nerley Richtung, so setzen sie doch nicht an ei- nerley Orten an, sondern das eine auf der Sei- te, wo das Gerüste steht, das andre gegen über, so daß eines das andre jagt. Sie jagen um diese Schranken so lange herum, bis ein Paar das andre erreicht. Der Rennplatz wird von den Zuschauern eingefaßt. Dieß Rennen giebt oftmals zu großen Wetten, besonders bey den Vornehmen, Gelegenheit. Man gebraucht auch zu dieser Uebung Büffelochsen.
Der gemeinste Zeitvertreib der Siamer ist das Spiel, welchem sie ganz unmäßig ergeben sind, so daß sie oft ihr Vermögen, ihre Frey- heit und die ihrer Kinder darauf setzen. Vor allen andern Spielen schätzen sie das Trictrac, welches sie Saca nennen, und es so wie wir spielen. La Loubere vermuthet, daß sie es von den Portugiesen erlernt haben. Man findet zwey Arten von Schachspiele unter ihnen, wo- von die eine mit der Europäischen vollkommen gleich ist, und die andere den Chinesischen glei- chet, welches etwas verschieden gezogen wird. Uebrigens haben sie noch verschiedene Glücks- spiele; das Kartenspiel kennen sie aber nicht.
Das Tabacksrauchen ist bey den Siamern so etwas gemeines, daß das vornehmste Frauen- zimmer eben so gut mitraucht, als eine Manns- person. Der Gebrauch des Schnupftabacks will bey ihnen nicht viel sagen. -- Wenn gleich der Taback in ihrem Lande überflüßig wächst; so kaufen sie doch manillischen und
chine-
nerley Richtung, ſo ſetzen ſie doch nicht an ei- nerley Orten an, ſondern das eine auf der Sei- te, wo das Geruͤſte ſteht, das andre gegen uͤber, ſo daß eines das andre jagt. Sie jagen um dieſe Schranken ſo lange herum, bis ein Paar das andre erreicht. Der Rennplatz wird von den Zuſchauern eingefaßt. Dieß Rennen giebt oftmals zu großen Wetten, beſonders bey den Vornehmen, Gelegenheit. Man gebraucht auch zu dieſer Uebung Buͤffelochſen.
Der gemeinſte Zeitvertreib der Siamer iſt das Spiel, welchem ſie ganz unmaͤßig ergeben ſind, ſo daß ſie oft ihr Vermoͤgen, ihre Frey- heit und die ihrer Kinder darauf ſetzen. Vor allen andern Spielen ſchaͤtzen ſie das Trictrac, welches ſie Saca nennen, und es ſo wie wir ſpielen. La Loubere vermuthet, daß ſie es von den Portugieſen erlernt haben. Man findet zwey Arten von Schachſpiele unter ihnen, wo- von die eine mit der Europaͤiſchen vollkommen gleich iſt, und die andere den Chineſiſchen glei- chet, welches etwas verſchieden gezogen wird. Uebrigens haben ſie noch verſchiedene Gluͤcks- ſpiele; das Kartenſpiel kennen ſie aber nicht.
Das Tabacksrauchen iſt bey den Siamern ſo etwas gemeines, daß das vornehmſte Frauen- zimmer eben ſo gut mitraucht, als eine Manns- perſon. Der Gebrauch des Schnupftabacks will bey ihnen nicht viel ſagen. — Wenn gleich der Taback in ihrem Lande uͤberfluͤßig waͤchſt; ſo kaufen ſie doch manilliſchen und
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nerley Richtung, ſo ſetzen ſie doch nicht an ei-
nerley Orten an, ſondern das eine auf der Sei-
te, wo das Geruͤſte ſteht, das andre gegen uͤber,
ſo daß eines das andre jagt. Sie jagen um
dieſe Schranken ſo lange herum, bis ein Paar
das andre erreicht. Der Rennplatz wird von
den Zuſchauern eingefaßt. Dieß Rennen giebt
oftmals zu großen Wetten, beſonders bey den
Vornehmen, Gelegenheit. Man gebraucht auch
zu dieſer Uebung Buͤffelochſen.
Der gemeinſte Zeitvertreib der Siamer iſt
das Spiel, welchem ſie ganz unmaͤßig ergeben
ſind, ſo daß ſie oft ihr Vermoͤgen, ihre Frey-
heit und die ihrer Kinder darauf ſetzen. Vor
allen andern Spielen ſchaͤtzen ſie das Trictrac,
welches ſie Saca nennen, und es ſo wie wir
ſpielen. La Loubere vermuthet, daß ſie es von
den Portugieſen erlernt haben. Man findet
zwey Arten von Schachſpiele unter ihnen, wo-
von die eine mit der Europaͤiſchen vollkommen
gleich iſt, und die andere den Chineſiſchen glei-
chet, welches etwas verſchieden gezogen wird.
Uebrigens haben ſie noch verſchiedene Gluͤcks-
ſpiele; das Kartenſpiel kennen ſie aber nicht.
Das Tabacksrauchen iſt bey den Siamern
ſo etwas gemeines, daß das vornehmſte Frauen-
zimmer eben ſo gut mitraucht, als eine Manns-
perſon. Der Gebrauch des Schnupftabacks
will bey ihnen nicht viel ſagen. — Wenn
gleich der Taback in ihrem Lande uͤberfluͤßig
waͤchſt; ſo kaufen ſie doch manilliſchen und
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/320>, abgerufen am 25.11.2024.
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