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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. IV. Cap.
nen ehrliche Leute zu seyn. Darauf umhalsete
mich dieser Mann, und fragte mich auf gut Spa-
nisch: Wo wir hergekommen wären, von
was vor Volck, und was wir in diesen Lan-
den suchten?
Jch sprang auf vor Freuden,
und antwortete: Wir kommen aus Europa, und
sind von der Republic Genua abgesandt, um
fremde Länder zu entdecken, mit den Ein-
wohnern in Friede und Liebe zu handeln, und
vor unsere mitgebrachte Europaeische Waaren zu
tauschen, oder vor Geld von des Landes Kauff-
manns-Gütern, so viel wir nöthig haben, zu
kauffen. Jch durffte nicht sagen, daß wir Spa-
nier
waren, denn dieses Volck ist in vielen Orten
nicht wohl angesehen.

Der Südländer sagte, daß er so fort von un-
serer Ankunfft Bericht an die Regierung geben
wolte, welche denn auf alles Befehl ertheilen
würde. Sie giengen weg, und wir blieben da.
Nach 2. Stunden kam der Mann wieder mit ei-
nem Wagen, darauf vor uns Essen und Trin-
cken war, welches hierauf abgeladen wurde.

Währendem Abladen sagte der Mann: Jhr
Leute habt die Wahl, ob ihr zusammen wie-
der nach euer Schiff kehren, oder mit uns
nach der Stadt gehen wollet, beydes steht
euch frey, und soll euch gar kein Leid wi-
derfahren.
Jch bat um etwas Zeit, die Sa-
che zu überlegen, welches mir zugestanden wur-
de. Jch stellte das Volck in einen Creyß um
mich herum, beredeten uns darüber, und be-
schlossen, daß ich noch mit 6. Mann in die Stadt

gehen

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. IV. Cap.
nen ehrliche Leute zu ſeyn. Darauf umhalſete
mich dieſer Mann, und fragte mich auf gut Spa-
niſch: Wo wir hergekommen waͤren, von
was vor Volck, und was wir in dieſen Lan-
den ſuchten?
Jch ſprang auf vor Freuden,
und antwortete: Wir kommen aus Europa, und
ſind von der Republic Genua abgeſandt, um
fremde Laͤnder zu entdecken, mit den Ein-
wohnern in Friede und Liebe zu handeln, und
vor unſere mitgebrachte Europæiſche Waaren zu
tauſchen, oder vor Geld von des Landes Kauff-
manns-Guͤtern, ſo viel wir noͤthig haben, zu
kauffen. Jch durffte nicht ſagen, daß wir Spa-
nier
waren, denn dieſes Volck iſt in vielen Orten
nicht wohl angeſehen.

Der Suͤdlaͤnder ſagte, daß er ſo fort von un-
ſerer Ankunfft Bericht an die Regierung geben
wolte, welche denn auf alles Befehl ertheilen
wuͤrde. Sie giengen weg, und wir blieben da.
Nach 2. Stunden kam der Mann wieder mit ei-
nem Wagen, darauf vor uns Eſſen und Trin-
cken war, welches hierauf abgeladen wurde.

Waͤhrendem Abladen ſagte der Mann: Jhr
Leute habt die Wahl, ob ihr zuſammen wie-
der nach euer Schiff kehren, oder mit uns
nach der Stadt gehen wollet, beydes ſteht
euch frey, und ſoll euch gar kein Leid wi-
derfahren.
Jch bat um etwas Zeit, die Sa-
che zu uͤberlegen, welches mir zugeſtanden wur-
de. Jch ſtellte das Volck in einen Creyß um
mich herum, beredeten uns daruͤber, und be-
ſchloſſen, daß ich noch mit 6. Mann in die Stadt

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[58/0078] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. IV. Cap. nen ehrliche Leute zu ſeyn. Darauf umhalſete mich dieſer Mann, und fragte mich auf gut Spa- niſch: Wo wir hergekommen waͤren, von was vor Volck, und was wir in dieſen Lan- den ſuchten? Jch ſprang auf vor Freuden, und antwortete: Wir kommen aus Europa, und ſind von der Republic Genua abgeſandt, um fremde Laͤnder zu entdecken, mit den Ein- wohnern in Friede und Liebe zu handeln, und vor unſere mitgebrachte Europæiſche Waaren zu tauſchen, oder vor Geld von des Landes Kauff- manns-Guͤtern, ſo viel wir noͤthig haben, zu kauffen. Jch durffte nicht ſagen, daß wir Spa- nier waren, denn dieſes Volck iſt in vielen Orten nicht wohl angeſehen. Der Suͤdlaͤnder ſagte, daß er ſo fort von un- ſerer Ankunfft Bericht an die Regierung geben wolte, welche denn auf alles Befehl ertheilen wuͤrde. Sie giengen weg, und wir blieben da. Nach 2. Stunden kam der Mann wieder mit ei- nem Wagen, darauf vor uns Eſſen und Trin- cken war, welches hierauf abgeladen wurde. Waͤhrendem Abladen ſagte der Mann: Jhr Leute habt die Wahl, ob ihr zuſammen wie- der nach euer Schiff kehren, oder mit uns nach der Stadt gehen wollet, beydes ſteht euch frey, und ſoll euch gar kein Leid wi- derfahren. Jch bat um etwas Zeit, die Sa- che zu uͤberlegen, welches mir zugeſtanden wur- de. Jch ſtellte das Volck in einen Creyß um mich herum, beredeten uns daruͤber, und be- ſchloſſen, daß ich noch mit 6. Mann in die Stadt gehen

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/78>, abgerufen am 29.11.2024.