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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap.
an in meiner kupffernen Pfanne auszuschmeltzen,
und kriegte 2. grosse geleimte Kästen voll Fett,
und drey Körbe des besten Fleisches, welches ich
einpöckelte, die Blase bließ ich auf, und die Kal-
daunen machte ich an der See reine, einige trock-
nete ich, und andere füllte ich mit gesaltzenen
Fleisch und Fette, trocknete einige im Rauche,
und einige in der Lufft. Jch schlug ihm seine Hör-
ner ab, diese trocknete ich, und schabte sie zu Trinck-
Bechern zu rechte.

Jch kochte und bratte von diesen Ochsen, bis es
anfieng zu stincken, darauf machte ich eine tieffe
grosse Grube, und ließ ihn hinein sincken als ich
ihn vorher mit Hebe-Bäumen nachgeholffen,
bedeckte ihn mit Erde, und danckte GOtt, vor
seine Vorsorge. Jch sahe des Tages offt nach
meinen Lebens-Mitteln mit dem grösten Ver-
gnügen. Jch hatte meinen Brandtewein und
Wein noch nicht angerühret, und bewährte selbi-
gen nur, wenn ich ihn etwa in einer Kranckheit
brauchte, iedoch kriegte ich einmal Lust dazu, und
nahm des Morgens etwas Brandtewein. Als
ich des Mittags etwas Fleisch aß, nahm ich mei-
nen halben zinnern Napff voll Spanischen
Wein dazu. Mir war nicht anders zu Muthe,
als wenn ich mit den Göttern zur Hochzeit wä-
re, hiermit stopffte ich die Flasche auf eine lan-
ge Zeit wieder zu.

Nun war Saltz machen, Fische fangen, und
dieselbe kochen, braten und trocknen meine tägli-
che Arbeit. Jch machte Kisten und Körbe von
vielerley Art, die von innen und aussen dichte

mit

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.
an in meiner kupffernen Pfanne auszuſchmeltzen,
und kriegte 2. groſſe geleimte Kaͤſten voll Fett,
und drey Koͤrbe des beſten Fleiſches, welches ich
einpoͤckelte, die Blaſe bließ ich auf, und die Kal-
daunen machte ich an der See reine, einige trock-
nete ich, und andere fuͤllte ich mit geſaltzenen
Fleiſch und Fette, trocknete einige im Rauche,
und einige in der Lufft. Jch ſchlug ihm ſeine Hoͤr-
ner ab, dieſe trocknete ich, und ſchabte ſie zu Trinck-
Bechern zu rechte.

Jch kochte und bratte von dieſen Ochſen, bis es
anfieng zu ſtincken, darauf machte ich eine tieffe
groſſe Grube, und ließ ihn hinein ſincken als ich
ihn vorher mit Hebe-Baͤumen nachgeholffen,
bedeckte ihn mit Erde, und danckte GOtt, vor
ſeine Vorſorge. Jch ſahe des Tages offt nach
meinen Lebens-Mitteln mit dem groͤſten Ver-
gnuͤgen. Jch hatte meinen Brandtewein und
Wein noch nicht angeruͤhret, und bewaͤhrte ſelbi-
gen nur, wenn ich ihn etwa in einer Kranckheit
brauchte, iedoch kriegte ich einmal Luſt dazu, und
nahm des Morgens etwas Brandtewein. Als
ich des Mittags etwas Fleiſch aß, nahm ich mei-
nen halben zinnern Napff voll Spaniſchen
Wein dazu. Mir war nicht anders zu Muthe,
als wenn ich mit den Goͤttern zur Hochzeit waͤ-
re, hiermit ſtopffte ich die Flaſche auf eine lan-
ge Zeit wieder zu.

Nun war Saltz machen, Fiſche fangen, und
dieſelbe kochen, braten und trocknen meine taͤgli-
che Arbeit. Jch machte Kiſten und Koͤrbe von
vielerley Art, die von innen und auſſen dichte

mit
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[132/0162] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. an in meiner kupffernen Pfanne auszuſchmeltzen, und kriegte 2. groſſe geleimte Kaͤſten voll Fett, und drey Koͤrbe des beſten Fleiſches, welches ich einpoͤckelte, die Blaſe bließ ich auf, und die Kal- daunen machte ich an der See reine, einige trock- nete ich, und andere fuͤllte ich mit geſaltzenen Fleiſch und Fette, trocknete einige im Rauche, und einige in der Lufft. Jch ſchlug ihm ſeine Hoͤr- ner ab, dieſe trocknete ich, und ſchabte ſie zu Trinck- Bechern zu rechte. Jch kochte und bratte von dieſen Ochſen, bis es anfieng zu ſtincken, darauf machte ich eine tieffe groſſe Grube, und ließ ihn hinein ſincken als ich ihn vorher mit Hebe-Baͤumen nachgeholffen, bedeckte ihn mit Erde, und danckte GOtt, vor ſeine Vorſorge. Jch ſahe des Tages offt nach meinen Lebens-Mitteln mit dem groͤſten Ver- gnuͤgen. Jch hatte meinen Brandtewein und Wein noch nicht angeruͤhret, und bewaͤhrte ſelbi- gen nur, wenn ich ihn etwa in einer Kranckheit brauchte, iedoch kriegte ich einmal Luſt dazu, und nahm des Morgens etwas Brandtewein. Als ich des Mittags etwas Fleiſch aß, nahm ich mei- nen halben zinnern Napff voll Spaniſchen Wein dazu. Mir war nicht anders zu Muthe, als wenn ich mit den Goͤttern zur Hochzeit waͤ- re, hiermit ſtopffte ich die Flaſche auf eine lan- ge Zeit wieder zu. Nun war Saltz machen, Fiſche fangen, und dieſelbe kochen, braten und trocknen meine taͤgli- che Arbeit. Jch machte Kiſten und Koͤrbe von vielerley Art, die von innen und auſſen dichte mit

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/162>, abgerufen am 24.11.2024.