Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

der Zauberey sich befleissigen.
Vieh/ denn über andere. Zu dem kan der
Sathan durch Hülffe der Weiber die Männer
und Kinder auch herbey an den Strick brin-
gen. Derowegen so bleibt nochmals die Erkänt-
niß GOttes/ von schleuniger Hinrichtung der
Hexen gäntzlich bey Kräfften; und des Weyers
Schmähung oder Calumnie wider den Be-
fehl Gottes und jede fromme Obrigkeit (so ih-
rem Ampt treulich nachsetzet) außgestossen ver-
nichtet: Denn Weier läst an einem Ort zu/ daßl. 2. c. 4. &
8. & 34. l. 5.
c. 9 de prae-
stigiis saepe
alibi.


die Unholden mit dem Teuffel eine Verglei-
chung/ Verbündniß und Gemeinschafft ha-
ben/ auch durch seine Hülffe und Forderung
viel Vnrahts und Vnglücks stifften. Vnd
gleichwol widerspricht ers im Buche de Lamiis
an etlichen Enden/ daß kein Pact zwischen ih-
nen bestehe; sondern fladdert herümb/ und sa-
get einmal/ man könne es beweisen/ das ander-
mal/ man sol dem Vorgeben und Bekantnis-Ob die He-
xen auß
Melancho-
lei betro-
gen.

sen der Vnholden keinen Glauben zustellen;
Vnd es betriegen sich und andere Leute dieje-
nigen/ welche meynen/ daß die/ so vor Hexen be-
schrien sind/ solten diß können/ dessen sie sich be-
rühmen/ sondern es plage sie allein eine Me-
lancholische Sucht/ die sie so unrichtig macht.
Siehe da/ waren die/ so der Sachen unverstän-
dig und unerfahren/ samt denen so Zauberer
sind/ oder mit ihnen leichen/ sich pflegen zu he-
ben und zubehelffen/ damit sie ihres gleichen
ungestrafft durchbringen/ und des Sathans

Reich
J iij

der Zauberey ſich befleiſſigen.
Vieh/ denn uͤber andere. Zu dem kan der
Sathan durch Huͤlffe der Weiber die Maͤnner
und Kinder auch herbey an den Strick brin-
gen. Derowegen ſo bleibt nochmals die Erkaͤnt-
niß GOttes/ von ſchleuniger Hinrichtung der
Hexen gaͤntzlich bey Kraͤfften; und des Weyers
Schmaͤhung oder Calumnie wider den Be-
fehl Gottes und jede fromme Obrigkeit (ſo ih-
rem Ampt treulich nachſetzet) außgeſtoſſen ver-
nichtet: Denn Weier laͤſt an einem Ort zu/ daßl. 2. c. 4. &
8. & 34. l. 5.
c. 9 de præ-
ſtigiis ſæpè
alibi.


die Unholden mit dem Teuffel eine Verglei-
chung/ Verbuͤndniß und Gemeinſchafft ha-
ben/ auch durch ſeine Huͤlffe und Forderung
viel Vnrahts und Vngluͤcks ſtifften. Vnd
gleichwol widerſpricht ers im Buche de Lamiis
an etlichen Enden/ daß kein Pact zwiſchen ih-
nen beſtehe; ſondern fladdert heruͤmb/ und ſa-
get einmal/ man koͤnne es beweiſen/ das ander-
mal/ man ſol dem Vorgeben und Bekantniſ-Ob die He-
xen auß
Melancho-
lei betro-
gen.

ſen der Vnholden keinen Glauben zuſtellen;
Vnd es betriegen ſich und andere Leute dieje-
nigen/ welche meynen/ daß die/ ſo vor Hexen be-
ſchrien ſind/ ſolten diß koͤnnen/ deſſen ſie ſich be-
ruͤhmen/ ſondern es plage ſie allein eine Me-
lancholiſche Sucht/ die ſie ſo unrichtig macht.
Siehe da/ waren die/ ſo der Sachen unverſtaͤn-
dig und unerfahren/ ſamt denen ſo Zauberer
ſind/ oder mit ihnen leichen/ ſich pflegen zu he-
ben und zubehelffen/ damit ſie ihres gleichen
ungeſtrafft durchbringen/ und des Sathans

