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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. Th. C. 1. §. 6. Von der Hexen ihren Thaten.
Hexen kön
nen nit alle
Menschen
bezaubern.
Bodinus in
Demon. p.
m. 171. &c.
Tandlerus
d. l. p. 272.
&c. Hildeb.
in Theurg.
p.
146.

Weiter ist auch zumercken/ daß sie gleichwol
nicht alle Leute und Creaturen verletzen können/
ob sie schon gerne wolten. Frey sind vor denen-
selben die Frommen und Gottsfürchtigen/
Prediger und Geistliche Personen/ Obrigkei-
ten und Scharffrichter und Hencker/ Stock
und Kerckermeister/ Büttel und Hescher/
Schergen und Stadknechte/ und alle diejeni-
gen/ welche solche Hexen und Zauberer gefäng-
lich halten und verwahren/ dieselben verurthei-
len/ und die Gerichtliche execution an ihnen
(2.)
Raubung
Hockerius
im Teuffel
selbst c. 47
p. m. 30. a
Theatr. Di-
ab. ex Lud.
Milich. c.
20.
Lutherus
Tom. 1. Ie-
nens. Man-
lius in col-
lectan.
Luth.

Tischre-
den c. 9. fol.
104. a.
M. Sebast.

Fröschel in
seiner Pre-
digt vom
Teuffel.
volführen.

Was betrifft die Raubung oder Steh-
lung allerhand Güter/
als da sind/ Brod/
Butter/ Käse/ Milch/ Bier/ Wein/ Eyer/ Obst/
Geld/ allerley Samen/ Korn und Getreidig/
darff selbig nicht weitläufftigaußgeführet/ oder
viel Historien und Exempel beygebracht wer-
den/ sintemal die tägliche Erfahrung leider mit
manches seinem grossen Schaden es überflüs-
sig bezeuget. Nur eins zu gedencken von D.
Pomerano
wird erzehlet in den Tisch-Reden
Lutheri; Daß als einsten durch die Hexen ihm
seine Butter und Milch gestohlen worden/ er
einen grossen Wächter in einen Asch voll Milch
gesetzet/ es wacker ümbgerühret und gesprochen
habe: Nu fret Tüfel. (Nun Teuffel friß) und
darauff sey ihm die Milch und Butter nicht
mehr entzogen.

Ob
2. Th. C. 1. §. 6. Von der Hexen ihren Thaten.
Hexen koͤn
nen nit alle
Menſchen
bezaubern.
Bodinus in
Dęmon. p.
m. 171. &c.
Tandlerus
d. l. p. 272.
&c. Hildeb.
in Theurg.
p.
146.

Weiter iſt auch zumercken/ daß ſie gleichwol
nicht alle Leute und Creaturen verletzen koͤnnen/
ob ſie ſchon gerne wolten. Frey ſind vor denen-
ſelben die Frommen und Gottsfuͤrchtigen/
Prediger und Geiſtliche Perſonen/ Obrigkei-
ten und Scharffrichter und Hencker/ Stock
und Kerckermeiſter/ Buͤttel und Heſcher/
Schergen und Stadknechte/ und alle diejeni-
gen/ welche ſolche Hexen und Zauberer gefaͤng-
lich halten und verwahren/ dieſelben verurthei-
len/ und die Gerichtliche execution an ihnen
(2.)
Raubung
Hockerius
im Teuffel
ſelbſt c. 47
p. m. 30. a
Theatr. Di-
ab. ex Lud.
Milich. c.
20.
Lutherus
Tom. 1. Ie-
nenſ. Man-
lius in col-
lectan.
Luth.

Tiſchre-
den c. 9. fol.
104. a.
M. Sebaſt.

Froͤſchel in
ſeiner Pre-
digt vom
Teuffel.
volfuͤhren.

Was betrifft die Raubung oder Steh-
lung allerhand Guͤter/
als da ſind/ Brod/
Butter/ Kaͤſe/ Milch/ Bieꝛ/ Wein/ Eyeꝛ/ Obſt/
Geld/ allerley Samen/ Korn und Getreidig/
darff ſelbig nicht weitlaͤufftigaußgefuͤhret/ oder
viel Hiſtorien und Exempel beygebracht wer-
den/ ſintemal die taͤgliche Erfahrung leider mit
manches ſeinem groſſen Schaden es uͤberfluͤſ-
ſig bezeuget. Nur eins zu gedencken von D.
Pomerano
wird erzehlet in den Tiſch-Reden
Lutheri; Daß als einſten durch die Hexen ihm
ſeine Butter und Milch geſtohlen worden/ er
einen groſſen Waͤchter in einen Aſch voll Milch
geſetzet/ es wacker uͤmbgeruͤhret und geſprochen
habe: Nu fret Tuͤfel. (Nun Teuffel friß) und
darauff ſey ihm die Milch und Butter nicht
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[148/0172] 2. Th. C. 1. §. 6. Von der Hexen ihren Thaten. Weiter iſt auch zumercken/ daß ſie gleichwol nicht alle Leute und Creaturen verletzen koͤnnen/ ob ſie ſchon gerne wolten. Frey ſind vor denen- ſelben die Frommen und Gottsfuͤrchtigen/ Prediger und Geiſtliche Perſonen/ Obrigkei- ten und Scharffrichter und Hencker/ Stock und Kerckermeiſter/ Buͤttel und Heſcher/ Schergen und Stadknechte/ und alle diejeni- gen/ welche ſolche Hexen und Zauberer gefaͤng- lich halten und verwahren/ dieſelben verurthei- len/ und die Gerichtliche execution an ihnen volfuͤhren. (2.) Raubung Hockerius im Teuffel ſelbſt c. 47 p. m. 30. a Theatr. Di- ab. ex Lud. Milich. c. 20. Lutherus Tom. 1. Ie- nenſ. Man- lius in col- lectan. Luth. Tiſchre- den c. 9. fol. 104. a. M. Sebaſt. Froͤſchel in ſeiner Pre- digt vom Teuffel. Was betrifft die Raubung oder Steh- lung allerhand Guͤter/ als da ſind/ Brod/ Butter/ Kaͤſe/ Milch/ Bieꝛ/ Wein/ Eyeꝛ/ Obſt/ Geld/ allerley Samen/ Korn und Getreidig/ darff ſelbig nicht weitlaͤufftigaußgefuͤhret/ oder viel Hiſtorien und Exempel beygebracht wer- den/ ſintemal die taͤgliche Erfahrung leider mit manches ſeinem groſſen Schaden es uͤberfluͤſ- ſig bezeuget. Nur eins zu gedencken von D. Pomerano wird erzehlet in den Tiſch-Reden Lutheri; Daß als einſten durch die Hexen ihm ſeine Butter und Milch geſtohlen worden/ er einen groſſen Waͤchter in einen Aſch voll Milch geſetzet/ es wacker uͤmbgeruͤhret und geſprochen habe: Nu fret Tuͤfel. (Nun Teuffel friß) und darauff ſey ihm die Milch und Butter nicht mehr entzogen. Ob

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/172>, abgerufen am 24.11.2024.