeug-
nisse und gewisse Erweisungen von Vnsterb-
ligkeit der Seelen haben. Jedoch bedünckt
mich diß itzo gerührte Stück die allerstärckeste
und gröste Beweisung/ als welche durch unzeh-
lich Historien Vrtheil/ Vergichten/ Vberwei-
sungen/ Vberzeugungen/ Bekäntnüsse und
Exequirung seynd gantz vergewissert und greif-
lich dargethan. Ja sage ich/ dieser eintziger
Punct mag alle Epicurer und Gottlose Athei-
sten
überzeugen/ daß der Menschliche Geist ein
unsterblich Wesen sey. Denn die Hypothe-
sis
des Aristotelis in dem zweyten Buch vonVon Vn-
sterbligkeit
der See-
len.

der Seelen/ da er also setzet/ daß die Seele ge-
wiß unsterblich seyn muß/ wenn sie etwas oh-
ne Hülffe des Leibes für sich selbst thun und
schaffen könne/ wird durch diese nun ange-
regte Weiß gantz mercklich wahr gemacht/ ve-
rificirt
und dargethan. Desgleichen auch die
zweyte hypothesis, daß die Seele gewiß un-

sterblich
P v

2. Th C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
halten ſie die Verzuͤckung des Geiſtes fuͤr wun-
derlicher/ denn des Leibes Vertragung. So
denn der Teuffel dieſe Macht hat/ in maſſen ſie
geſtaͤndig/ daß er den Geiſt des Menſchen auſ-
ſer ſeinen Leib verzucken kan/ ſolte es ihm nicht
viel leichter ſeyn/ Leib und Seel ohne einige
Zertheilung/ Trennung und Abſonderung
des verſtandgemaͤſſen Theils/ oder Partis Ra-
tionalis,
hinzutragen/ als einen vom andern
zu trennen und zu theilen ohne des Menſchen
Tod? Wiewol wir nun unzweiffelhaffte Zeug-
niſſe und gewiſſe Erweiſungen von Vnſterb-
ligkeit der Seelen haben. Jedoch beduͤnckt
mich diß itzo geruͤhrte Stuͤck die allerſtaͤrckeſte
und groͤſte Beweiſung/ als welche durch unzeh-
lich Hiſtorien Vrtheil/ Vergichten/ Vberwei-
ſungen/ Vberzeugungen/ Bekaͤntnuͤſſe und
Exequirung ſeynd gantz vergewiſſert und gꝛeif-
lich dargethan. Ja ſage ich/ dieſer eintziger
Punct mag alle Epicurer und Gottloſe Athei-
ſten
uͤberzeugen/ daß der Menſchliche Geiſt ein
unſterblich Weſen ſey. Denn die Hypothe-
ſis
des Ariſtotelis in dem zweyten Buch vonVon Vn-
ſterbligkeit
der See-
len.

der Seelen/ da er alſo ſetzet/ daß die Seele ge-
wiß unſterblich ſeyn muß/ wenn ſie etwas oh-
ne Huͤlffe des Leibes fuͤr ſich ſelbſt thun und
ſchaffen koͤnne/ wird durch dieſe nun ange-
regte Weiß gantz mercklich wahr gemacht/ ve-
rificirt
und dargethan. Desgleichen auch die
zweyte hypotheſis, daß die Seele gewiß un-

ſterblich
P v
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[233/0257] 2. Th C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. halten ſie die Verzuͤckung des Geiſtes fuͤr wun- derlicher/ denn des Leibes Vertragung. So denn der Teuffel dieſe Macht hat/ in maſſen ſie geſtaͤndig/ daß er den Geiſt des Menſchen auſ- ſer ſeinen Leib verzucken kan/ ſolte es ihm nicht viel leichter ſeyn/ Leib und Seel ohne einige Zertheilung/ Trennung und Abſonderung des verſtandgemaͤſſen Theils/ oder Partis Ra- tionalis, hinzutragen/ als einen vom andern zu trennen und zu theilen ohne des Menſchen Tod? Wiewol wir nun unzweiffelhaffte Zeug- niſſe und gewiſſe Erweiſungen von Vnſterb- ligkeit der Seelen haben. Jedoch beduͤnckt mich diß itzo geruͤhrte Stuͤck die allerſtaͤrckeſte und groͤſte Beweiſung/ als welche durch unzeh- lich Hiſtorien Vrtheil/ Vergichten/ Vberwei- ſungen/ Vberzeugungen/ Bekaͤntnuͤſſe und Exequirung ſeynd gantz vergewiſſert und gꝛeif- lich dargethan. Ja ſage ich/ dieſer eintziger Punct mag alle Epicurer und Gottloſe Athei- ſten uͤberzeugen/ daß der Menſchliche Geiſt ein unſterblich Weſen ſey. Denn die Hypothe- ſis des Ariſtotelis in dem zweyten Buch von der Seelen/ da er alſo ſetzet/ daß die Seele ge- wiß unſterblich ſeyn muß/ wenn ſie etwas oh- ne Huͤlffe des Leibes fuͤr ſich ſelbſt thun und ſchaffen koͤnne/ wird durch dieſe nun ange- regte Weiß gantz mercklich wahr gemacht/ ve- rificirt und dargethan. Desgleichen auch die zweyte hypotheſis, daß die Seele gewiß un- ſterblich Von Vn- ſterbligkeit der See- len. P v

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/257>, abgerufen am 22.11.2024.