Reich
J iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0157" n="133"/><fw place="top" type="header">der Zauberey &#x017F;ich beflei&#x017F;&#x017F;igen.</fw><lb/>
Vieh/ denn u&#x0364;ber andere. Zu dem kan der<lb/>
Sathan durch Hu&#x0364;lffe der Weiber die Ma&#x0364;nner<lb/>
und Kinder auch herbey an den Strick brin-<lb/>
gen. Derowegen &#x017F;o bleibt nochmals die Erka&#x0364;nt-<lb/>
niß GOttes/ von &#x017F;chleuniger Hinrichtung der<lb/>
Hexen ga&#x0364;ntzlich bey Kra&#x0364;fften; und des Weyers<lb/>
Schma&#x0364;hung oder <hi rendition="#aq">Calumnie</hi> wider den Be-<lb/>
fehl Gottes und jede fromme Obrigkeit (&#x017F;o ih-<lb/>
rem Ampt treulich nach&#x017F;etzet) außge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en ver-<lb/>
nichtet: Denn Weier la&#x0364;&#x017F;t an einem Ort zu/ daß<note place="right"><hi rendition="#aq">l. 2. c. 4. &amp;<lb/>
8. &amp; 34. l. 5.<lb/>
c. 9 de præ-<lb/>
&#x017F;tigiis &#x017F;æpè<lb/>
alibi.</hi><lb/></note><lb/>
die <hi rendition="#aq">U</hi>nholden mit dem Teuffel eine Verglei-<lb/>
chung/ Verbu&#x0364;ndniß und Gemein&#x017F;chafft ha-<lb/>
ben/ auch durch &#x017F;eine Hu&#x0364;lffe und Forderung<lb/>
viel Vnrahts und Vnglu&#x0364;cks &#x017F;tifften. Vnd<lb/>
gleichwol wider&#x017F;pricht ers im Buche <hi rendition="#aq">de Lamiis</hi><lb/>
an etlichen Enden/ daß kein Pact zwi&#x017F;chen ih-<lb/>
nen be&#x017F;tehe; &#x017F;ondern fladdert heru&#x0364;mb/ und &#x017F;a-<lb/>
get einmal/ man ko&#x0364;nne es bewei&#x017F;en/ das ander-<lb/>
mal/ man &#x017F;ol dem Vorgeben und Bekantni&#x017F;-<note place="right">Ob die He-<lb/>
xen auß<lb/>
Melancho-<lb/>
lei betro-<lb/>
gen.<lb/></note><lb/>
&#x017F;en der Vnholden keinen Glauben zu&#x017F;tellen;<lb/>
Vnd es betriegen &#x017F;ich und andere Leute dieje-<lb/>
nigen/ welche meynen/ daß die/ &#x017F;o vor Hexen be-<lb/>
&#x017F;chrien &#x017F;ind/ &#x017F;olten diß ko&#x0364;nnen/ de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie &#x017F;ich be-<lb/>
ru&#x0364;hmen/ &#x017F;ondern es plage &#x017F;ie allein eine Me-<lb/>
lancholi&#x017F;che Sucht/ die &#x017F;ie &#x017F;o unrichtig macht.<lb/>
Siehe da/ waren die/ &#x017F;o der Sachen unver&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig und unerfahren/ &#x017F;amt denen &#x017F;o Zauberer<lb/>
&#x017F;ind/ oder mit ihnen leichen/ &#x017F;ich pflegen zu he-<lb/>
ben und zubehelffen/ damit &#x017F;ie ihres gleichen<lb/>
unge&#x017F;trafft durchbringen/ und des Sathans<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Reich</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0157] der Zauberey ſich befleiſſigen. Vieh/ denn uͤber andere. Zu dem kan der Sathan durch Huͤlffe der Weiber die Maͤnner und Kinder auch herbey an den Strick brin- gen. Derowegen ſo bleibt nochmals die Erkaͤnt- niß GOttes/ von ſchleuniger Hinrichtung der Hexen gaͤntzlich bey Kraͤfften; und des Weyers Schmaͤhung oder Calumnie wider den Be- fehl Gottes und jede fromme Obrigkeit (ſo ih- rem Ampt treulich nachſetzet) außgeſtoſſen ver- nichtet: Denn Weier laͤſt an einem Ort zu/ daß die Unholden mit dem Teuffel eine Verglei- chung/ Verbuͤndniß und Gemeinſchafft ha- ben/ auch durch ſeine Huͤlffe und Forderung viel Vnrahts und Vngluͤcks ſtifften. Vnd gleichwol widerſpricht ers im Buche de Lamiis an etlichen Enden/ daß kein Pact zwiſchen ih- nen beſtehe; ſondern fladdert heruͤmb/ und ſa- get einmal/ man koͤnne es beweiſen/ das ander- mal/ man ſol dem Vorgeben und Bekantniſ- ſen der Vnholden keinen Glauben zuſtellen; Vnd es betriegen ſich und andere Leute dieje- nigen/ welche meynen/ daß die/ ſo vor Hexen be- ſchrien ſind/ ſolten diß koͤnnen/ deſſen ſie ſich be- ruͤhmen/ ſondern es plage ſie allein eine Me- lancholiſche Sucht/ die ſie ſo unrichtig macht. Siehe da/ waren die/ ſo der Sachen unverſtaͤn- dig und unerfahren/ ſamt denen ſo Zauberer ſind/ oder mit ihnen leichen/ ſich pflegen zu he- ben und zubehelffen/ damit ſie ihres gleichen ungeſtrafft durchbringen/ und des Sathans Reich l. 2. c. 4. & 8. & 34. l. 5. c. 9 de præ- ſtigiis ſæpè alibi. Ob die He- xen auß Melancho- lei betro- gen. J iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/157
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/157>, abgerufen am 02.05.2024.