Großmogols unvermerkt von Volk entblöst, und bleiben ungebaut liegen.
Allein, das Gold und Silber, das durch den Handel nach Hindistan gebracht wird, er- setzt diesen Abgang, und macht den Souverain außerordentlich reich. Nach Berniers Berichte, kommt alles Silber aus Mexico, und alles Gold aus Peru, nachdem es in Europa und Asien eine Zeitlang circulirt, endlich in das Reich des Großmogols, ohne jemals wieder aus densel- ben zu kommen. Ein Theil dieses Reichthums wird in die Türkey gebracht, um damit die aus diesem Lande eingeführten Waaren zu be- zahlen. Aus der Türkey geht das Geld nach Persien, über Smyrna, für die Seide aus diesem Lande. Aus Persien läuft es durch den Handel zu Mocco, Bab al Mandel, und Ban- der Abbasi, wieder in Hindistan ein. Außer- dem geht auch das Geld unmittelbar aus Europa nach Indien, sonderlich durch den Handel der Holländer und Portugiesen. Fast alles Sil- ber, das jene aus Japan bringen, geht durch Einkauf der Waaren und Bequemlichkeiten in die Staaten des Großmogols ein. Es ist wahr, daß Hindistan bey aller seiner Frucht- barkeit genöthigt ist, einige Artikel aus andern Ländern zu holen, z. E. aus Japan, das Kupfer, aus England Bley, aus Ceylon Zimmt, Muscatennüsse und Elephanten, aus Arabien, Persien und der Tartarey, Pferde. Allein die Verkäufer werden gemeiniglich mit
Waaren
Großmogols unvermerkt von Volk entbloͤſt, und bleiben ungebaut liegen.
Allein, das Gold und Silber, das durch den Handel nach Hindiſtan gebracht wird, er- ſetzt dieſen Abgang, und macht den Souverain außerordentlich reich. Nach Berniers Berichte, kommt alles Silber aus Mexico, und alles Gold aus Peru, nachdem es in Europa und Aſien eine Zeitlang circulirt, endlich in das Reich des Großmogols, ohne jemals wieder aus denſel- ben zu kommen. Ein Theil dieſes Reichthums wird in die Tuͤrkey gebracht, um damit die aus dieſem Lande eingefuͤhrten Waaren zu be- zahlen. Aus der Tuͤrkey geht das Geld nach Perſien, uͤber Smyrna, fuͤr die Seide aus dieſem Lande. Aus Perſien laͤuft es durch den Handel zu Mocco, Bab al Mandel, und Ban- der Abbaſi, wieder in Hindiſtan ein. Außer- dem geht auch das Geld unmittelbar aus Europa nach Indien, ſonderlich durch den Handel der Hollaͤnder und Portugieſen. Faſt alles Sil- ber, das jene aus Japan bringen, geht durch Einkauf der Waaren und Bequemlichkeiten in die Staaten des Großmogols ein. Es iſt wahr, daß Hindiſtan bey aller ſeiner Frucht- barkeit genoͤthigt iſt, einige Artikel aus andern Laͤndern zu holen, z. E. aus Japan, das Kupfer, aus England Bley, aus Ceylon Zimmt, Muſcatennuͤſſe und Elephanten, aus Arabien, Perſien und der Tartarey, Pferde. Allein die Verkaͤufer werden gemeiniglich mit
Waaren
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Großmogols unvermerkt von Volk entbloͤſt,
und bleiben ungebaut liegen.
Allein, das Gold und Silber, das durch
den Handel nach Hindiſtan gebracht wird, er-
ſetzt dieſen Abgang, und macht den Souverain
außerordentlich reich. Nach Berniers Berichte,
kommt alles Silber aus Mexico, und alles Gold
aus Peru, nachdem es in Europa und Aſien eine
Zeitlang circulirt, endlich in das Reich des
Großmogols, ohne jemals wieder aus denſel-
ben zu kommen. Ein Theil dieſes Reichthums
wird in die Tuͤrkey gebracht, um damit die
aus dieſem Lande eingefuͤhrten Waaren zu be-
zahlen. Aus der Tuͤrkey geht das Geld nach
Perſien, uͤber Smyrna, fuͤr die Seide aus
dieſem Lande. Aus Perſien laͤuft es durch den
Handel zu Mocco, Bab al Mandel, und Ban-
der Abbaſi, wieder in Hindiſtan ein. Außer-
dem geht auch das Geld unmittelbar aus Europa
nach Indien, ſonderlich durch den Handel der
Hollaͤnder und Portugieſen. Faſt alles Sil-
ber, das jene aus Japan bringen, geht durch
Einkauf der Waaren und Bequemlichkeiten in
die Staaten des Großmogols ein. Es iſt
wahr, daß Hindiſtan bey aller ſeiner Frucht-
barkeit genoͤthigt iſt, einige Artikel aus andern
Laͤndern zu holen, z. E. aus Japan, das
Kupfer, aus England Bley, aus Ceylon
Zimmt, Muſcatennuͤſſe und Elephanten, aus
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/453>, abgerufen am 25.11.2024.
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