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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

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Sonne und den Regen zu decken, tragen die
Vornehmern einen Schirm in der Hand; oder,
wenn sie vermögend genug sind, so laßen sie ihn
durch einen Bedienten übern Kopf halten.

Die Kleidung der Frauenspersonen ist von
der der Männer nicht sehr unterschieden, nur
daß sie Statt weitere Veinkleider ganz enge tra-
gen, und überhaupt ihre Kleidung weit fester
am Leibe anliegt. Gemeiniglich haben sie eine
schwarze Kappe über dem Kopfe, unter der ihre
Haarlocken in Knoten herabhangen. Diese
sowohl als der Hauptschmuck der vornehmen
Weiber, sind mit Federn, Blumen, Perlen,
nach Beschaffenheit ihres Standes, durchfloch-
ten; laßen sich aber selten anderwärts, als nur
von denen, die zu ihrer Familie gehören, ohne
eine Kappe über dem Gesichte sehen. -- Indes-
sen lebt das japanische Frauenzimmer sehr ein-
gezogen, nimmt selten Besuche von Manns-
personen an: und wenn es auch zuweilen ge-
schieht; so bedecken sie das Gesicht, und oft-
mals den ganzen Leib, mit einem Schleier.
Selten gehen sie aus: und wenn sie ausgehen;
so haben sie immer eine starke Begleitung bey
sich. Meistens werden sie, nebst dem Frauen-
zimmer von ihrem Gefolge, in Norimons getra-
gen. Gehen sie aber zu Fuße, welches doch sel-
ten geschieht; so werden sie von sehr vielen
Weibern begleitet. Einige tragen das Zucker-
werk von allerley Art, andere Sonnenschirme
und Fächer, noch andere tragen die Pantoffeln

und

Sonne und den Regen zu decken, tragen die
Vornehmern einen Schirm in der Hand; oder,
wenn ſie vermoͤgend genug ſind, ſo laßen ſie ihn
durch einen Bedienten uͤbern Kopf halten.

Die Kleidung der Frauensperſonen iſt von
der der Maͤnner nicht ſehr unterſchieden, nur
daß ſie Statt weitere Veinkleider ganz enge tra-
gen, und uͤberhaupt ihre Kleidung weit feſter
am Leibe anliegt. Gemeiniglich haben ſie eine
ſchwarze Kappe uͤber dem Kopfe, unter der ihre
Haarlocken in Knoten herabhangen. Dieſe
ſowohl als der Hauptſchmuck der vornehmen
Weiber, ſind mit Federn, Blumen, Perlen,
nach Beſchaffenheit ihres Standes, durchfloch-
ten; laßen ſich aber ſelten anderwaͤrts, als nur
von denen, die zu ihrer Familie gehoͤren, ohne
eine Kappe uͤber dem Geſichte ſehen. — Indeſ-
ſen lebt das japaniſche Frauenzimmer ſehr ein-
gezogen, nimmt ſelten Beſuche von Manns-
perſonen an: und wenn es auch zuweilen ge-
ſchieht; ſo bedecken ſie das Geſicht, und oft-
mals den ganzen Leib, mit einem Schleier.
Selten gehen ſie aus: und wenn ſie ausgehen;
ſo haben ſie immer eine ſtarke Begleitung bey
ſich. Meiſtens werden ſie, nebſt dem Frauen-
zimmer von ihrem Gefolge, in Norimons getra-
gen. Gehen ſie aber zu Fuße, welches doch ſel-
ten geſchieht; ſo werden ſie von ſehr vielen
Weibern begleitet. Einige tragen das Zucker-
werk von allerley Art, andere Sonnenſchirme
und Faͤcher, noch andere tragen die Pantoffeln

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[43/0069] Sonne und den Regen zu decken, tragen die Vornehmern einen Schirm in der Hand; oder, wenn ſie vermoͤgend genug ſind, ſo laßen ſie ihn durch einen Bedienten uͤbern Kopf halten. Die Kleidung der Frauensperſonen iſt von der der Maͤnner nicht ſehr unterſchieden, nur daß ſie Statt weitere Veinkleider ganz enge tra- gen, und uͤberhaupt ihre Kleidung weit feſter am Leibe anliegt. Gemeiniglich haben ſie eine ſchwarze Kappe uͤber dem Kopfe, unter der ihre Haarlocken in Knoten herabhangen. Dieſe ſowohl als der Hauptſchmuck der vornehmen Weiber, ſind mit Federn, Blumen, Perlen, nach Beſchaffenheit ihres Standes, durchfloch- ten; laßen ſich aber ſelten anderwaͤrts, als nur von denen, die zu ihrer Familie gehoͤren, ohne eine Kappe uͤber dem Geſichte ſehen. — Indeſ- ſen lebt das japaniſche Frauenzimmer ſehr ein- gezogen, nimmt ſelten Beſuche von Manns- perſonen an: und wenn es auch zuweilen ge- ſchieht; ſo bedecken ſie das Geſicht, und oft- mals den ganzen Leib, mit einem Schleier. Selten gehen ſie aus: und wenn ſie ausgehen; ſo haben ſie immer eine ſtarke Begleitung bey ſich. Meiſtens werden ſie, nebſt dem Frauen- zimmer von ihrem Gefolge, in Norimons getra- gen. Gehen ſie aber zu Fuße, welches doch ſel- ten geſchieht; ſo werden ſie von ſehr vielen Weibern begleitet. Einige tragen das Zucker- werk von allerley Art, andere Sonnenſchirme und Faͤcher, noch andere tragen die Pantoffeln und

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/69>, abgerufen am 23.11.2024.