Unversehens fiel Brama in eine schwere Krankheit. Sein Bauch schwoll außerordent- lich auf, so daß man nicht wußte, was das werden würde. Endlich entwickelte sich das Ding, und siehe, die Last drang auf beyden Seiten heraus -- und er brachte Zwillinge, männlichen und weiblichen Geschlechts, in völli- ger Größe zur Welt. Das Männlein wurde alsbald vom Brama mit dem Namen Manov, und das Weiblein mit dem Namen Seterupa belegt. Diese beyden Menschen führte hierauf Brama auf einen hohen Berg, um sie von da in verschiedene Gegenden der Welt zu schicken, sie zu bevölkern. Sobald sie auf diesen Berg gelangten, kam die Seterupa mit sechs Kindern auf einmal nieder, nemlich mit drey Söhnen und drey Töchtern. Diese wurden, nachdem sie herangewachsen waren, vom Brama in die Welt geschickt.
Und so war Brama Mann und Weib zu- gleich, und erfüllte die Erde mit lebenden Ge- schöpfen, da indessen Vistney seines Ortes al- les besorgte, was zur Verpflegung und Erhal- tung derselben nöthig war. Rudderi breitete Unglück, Krankheit, Tod und Gerichte aus, nachdem die Menschen sich durch ihre Verge- hungen diese Uebel zuzogen.
Gott sah vorher, daß eine so große Gesell- schaft von Menschen ohne Gesetze nicht bestehen
würde.
dreymal ſo lange, als jene, auf Erden bleiben.
Unverſehens fiel Brama in eine ſchwere Krankheit. Sein Bauch ſchwoll außerordent- lich auf, ſo daß man nicht wußte, was das werden wuͤrde. Endlich entwickelte ſich das Ding, und ſiehe, die Laſt drang auf beyden Seiten heraus — und er brachte Zwillinge, maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechts, in voͤlli- ger Groͤße zur Welt. Das Maͤnnlein wurde alsbald vom Brama mit dem Namen Manov, und das Weiblein mit dem Namen Seterupa belegt. Dieſe beyden Menſchen fuͤhrte hierauf Brama auf einen hohen Berg, um ſie von da in verſchiedene Gegenden der Welt zu ſchicken, ſie zu bevoͤlkern. Sobald ſie auf dieſen Berg gelangten, kam die Seterupa mit ſechs Kindern auf einmal nieder, nemlich mit drey Soͤhnen und drey Toͤchtern. Dieſe wurden, nachdem ſie herangewachſen waren, vom Brama in die Welt geſchickt.
Und ſo war Brama Mann und Weib zu- gleich, und erfuͤllte die Erde mit lebenden Ge- ſchoͤpfen, da indeſſen Viſtney ſeines Ortes al- les beſorgte, was zur Verpflegung und Erhal- tung derſelben noͤthig war. Rudderi breitete Ungluͤck, Krankheit, Tod und Gerichte aus, nachdem die Menſchen ſich durch ihre Verge- hungen dieſe Uebel zuzogen.
Gott ſah vorher, daß eine ſo große Geſell- ſchaft von Menſchen ohne Geſetze nicht beſtehen
wuͤrde.
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dreymal ſo lange, als jene, auf Erden
bleiben.
Unverſehens fiel Brama in eine ſchwere
Krankheit. Sein Bauch ſchwoll außerordent-
lich auf, ſo daß man nicht wußte, was das
werden wuͤrde. Endlich entwickelte ſich das
Ding, und ſiehe, die Laſt drang auf beyden
Seiten heraus — und er brachte Zwillinge,
maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechts, in voͤlli-
ger Groͤße zur Welt. Das Maͤnnlein wurde
alsbald vom Brama mit dem Namen Manov,
und das Weiblein mit dem Namen Seterupa
belegt. Dieſe beyden Menſchen fuͤhrte hierauf
Brama auf einen hohen Berg, um ſie von da
in verſchiedene Gegenden der Welt zu ſchicken,
ſie zu bevoͤlkern. Sobald ſie auf dieſen Berg
gelangten, kam die Seterupa mit ſechs Kindern
auf einmal nieder, nemlich mit drey Soͤhnen
und drey Toͤchtern. Dieſe wurden, nachdem
ſie herangewachſen waren, vom Brama in die
Welt geſchickt.
Und ſo war Brama Mann und Weib zu-
gleich, und erfuͤllte die Erde mit lebenden Ge-
ſchoͤpfen, da indeſſen Viſtney ſeines Ortes al-
les beſorgte, was zur Verpflegung und Erhal-
tung derſelben noͤthig war. Rudderi breitete
Ungluͤck, Krankheit, Tod und Gerichte aus,
nachdem die Menſchen ſich durch ihre Verge-
hungen dieſe Uebel zuzogen.
Gott ſah vorher, daß eine ſo große Geſell-
ſchaft von Menſchen ohne Geſetze nicht beſtehen
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/473>, abgerufen am 22.11.2024.
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